Solange die Infektionszahlen weiter steigen und der Impfstoff noch nicht allen Menschen zur Verfügung steht, lautet das Gebot der Stunde: „Testen, Testen, Testen. Denn nur so wird es aktuell möglich sein, einer weiteren Ausbreitung des Virus und seiner gefährlichen Mutationen entgegenzuwirken.“ Darin sind sich alle einig, die in jüngster Zeit Corona-Testzentren eingerichtet haben.
„Anhaltend hoch“ war in der ersten Woche seit Inbetriebnahme die Nachfrage beim kommunalen Schnelltestzentrum auf dem Park & Ride-Parkplatz Oos Süd. Die Einrichtung an der Güterbahnhofstraße läuft unter der Regie des Deutschen Roten Kreuzes und der Marien-Apotheke.
150 bis 200 Tests pro Tag
„Die Resonanz ist momentan gut“, berichtet der städtische Sprecher Jonas Sertl. Es seien aber trotz allem noch Termine verfügbar. Matthias Kraemer, Inhaber der Marien-Apotheke, spricht von 150 bis 200 Menschen Getesteten pro Tag. „Allerdings könnten wir noch mehr testen, wenn wir mehr Personal hätten.“ I
Im Moment bestehe sein Team aus bis zu acht Minijobbern. „Wir arbeiten mit medizinisch- und pharmazeutisch-technischen Assistentinnen, ja selbst mit Hebammen. Weiteres Fachpersonal könnten wir gut gebrauchen“, betont Kraemer, der auch in der eigenen Apotheke kostenfreie Tests gemäß den Testrategien von Bund und Land anbietet.
Ich könnte weiteres Fachpersonal gut gebrauchen.Matthias Kraemer, Inhaber der Marien-Apotheke
„Ich öffne immer dann, wenn genug Personal zur Verfügung steht“. Zudem richte sich das dynamische Angebot immer auch nach der Nachfrage. Menschen mit einem vorab gebuchten Termin hätten „Vorfahrt“ vor jenen, die etwa zu Fuß auf gut Glück vorbeikommen.
„Auch das ist zwar möglich. Aber wir müssen darauf schauen, dass sich beim Testcenter keine Staus bilden.“ Nicht unerwähnt lässt Kraemer, dass in seiner Apotheke in den ersten Tagen ab Inbetriebnahme des Testcenters das Telefon nicht mehr stillstand. „Es hat in der ersten Zeit praktisch durchgeklingelt, obwohl man sich ja online anmelden soll. Das war für meine Mitarbeiter schon sehr belastend“, sagt Kraemer.
Personen mit gebuchtem Termin haben „Vorfahrt“
„Was man anfangs nicht bedacht hat, war, dass viele Leute noch nicht internetfähig sind.“ Mittlerweile greife aber die Corona-Nachbarschaftshilfe, die es auch diesen Menschen ermögliche, online zu buchen.
Auf die Notwendigkeit der Online-Terminvereinbarung weist auch der städtische Sprecher Jonas Sertl hin. „Sie hat den Vorteil, dass schon vor dem Besuch alle Daten erfasst werden und vor Ort nichts mehr handschriftlich ausgefüllt werden muss.“ Die aktuell freien Termine seien der Webseite zu entnehmen.
Testcenter Oos auch am Oster-Wochenende offen
Das Testzentrum in Baden-Oos wird nach Auskunft der Verantwortlichen auch am Oster-Wochenende geöffnet sein. Und zwar am Samstag von etwa 15 bis 18 Uhr und am Sonntag von etwa 9 bis 21 Uhr. Das Team der Marien-Apotheke plant in der Woche darauf, voraussichtlich täglich von etwa 15 bis 18 Uhr zu testen. Das Team der DRK-Bereitschaft testet mit „zwei bis drei Leuten pro Schicht“ grundsätzlich Mittwoch, Freitag und Sonntag im Zeitraum von 18 bis 21 Uhr.
Zudem betreiben die Augusta-Apotheke und die Kreuz Apotheke am Ostersonntag, 4. April, und Ostermontag, 5. April, eine Corona-Teststation in der Innenstadt, teilt die Stadt mit. Der Test-Pavillon befindet sich am Leopoldsplatz, direkt am Beginn des Mittelstreifens in der oberen Sophienstraße. Die Station ist an beiden Tagen von 10 bis 16 Uhr geöffnet, eine vorherige Terminvereinbarung ist nicht notwendig. Das Schnelltest-Angebot richtet sich an Personen, die keine Symptome haben, heißt es.
Erkenntnisse über die Testpersonen und ihre Motivation liegen nicht vor. „Eine Statistik oder ähnliches führen wir hierzu nicht. Aber die Leute kommen in der Tat überwiegend mit dem Auto und nutzen das Drive-In-Angebot“, berichtet Sertl. Kraemers Einschätzung: „Ich würde mal sagen: querbeet. Sicherlich sind auch Grenzpendler und Bahnkunden darunter. Vor allem aber Menschen, die zwar symptomfrei sind, aber vielleicht befürchten, sie könnten sich doch irgendwo infiziert haben.“
Eine Statistik führen wir hierzu nicht.Jonas Sertl, städtischer Sprecher
Gerade vor den Feiertagen schwinge auch die Angst mit, bei einem Besuch unwissentlich zum Beispiel die noch nicht geimpften Großeltern anzustecken. Mit letzter Bestimmtheit lasse sich aber nicht sagen, welche Personengruppen am stärksten vertreten sind. „Die Leute müssen ja nicht mitteilen, weshalb sie kommen.“ Gibt’s eigentlich noch genügend PoC-Schnelltests für die Nasenabstriche? Darauf Kraemer: „Material ist ausreichend vorhanden. Da gibt’s, anders als beim Impfen, keinen Engpass.“