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„Club Inclusive“

Theater völlig neu gedacht: Inklusion findet in Baden-Baden jetzt auf der Bühne statt

Inklusion auf der Bühne: Schon ein Jahr wird an der Idee des „Club Inclusive“ in Baden-Baden gefeilt. Unter professioneller Anleitung soll noch 2022 ein Stück entstehen und aufgeführt werden. Was ist konkret geplant?

Eine erste Begegnung fand bereits im Oktober statt.
Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Eine erste Begegnung fand bereits im Oktober statt. Foto: Isabell Dachsteiner

Inklusion: Ein Thema, das längst viele Lebensbereiche erfasst hat, um zumindest ein bisschen mehr Gleichberechtigung herzustellen. Aber auf der Bühne, den Brettern, die die Welt bedeuten, wie kann das denn gehen?

Die städtische Behindertenbeauftragte Nora Welsch und das Baden-Badener Theater haben diese Herausforderung angenommen und treffen auf beachtlichen Zuspruch mit dem „Club Inclusive“. Rund ein Jahr wird an dieser Idee schon gefeilt. In den kommenden Monaten soll unter der Leitung von Theaterpädagogin Isabell Dachsteiner ein Stück entstehen, das noch 2022 zur Aufführung kommt.

Was mit einem Brainstorming zwischen Nora Welsch, die die Idee einbrachte, und Isabell Dachsteiner begann, führte im Oktober 2021 zu einem Workshop. Bei der Euraka konnten für dieses Treffen ein barrierefreier Raum, eine Gruppe interessierter Laienschauspieler mit und ohne Behinderung, vor allem aber Sponsoren gefunden werden.

Der Runde Tisch, den die Behindertenbeauftragte pflegt, hatte in dieser Hinsicht eine gute Wirkung entfaltet. Dieser Zuspruch hat die beiden Frauen so sehr beflügelt, dass sie einen Förderantrag beim Land stellten, der nun bewilligt wurde.

Gedanke der Inklusion auch im Baden-Badener Leitungsteam

Der Club Inklusive machte sofort dicke Nägel mit noch dickeren Köpfen. Theaterpädagogin Helena Mußler, zugleich auch Heilerziehungspädagogin, und Musicaldarstellerin Maria Germann, beide mit einem gewissen Handicap, wurden gewonnen und sorgen nun dafür, dass sich der Gedanke der Inklusion auch im Leitungsteam widerspiegelt.

Noch stehen die Zeichen ganz auf Anfang. Doch Isabell Dachsteiner ist bereits Feuer und Flamme. „Es macht mir eine Riesenfreude,“ schwärmt sie von dem neuen Kulturangebot. Was im Oktober noch als nach allen Seiten hin offene Idee begann, wird nun konkret. Offen soll das Projekt sein, so betont sie. Und zwar in möglichst viele Richtungen. Die einzige Einschränkung, die es gebe, sei das Alter. 16 Jahre sollten die Teilnehmer mindestens alt sein.

Noch haben wir Kapazitäten, denn wir stehen noch ganz am Anfang.
Isabell Dachsteiner, Theaterpädagogin

„Noch haben wir Kapazitäten, denn wir stehen noch ganz am Anfang. Wer Lust hat dabei zu sein, der darf sich gerne bei mir melden“, lädt sie Interessenten ein, sich dem zwölfköpfigen Ensemble, zu dem auch Rollifahrer, Menschen mit geistigen aber auch körperlichen Einschränkungen gehören, anzuschließen. Dabei sei Diversität oder Behinderung nicht zwingend die Voraussetzung. Hier geht es vielmehr um das gemeinsame Projekt.

Die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten hat begonnen. Es muss ein barrierefreier Raum für die Proben gefunden werden. Aber auch das Theater selbst wird räumlich neu gedacht. Rampen sind die eine Sache. Eine Sitzordnung im schmucken Saal eine weitere Herausforderung von vielen.

Parallel dazu wollen die Akteure ab Mitte Februar im zweiwöchigen Rhythmus zusammenkommen, ein Stück entwickeln und in die Rollen, die dabei entstehen, hineinwachsen. Fachliche Anleitung inklusive.

Das zweite Auftaktwochenende findet am 12. und 13. Februar von 14 bis 18 Uhr statt. Anmeldung bei Isabell Dachsteiner unter theaterpaedagogik@baden-baden.de

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