Viele werden ausgebremst von der Pandemie. Andere haben die Nase vorne, so scheint es angesichts der Verkaufswagen, die an den unterschiedlichsten Orten auftauchen und Kuchen, Kaffee oder andere Leckerei feilbieten: auf die Hand oder auch zum Mitnehmen.
Mit einem Start-up punktet schon seit Juni vergangenen Jahres der „Kaffee-Zwerg“. Weil er mit einem Vollautomaten daherkommt, den Besitzer Maxim auf kleinstem Raum, sprich im Kofferraum eines Smart installiert hat, ist der Name durchaus treffend gewählt.
Auf den Wochenmärkten und in der Fußgängerzone ist er mit seinem mobilen Heißgetränk-Mobil und freut sich über Stammgäste, die ihre eigene Tasse mitbringen. Die Becher, die er anbietet, seien kompostierbar.
Corona spielte bei Überlegungen keine Rolle
Tatsächlich, so erklärt er, war seine Geschäftsidee nicht coronainspiriert. „Ich wollte einfach mal was Neues machen.“ Ursprünglich komme er aus der Automobilbranche und sei obendrein ein ausgesprochener Smart-Fan, plaudert Maxim, der übrigens noch viel vorhat, weiter. „Ich versuche ein Franchise-System aufzubauen.“
Zwei E-Smarts sind gerade in Planung beziehungsweise Umbau. Im April gehen sie an den Start. „Ich könnte mir vorstellen, dass irgendwann 500 Stück davon in ganz Deutschland unterwegs sind.“ Den administrativen Part des Geschäfts übernimmt seine Gattin.
Maxim selbst ist im operativen Bereich tätig. Damit er die spezielle italienische Mischung in Tasse oder Becher füllen kann, benötigt er neben der Genehmigung auch Strom. Wenn es den gibt, kredenze er beispielsweise den „Flat White“.
„Der ist jetzt sehr angesagt“, berichtet er von dem Cappuccino mit doppeltem Espresso.
Die passenden Kuchenstückchen dazu gibt es bei der Torteninsel. Klingt vom Namen her süß und groß. Doch der Verkaufswagen in außergewöhnlichem Design ist eher klein und findet trotzdem Beachtung.
Nicht zuletzt weil er auffällt, besonders seit die Pandemie-Auflagen anderen Konditoren auch nur mehr Verkäufe zum Mitnehmen gestatten.
Cupcakes, Eclairs und Cakepops aus der mobilen Patisserie
„Meine Frau Elena kommt vom Fach“, erklärt Eugen Gorr die Aufgaben-Teilung. Sie produziert und verwandelt ihr Fachwissen in Sachen Konditorei sowie ihre Ausbildung in Sachen Design und Kunst in Cupcakes, Eclairs, Torten, Cakepops und mehr. „Eigentlich wollten wir damals ja einen eigenen Laden eröffnen.“
Doch angesichts der Mieten, die dafür zu entrichten sind, kam die Sache schließlich anders. „Jetzt haben wir eine mobile Patisserie.“
So kommt es, dass an manchen Wochentagen am Augustaplatz vor dem Standesamt richtig was los ist. Denn hier werden nicht nur Kuchen angeboten. Mit gebührendem Abstand voneinander gibt es ein paar Meter weiter auch warme Speisen vom „Pasta e’mobile“ aus kredenzt, während schräg gegenüber das Rizzi, eigentlich der gastronomische Platzhirsch im Palais Gagarin, für kleine feine Highlights sorgt.