Die Klimaliste Baden-Württemberg schickt im Wahlkreis Baden-Baden (33) den Physiker und Lehrer Günther Beikert aus Bietigheim bei Rastatt in das Rennen um ein Mandat bei der Landtagswahl im März des kommenden Jahren. Bei der Abstimmung votierten die anwesenden Mitglieder in geheimer Abstimmung zudem für den Diplomingenieur Michael Fritz aus Baden-Baden-Neuweier als Ersatzbewerber.
Da die Klimaliste Baden-Württemberg erst Ende September in Freiburg gegründet wurde, muss sie auch im Wahlkreis Baden-Baden in den nächsten Wochen noch 150 Unterstützungsunterschriften sammeln, um zur Landtagswahl am 14. März 2021 antreten zu können. Wahlberechtigte mit Wohnsitz in Baden-Baden, Bühl, Bühlertal, Hügelsheim, Lichtenau, Ottersweier, Rheinmünster oder Sinzheim, die die Klimaliste unterstützen möchten, können auf www.klimaliste-bw.de unter „Mach mit!“ ihre Kontaktdaten hinterlassen und werden dann angeschrieben, heißt es in einer Mitteilung.
„Ohne beispiellose, tiefgreifende und schnelle Veränderungen ist kein ausreichender Klimaschutz möglich“, führte Günther Beikert aus. Das sei eine wissenschaftliche Tatsache. Immer mehr Menschen seien bereit, sich auf diese Veränderungen einzulassen, weil sie sich als Teil eines großen Ganzen fühlten.
Klimaliste will schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien
Politik müsse sich an den Naturgesetzen orientieren, die Erde genährt, kultiviert und geschützt werden: „Wir können sie nicht wie eine Orange auspressen.“ Baden-Württemberg sei ein „großartiges Bundesland“ mit weltweit bekannten Denkmälern, Landschaften und Produkten. „Wir haben eine besondere Verantwortung, unseren Beitrag zur Rettung der Biosphäre zu leisten.“ Die weltweiten Herausforderungen können gemeistert werden, wenn überall auf der Welt - auch in Mittelbaden - adäquat gehandelt werde.
Die Klimaliste will sich für einen beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien, insbesondere der Windenergie und der Photovoltaik, einsetzen. Der beschleunigte Ausbau dieser regenerativen Energiequellen sei zwingend erforderlich, „da die Kohlekraftwerke schon bald abgeschaltet werden und sich aus der Elektromobilität sogar ein vermehrter Strombedarf ergibt“. Ferner will sich die Klimaliste für einen Ausbau der ÖPNV in der Region stark machen. Nach einer Studie des Wuppertal-Instituts werde Deutschland seine Klimaziele nur dadurch erreichen, dass es unter anderem den Autoverkehr in erheblichem Maße reduziere.
Den dritten Schwerpunkt der Parteiarbeit im Wahlkreis bildet das Engagement für eine zukunftsfähige Landwirtschaft. Derzeit würden in Mittelbaden nur zehn Prozent der Anbauflächen derart bewirtschaftet, dass CO2 im Boden gespeichert werden kann.
Der überwiegende Teil der Flächen unterliege der sogenannten „konventionellen Landwirtschaft“, deren Besonderheit darin bestehe, dass der seit Jahrhunderten im Boden gespeicherte Kohlenstoff nach und nach an die Atmosphäre abgegeben wird, wodurch sich die Klimakrise noch mehr verschärfe. Die Klimaliste unterstütze daher auch ganz ausdrücklich die Initiative für die Einrichtung einer Bio-Musterregion in Mittelbaden.