Skip to main content

„Smart-Parking“

Können Baden-Badener bald ein Parkticket am Handy lösen?

Fehlendes Kleingeld muss zukünftig kein Hindernis mehr für das Ziehen einer Parkkarte in Baden-Baden sein. Beim Smart-Parking können Autofahrer ein Ticket am Handy ziehen. Noch sind aber nicht alle Fragen geklärt.

Ein Schild auf dem Handyparken steht.
Nicht neu: In anderen Gemeinden ist das Smart-Parking bereits üblich. In Baden-Baden wird es seit Jahren diskutiert. Foto: Bernd Kamleitner

Wer kein Kleingeld für den Parkautomaten hat, riskiert mitunter lieber ein Knöllchen, anstatt umzuparken oder zur nächsten Bank zu laufen. Mit dem sogenannten Smart-Parking könnten zu wenig Münzen in Zukunft keine Ausrede mehr für ein fehlendes Ticket sein.

Der Betriebsausschuss der Stadtwerke diskutierte, ob sich Smart-Parking auch für die Parkplätze und Parkhäuser in der Stadt anbietet und ob es einen geeigneten Anbieter gibt.

Dieses neue Angebot zum Ticketlösen funktioniert mithilfe eines Handys. Nach dem Einparken könnten Baden-Badener in Zukunft beispielsweise in Ticket per App, SMS oder Anruf kaufen. Die benötigten Daten wie eine Bankverbindung und das Kennzeichen müssen sie dafür bei einem Smart-Parking-Anbieter hinterlegen.

Möchten die Autofahrer im Nachhinein die Parkdauer verlängern, können sie das am Handy machen, ohne erneut zu ihrem Auto laufen zu müssen. Kontrolleure scannen dann in Zukunft beispielsweise das Kennzeichen an den Fahrzeugen. Bei der Einfahrt in ein Parkhaus könnten Kameras im Rahmen des Smart-Parkings das Kennzeichen automatisch scannen.

Idee ist nicht neu

Die Idee des Handy-Parkens ist keine neue. Bereits im ersten Quartal 2019 haben die Stadtwerke Baden-Baden das erste Mal die Ergebnisse eines Marktscreenings, also eine Übersicht über die verschiedenen Anbieter, deren Referenzen und über die Regionen, in denen sie agieren, vorgestellt.

„Damals sind wir jedoch zu der Grunderkenntnis gelangt, dass es noch kein ausgereiftes System für On- und Off-Street gibt“, erklärt Simone Droll. Die Referentin der Stadtwerke meint damit, dass noch kein Anbieter ein passendes Konzept für Parken auf den Straßen und in den Parkgaragen hatte.

Mittlerweile wurde ein zweites Marktscreening vorgenommen, bei dem aus 130 Anbietern auf dem Markt acht ausgewählt wurden. „Im nächsten Schritt priorisieren wir und schauen, ob es eine ganzheitliche Lösung gibt“, beschreibt Droll das weitere Vorgehen. Bürgermeister Alexander Uhlig betont im Bezug auf den umfangreichen Auswahlprozess, dass in verschiedenen Städten unterschiedlichste Anbieter aktiv sind und man im Sinne der Kompatibilität den Gängigsten suche.

Andere Städte nutzen bereits Smart-Parking

In Ettlingen können Stadtbesucher beispielsweise seit November 2018 Smart-Parking nutzen. Dort gibt es jedoch nicht nur einen Anbieter, sondern gleich sechs verschiedene zur Auswahl. Das hat zur Folge, dass Bürger möglicherweise verschiedenste Apps auf ihrem Handy installiert haben müssen.

Auch in Pforzheim können Autofahrer bereits mit dem Handy ihre Parkgebühren bezahlen. In beiden Städten sind die regulären Ticketautomaten zusätzlich in Betrieb.

SPD-Stadtrat Werner Schmoll betont unterdessen, dass er Handyparken bereits in den Jahren 2014 und 2017 angeregt hat. Er habe zudem in der Vergangenheit bereits einen Kontakt zu einem Anbieter hergestellt. „Man hat immer gesagt, man beobachtet den Markt, deswegen bin ich jetzt froh, wenn es vorbei ist“, meint Schmoll.

Der Geschäftsführer der Stadtwerke Baden-Baden, Helmut Oehler, nimmt seine Mitarbeiter in Schutz und betont: „Das Marktscreening ist eine sehr intensive Arbeit.“ Seine Mitarbeiter würden nicht nur am Schreibtisch sitzen und sich Webseiten anschauen.

Nächster Entschluss fällt im Mai

Voraussichtlich im Mai wollen die Stadtwerke dem Betriebsausschuss die endgültigen Ergebnisse des Marktscreenings präsentieren. Bis dahin werden weitere Gespräche mit den unterschiedlichen Anbietern geführt.

So soll herausgefunden werden, ob es mittlerweile ein ganzheitliches und erprobtes System gibt, dass sich für Baden-Baden anbietet, sagt Simone Droll. Schmoll sagt mit Blick auf die nächste Sitzung: „Ich hoffe, dass wir im Mai unsere Aufholjagd starten können.“

nach oben Zurück zum Seitenanfang