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Bild und Katalog in der Mache

Künstler Thilo Westermann fertigt Hinterglasbild fürs Stadtmuseum Baden-Baden

Der frühere Baldreit-Stipendiat Thilo Westermann hat am Mittwoch im Stadtmuseum Baden-Baden über seine aktuelle Arbeit und seinen geplanten „Souvenir de Baden-Baden“-Katalog informiert. Außerdem fertigt der 41-Jährige ein Hinterglasbild für die städtische Sammlung.

Früherer Baldreit-Stipendiat zu Gast: Der in Berlin lebende Künstler Thilo Westermann stellt im Stadtmuseum seinen geplanten Katalog zur Ausstellung und eine neue Arbeit für die städtische Sammlung des Museums vor.
Früherer Baldreit-Stipendiat zu Gast: Der in Berlin lebende Künstler Thilo Westermann stellt im Stadtmuseum seinen geplanten Katalog zur Ausstellung und eine neue Arbeit für die städtische Sammlung des Museums vor. Foto: Ralf Joachim Kraft

Der frühere Baldreit-Stipendiat Thilo Westermann hat am Mittwoch im Stadtmuseum Baden-Baden Einblick in seine aktuelle Arbeit gewährt. Im Vorfeld einer Künstlerführung stellte der 41-Jährige bei einem Pressegespräch seinen geplanten Katalog zur aktuellen Ausstellung „Souvenir de Baden-Baden“ vor.

Außerdem berichtete der in Berlin lebende Künstler, der von Mai bis September 2020 in der Bäderstadt zu Gast war, dass er gerade an einem neuen Werk arbeite. Es handele sich um das Hinterglasbild „Souvenir de Baden-Baden (2)“ mit starkem Bezug zum hiesigen Weltbad.

Als Vorlage für das inzwischen fast fertiggestellte Kunstwerk dient ihm ein Souvenirglas aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Es ist als Teil der Städtischen Historischen Sammlung zusammen mit weiteren Gläsern in einer Vitrine des Stadtmuseums zu bewundern. „Auch mein Bild soll einmal in der Sammlung des Stadtmuseums seinen Platz finden“, berichtet der gebürtige Oberpfälzer aus Weiden.

Nach Auskunft von Katja Mikolajczak, die im Museum die Ausstellung betreut, soll das Hinterglasbild am „Tag der Graphik“ im November 2022 im Rahmen einer kleinen Kabinett-Ausstellung gezeigt werden. Die momentane Schau „Souvenir de Baden-Baden“ ist noch bis 31. Oktober im Stadtmuseum zu besichtigen.

Ausstellung läuft noch bis 31. Oktober

Zu sehen sind dort nicht nur Hinterglasbilder, Fotomontagen und Zeichnungen. Gezeigt werden auch einige der bislang 54 Briefe, die der Künstler seit 2018 an die einstige Großherzogin von Baden, Stéphanie de Beauharnais (1789 bis 1860), geschrieben hat. Und zwar so, als wäre sie eine noch lebende Kunstsammlerin, die er über sein Schaffen auf dem Laufenden hält.

Westermann stellt dabei klar, dass er sich in der Beschäftigung mit Leben und Person der Adoptivtochter Napoleons zugleich auch mit historischen und aktuellen politischen Fragestellungen auseinandersetze. Zum einen arbeite er künstlerisch-praktisch, zum anderen aber auch wissenschaftlich-theoretisch, erklärt der frankophile Künstler und Kunsthistoriker.

Ich werde meine Correspondence avec Stépanie fortführen.
Thilo Westermann, Künstler

Er betont: „Ich werde meine Correspondence avec Stéphanie fortführen.“ Sein voraussichtlich 300 Seiten starker, mit mehr als 200 Farbabbildungen üppig bebilderter Katalog sei derzeit in Arbeit. „Er wird im Februar kommenden Jahres beim Snoeck-Verlag in Köln erscheinen“, ergänzt die Leiterin des Stadtmuseums- und -archivs, Heike Kronenwett.

Neben bislang unveröffentlichten Briefen werde der Katalog auch sechs Beiträge international renommierter Kunst- und Literaturwissenschaftler umfassen. Sie binden laut Mikolajczak Westermanns Oeuvre in einen größeren Kontext ein. Unter anderem wird sich in der Publikation Dominique de Font-Rélaux vom Pariser Musée du Louvre mit dem Schaffen des Künstlers an der Schnittstelle von Malerei und Fotografie befassen.

Katalog mit über 200 Bildern erscheint im Februar

Doch noch einmal zurück zum Hinterglasbild fürs Stadtmuseum. Wieso heißt es „Souvenir de Baden-Baden (2)“? Westermann: „Weil es Blüten der gleichnamigen Rosensorte zeigen wird.“ Zudem soll neben dem einstigen Pavillon der Großherzogin Stéphanie als Anbindung an die Gegenwart auch eine Ansicht der heutigen Villa Stéphanie erscheinen.

Über die technische Ausführung des Hinterglasbildes berichtet der Künstler, dass er die filigranen Motive in Feinarbeit mit einer Nadel aus der geschwärzten Rückseite einer Glasscheibe radiere. Im Normalfall lasse er das Bild scannen und in sechsfacher Vergrößerung als „Unikatdruck“ drucken.

„Der Druck und das Hinterglasbild sind für mich gleichwertig“, betont Westermann. Für Heike Kronenwett steht derweil fest: „Der Erwerb des Hinterglasbildes für unser Stadtmuseum ist ein wichtiger Beitrag zur Fortschreibung unserer Sammlung ins 21. Jahrhundert.“

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