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Pädagogischer Lernprozess

Kinder und Jugendliche klettern in Baden-Baden in der Pause auf Mammutbaum

Im Hof der Stulz-von-Ortenberg-Schule in Baden-Baden gibt es ein ungewöhnliches Klettergerüst. Was sagen die Lehrer und Schüler zu dem Mammutbaum auf dem Pausenhof?

Der Mammutbaum der Stulz-von-Ortenberg-Schule dient als Kletterbaum.
Der Mammutbaum der Stulz-von-Ortenberg-Schule dient als Kletterbaum. Foto: Stulz-von-Ortenberg-Schule

Rund 150 Jahre hat es gedauert, bis der circa 25 Meter hohe Mammutbaum im sogenannten Klostergarten, nur wenige Meter von der Stulz-von-Ortenberg-Schule entfernt, seine wahre Bestimmung gefunden hatte. Er dient als Kletterbaum für Kinder und Jugendliche, deren fröhliches Lachen in seiner prachtvollen Krone erklingt.

Peter Mack, Lehrer mit erlebnispädagogischer Zusatzausbildung, sieht den Baum vom Lehrerzimmer aus, und eines Tages kam ihm wie ein Blitz aus heiterem Himmel die Idee: Warum nicht einen Kletterbaum daraus machen?

Das Klettergerüst in einiger Entfernung ist nur etwa fünf Meter hoch und für die größeren Jugendlichen eigentlich zu niedrig. „Das ist nicht wirklich eine Herausforderung für die Älteren“, erklärt Schulleiter Jens Ohlott, der sofort begeistert war von Peter Macks Blitzidee.

Dieser setzte seinen Einfall mit viel Engagement in die Tat um. Unzählige Stunden an Nachmittagen und Wochenenden beschäftigte er sich mit der Einrichtung der Kletterausrüstung am Baum.

Kletter-Projekt in Baden-Baden wird mit Spendengeldern finanziert

Das Projekt wurde zum großen Teil mit Spendengeldern finanziert. Bis zum jetzigen Zeitpunkt belaufen sich die Kosten auf rund 2.500 Euro. Doch die Aktion kann und soll noch ausgebaut werden, deshalb sind weitere Spenden willkommen.

So soll unter anderem eine sogenannte „Himmelsleiter“ zwischen dem Mammut- und einem Nachbarbaum erstellt werden. Es gab schon vorher erlebnispädagogische Angebote, bei denen mit verschiedenen Klassen auf Bäume geklettert wurde und „Frühstück im Baum“ stattfand. Doch dafür musste man immer erst in den Wald fahren.

Je nach Wetter wird das Baumklettern sehr gut und häufig angenommen.
Jens Ohlott, Schulleiter

Das können sich Peter Mack und sein Kollege Christian Wunsch in Zukunft sparen. Jetzt können sie direkt vor Ort „Baumklettern“ anbieten, und zwar bis zur schwindelerregenden Höhe von 20 Metern. Angst braucht niemand zu haben. Es ist alles bestens gesichert.

Spanngurte sind flexibel, damit der Mammutbaum wachsen kann

Für das Klettergerüst wurden speziell fürs Baumklettern Griffe mit rindenschonenden Polsterungen angeschafft und diese mit speziellen Spanngurten fixiert. Dadurch kann bei Bedarf auf das weitere Wachstum des Baumes reagiert werden.

„Je nach Wetter wird das Baumklettern sehr gut und häufig angenommen“, sagt Ohlott und freut sich. Genaue Zahlen könnten aufgrund der kurzen Nutzungsdauer noch nicht genannt werden.

Aber beim Frühlingsfest der Einrichtung im vergangenen Juli seien an einem einzigen Nachmittag mehr als 50 Kinder und Jugendliche den Baum hinaufgeklettert.

Das Baumklettern fördert Lernprozesse von Kindern und Jugendlichen

Neben dem Spaßfaktor käme auch der pädagogische Effekt nicht zu kurz. „Durch besondere Erlebnisse und Abenteuer wie das Baumklettern werden beispielsweise Lernprozesse in Gang gesetzt, das Vertrauen in andere Menschen gesichert sowie Teamgeist, Persönlichkeit und Eigeninitiative entwickelt“, weiß Peter Mack.

Nicht zu unterschätzen seien das Erlebnis Natur sowie das Entdecken von Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

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