Der Präsident des Sparkassenverbands Baden-Württemberg hat vor der Annahme gewarnt, Schulden förderten automatisch Wachstum und Wohlstand. Die Gleichung „höhere Schulden gleich höheres Wachstum und Wohlstand“ gehe nicht auf, mahnte Peter Schneider am Mittwoch beim Kommunalforum des Verbandes in Baden-Baden.
Lieferkettenprobleme, Energieknappheit und explodierende Preise nach Corona und durch den Krieg, aber auch Dauerbrenner wie Digitalisierung, Klimawandel und Demografie träfen vor allem die kommunale Ebene. „Denn Kommunen sind immer am nächsten dran“, sagte Schneider laut Redemanuskript vor Hunderten Kommunalvertretern.
„Für Sie in den Kommunen sind es Herausforderungen mit einer immensen Sprengkraft vor Ort“, sagte der Verbandspräsident. Städte, Gemeinden und Kreise müssten etwa den existenziellen Betrieb von Kliniken, Pflegeheimen, Schulen und Kitas gewährleisten. „Leichter hat es die Kommune, die möglichst geringe Schulden hat, denn dann besteht jetzt eine höhere Handlungsfähigkeit.“
Baden-Württembergische Kommunen sind im Vorteil
Hier seien die Kommunen in Baden-Württemberg verglichen mit anderen Bundesländern ganz gut aufgestellt, sagte er.
Zumal der Erhalt von Schuldentragfähigkeit ein wichtiger Teil nachhaltigen Handelns ist. Das wird vielfach in den ganzen Nachhaltigkeitsdiskussionen vergessen.Peter Schneider, Präsident des Sparkassenverbands Baden-Württemberg
Ein großes Manko sieht Schneider bei der Digitalisierung: „Wir reden in Deutschland viel über Digitalisierung, über autonomes Fahren und künstliche Intelligenz. Wir haben aber immer noch die gleichen Funklöcher wie vor 20 Jahren.“ Hier gebe es noch viel Luft nach oben.