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Pilotfunktion im Erzbistum Freiburg

Katholische Seelsorgeeinheit in Baden-Baden hat den ersten weltlichen Verwaltungsleiter

Die Seelsorgeeinheiten werden immer größer organisiert. Das erfordert neue Verwaltungsstrukturen. In Baden-Baden startete jetzt dazu ein Pilotprojekt, das bisher einzigartig im Erzbistum Freiburg ist.

Johannes Laub, seit September 2020 Verwaltungsleiter der katholischen Seelsorgeeinheit Baden-Baden, gefällt es in der Kurstadt. Er hofft bald auch kulturelle Angebote nutzen zu können und Menschen ohne Maske kennenzulernen.
Johannes Laub ist seit September 2020 Verwaltungsleiter der katholischen Seelsorgeeinheit Baden-Baden. Das Besondere dabei: Er ist kein Pfarrer, wie sonst üblich. Foto: Beatrix Ottmüller

Seit September 2020, ist Johannes Laub ist der erste „weltliche“ Verwaltungsleiter des Erzbistums Freiburg. Mit der Seelsorgeeinheit Baden-Baden ist er Teil eines Pilotprojekts, das im Zuge der Veränderungen in der Gemeindestruktur und Seelsorgeeinheiten des Erzbistums ins Leben gerufen wurde.

Doppelspitze ist einmalig im Bistum

Dass er kein Pfarrer ist, wie sonst üblich, hat seinen Grund. „Zukünftig sollen die Aufgaben geteilt werden“, sagt der 34-Jährige. Der Pfarrer der Seelsorgeeinheit soll sich mit seinem Team voll auf die pastoralen Tätigkeiten konzentrieren können, während der Verwaltungsleiter sich mit den Finanzen, Personalfragen, kirchlichen Einrichtungen wie Kindergärten und Gebäuden auseinandersetzt. Angestoßen wurde das Pilotprojekt durch den anstehenden Strukturveränderungsprozess.

Aus den heute 200 Kirchengemeinden des Erzbistums Freiburg sollen 40 Kirchengemeinden werden. In der katholischen Seelsorgeeinheit Baden-Baden sind aktuell sieben Kirchengemeinden zusammengefasst. Zukünftig sollen es noch mehr werden. Zwei Varianten sind im Gespräch.

Die kleine Lösung enthält die aktuelle Seelsorgeeinheit Baden-Baden plus Baden-Baden-Oos mit Haueneberstein und Sandweier sowie dem Rebland plus Eisental. Damit wären alle Kirchengemeinden des Stadtkreises Baden-Baden vereint. Die große Lösung würde zudem die Gemeinden Sinzheim, Bühl, Bühlertal und Rheinmünster mit einbeziehen. Die Entscheidung darüber fällt im Februar. Die Umstrukturierung im Zuge der Neugründung von Großkirchengemeinden soll zum 1. Januar 2025 vollendet sein.

Die Veränderung muss sein, man muss sich an die Gegebenheiten anpassen.
Johannes Laub, Verwaltungsleiter der katholischen Seelsorgeeinheit Baden-Baden

„Für diese Veränderung braucht es funktionierende Verwaltungsstrukturen. Den Weg dorthin muss man ebnen und ein Zusammenwachsen von vielen unterschiedlichen Gemeinden und Gegebenheiten ermöglichen“, erklärt Johannes Laub. „Die Veränderung muss sein, man muss sich an die Gegebenheiten anpassen“, sagt der Verwaltungsleiter und deutet damit auf die Tatsache hin, dass es immer weniger Pfarrer in der katholischen Kirche gibt.

Mitarbeiterzahl wächst von 130 auf 500

Größere Einheiten brauchen ein zentrales Pfarrbüro und Ansprechpartner vor Ort. Laub ist maßgeblich daran beteiligt die Verwaltungsstrukturen für die veränderte Situation aufzubauen. „Das hat das große Möglichkeiten zu gestalten, das ist der Reiz an dieser Aufgabe“, sagt er.

„Wir haben heute in der Seelsorgeeinheit Baden-Baden 130 Mitarbeiter. Künftig werden es bis zu 500 sein. Diese müssen koordiniert werden und zusammenwachsen“, erklärt er. Zu seinen Aufgaben gehört auch die Weiterentwicklung der Gesamtstrategie Kirche 2030.

Einige Schwerpunkte konnte Johannes Laub bereits setzten. Vor allem im Bereich Umwelt und Klima wurde einiges angestoßen. Für Mitarbeiter gibt es nun ein Jobrad-Angebot und ein Elektrodienstfahrzeug soll angeschafft werden, zudem werden die Gebäudedächer auf Möglichkeiten für Photovoltaik überprüft.

Die Seelsorgeeinheit soll Fair-Trade-Gemeinde werden und hat sich zudem auf ein Pilotprojekt für eine Ehrenamtskoordination beworben und die Kirchenmusik wird neu aufgestellt. Eine Herzensangelegenheit ist es für Johannes Laub in den Bereich der Kindergärten zu investieren. Die Pläne die Arche Noah in Lichtental zu erweitern sind inzwischen vorangeschritten.

Eigentlich ist der Verwaltungsleiter Gymnasiallehrer, ist aber schnell in die Schulkommunalberatung gewechselt. Als Ortsbürgermeister in Neustadt am Rübenberge in Niedersachsen und Stadt-Beigeordneter sammelte er weitere Verwaltungserfahrung. Die Stelle in Baden-Baden passe da genau hinein.

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