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Weniger Stellen

Kaum Bedarf bei Daimler und Co: Welche Ferienjobs gibt es dieses Jahr in Baden-Baden?

Die Suche nach Ferienjobs könnte sich für Schüler und Studierende in diesem Jahr als schwieriger herausstellen, als erwartet. Möglichkeiten gibt es dennoch - zum Beispiel beim Forstamt oder auf dem Friedhof.

Eine Frau schaut sich Stellenangebote an.
Für die Vermittlung von Ferienjobs ist die Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt nicht mehr zuständig. Schüler und Studierende müssen sich selbst durch den Stellenmarkt kämpfen. Foto: Patrick Lux / dpa

Ferienjobs sind die Gelegenheit schlechthin für junge Menschen, sich in der schulfreien Zeit ein wenig Taschengeld hinzuzuverdienen, etwa für die bevorstehenden Reise gemeinsam mit den Freunden oder für den Traum vom ersten eigenen Auto. Die Ferienarbeit bei Daimler ist vor allem unter Abiturienten und Studierenden gefragt und längst kein Geheimtipp mehr. Doch auch der Großkonzern stellt weniger Ferienbeschäftigte ein, als in den vergangenen Jahren.

Das teilt Tobias Brandstetter, Pressesprecher für das PKW-Werk in Rastatt, dieser Zeitung mit. Angesichts des aktuellen Sparkurses des Automobil-Riesen ist das weniger verwunderlich. Der Bewerbungsschluss für das Werk Rastatt sei bereits gefallen, Ferienbeschäftigte arbeiten dort in der Montage, im Rohbau und in der Lackiererei.

Agentur für Arbeit vermittelt keine Ferienarbeiter

Ein angehender Student, der bereits zweimal in der Produktion bei Daimler tätig war, wurde vom Konzern lediglich vertröstet. Auch wenn seine Bewerbung formal alle Voraussetzungen erfülle, könne ihm noch keine verbindliche Zusage mitgeteilt werden.

Sind kleinere Unternehmen eine gute Alternative zum Riesenkonzern oder werden Ferienarbeiter auch hier nur vertröstet? Die Redaktion der BNN hat sich auf Stellensuche begeben und bei der Stadt und Unternehmen der Region nachgehakt.

Schon beim Bewerbungsprozess für Ferienjobs stehen junge Menschen allein auf weiter Flur und müssen sich selbst durch den Dschungel von Stellenangeboten kämpfen. Die Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt ist für die Vermittlung von Ferienarbeitern nicht mehr zuständig.

Pressesprecher Benjamin Gondro erklärt, dass sich Schüler direkt bei den jeweiligen Unternehmen über deren Online-Bewerbungsportale um eine Stelle bemühen müssen. Das könnte sich jedoch als als schwieriger herausstellen, als erwartet - das Angebot an Ferienjobs für die Sommerferien sieht mau aus in der Kurstadt und der Umgebung.

Barkeeper begehrt

Die Firma Heel aus Baden-Baden zum Beispiel stellt nur in wenigen Einzelfällen Ferienarbeiter ein. Die Arzneimittelproduktion sei strengen Herstellungsvorgaben unterworfen und werde von qualifiziertem Personal erledigt, erklärt Pressesprecherin Andrea Himmelsbach-Neff.

Auch die Firma Eaton braucht keine Unterstützung von Schülern. In der Lebensmittelbranche sieht die Lage ähnlich aus. Ein Mitarbeiter vom Edeka Fitterer aus Lichtental räumt ein, dass über den Sommer zwar mehrere Mini-Jobber eingestellt wurden, diese aber keine „nennenswerten Zahlen” darstellten.

Auch hier besteht kein Bedarf an zusätzlicher Unterstützung durch Ferienarbeiter. Beim Scheck-In-Center in der Shopping-Cité gucken Ferienbeschäftigte ebenfalls in die Röhre.

Das Leo’s in der Luisenstraße stellt normalerweise immer Ferienarbeiter ein. Der Gastronom ist derzeit jedoch personell gut aufgestellt und hat für diesen Sommer keinen Bedarf an neuen Aushilfen.

Wenn Schüler jedoch Erfahrungen als Barkeeper gesammelt hätten, könnten sie sich gerne bewerben, erklärt der Geschäftsführer Sascha Früh. Das Einhorn sucht zwar keine Ferienarbeiter, stellt jedoch Kellner und Küchenhilfen auf 450-Euro-Basis ein.

Ferienjob auf dem Friedhof

Wer jedoch Spaß an der Gartenarbeit hat und gerne an der frischen Luft arbeitet, kommt in der Kurstadt auf alle Fälle auf seine Kosten. So stellt das Gartenamt zehn Ferienarbeiter ein. Sieben Stellen seien aber bereits vergeben, erklärt der Pressesprecher Roland Seiter.

Die Arbeiten sind bereits angelaufen, könnten je nach Einsatzzeitraum jedoch über den Sommer hinweg verlängert werden. Die Jugendlichen müssen mindestens 16 Jahre alt sein. Unkraut jäten und die Bewässerung der Pflanzen stehen bei diesem Job selbstverständlich auf der Tagesordnung. Derzeit gibt es außerdem eine freie Stelle beim Hauptfriedhof in Baden-Baden.

Über drei Wochen hinweg muss dann die Anlage gepflegt werden, darunter fällt auch Unkraut jäten. Die Schülerjobs bei der Stadt sind alles andere als schlecht bezahlt. In drei Wochen verdienen Schüler 1.350 Euro brutto - kein schlechtes Startkapital also für die bevorstehende Reise.

Forstamt sucht Unterstützung für die Herbstferien

Für den kommenden Sommer hat das Forstamt der Stadt bereits alle Stellen vergeben. Wer jedoch noch einen Job für die Herbstferien sucht, kann sich dort bewerben. Die Ferienarbeiter müssen mindestens 16 Jahre alt sein.

Seiter erklärt, dass sich die Arbeit beim Forstamt unter anderem in der Pflanzenschule abspiele. Gärtnerische Tätigkeiten gehören ebenfalls dazu. Die Schwimmbäder der Stadt haben zwar in der Vergangenheit einige Aushilfen im Kassenbereich eingestellt, suchen für diesen Sommer jedoch ebenfalls keine neuen Ferienarbeiter.

Seiter erklärt, dass die Jobs in den vergangenen Jahren immer schnell vergriffen gewesen seien. Vor allem im Gartenamt hätte jedoch im Vergleich zum Vorjahr lange Unsicherheit geherrscht, wie und ob die Ferienarbeit mit den strengen Corona-Auflagen zu vereinbaren sei.

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