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Genossenschaft geplant

Baden-Baden will von Millionenförderung für Künstliche Intelligenz profitieren

Künstliche Intelligenz ist ein Thema der Zukunft. Eine badisch-schwäbische Allianz hofft auf Fördermittel von bis zu 50 Millionen Euro für einen KI-Innovationspark. Über die Technologieregion ist auch Baden-Baden dabei.

Ein Roboter interagiert mit einer Frau auf einer Veranstaltung, die eine Auswahl hoch entwickelter Roboter aus verschiedenen Bereichen zeigt, die einen Einblick in die aktuellen Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz gibt.
Hallo: Ein Robert interagiert mit einer Frau. Auch die Region will auf das Zukunftsthema Künstliche Intelligenz setzen. Foto: Axel Heimken picture alliance/dpa

Badisch-schwäbische Rivalitäten gehören im Südweststaat bis heute nicht ganz der Vergangenheit an. Es geht aber auch anders: Um an millionenschwere Fördermittel für einen „Innovationspark Künstliche Intelligenz“ vom Land zu kommen, wird eine badisch-schwäbische Allianz geschmiedet. Über die Technologieregion Karlsruhe (TRK) ist auch Baden-Baden mit im Boot.

Ob in Baden-Baden künftig ein Hauch von Silicon Valley wehen wird? Die Region in Kalifornien ist bekannt für weltweit bekannte Technologieunternehmen wie etwa den Giganten Apple oder Facebook. Wenn Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) von Silicon Valley spreche, meine er damit Stuttgart, sagt Baden-Badens Oberbürgermeisterin Margret Mergen (CDU). „Wir haben aber in der Region genauso viele kluge Köpfe“, hält sie dem Regierungschef im Hauptausschuss des Gemeinderats entgegen.

Vom Gremium war hinsichtlich des Innovationsparks nur ein förmlicher Beschluss erforderlich, der in eine parteiübergreifende Zustimmung mündete. Das letzte Wort hat nun der Gemeinderat. Stimmt das Stadtparlament am Montag zu, sind die Weichen gestellt, dass Baden-Baden mit seinem 3,45 prozentigen Anteil am regionalen Zusammenschluss TRK an der geplanten Genossenschaft mit von der Partie ist. In Zeiten knapper Kassen nicht unerheblich: Nach Angaben der Rathauschefin fallen für die Bäderstadt keine Kosten an.

Sitz der Genossenschaft ist in Stuttgart

Zum Hintergrund: Es geht um das Zukunftsthema KI. Die Städte Karlsruhe, Stuttgart, Böblingen, Tübingen und Reutlingen sowie die Technologieregion Karlsruhe GmbH, die Digitale Innovationszentrum GmbH Karlsruhe, die Industrie- und Handelskammer Reutlingen, der Verband Region Stuttgart sowie die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart haben am 19. Februar die Genossenschaft „Innovationspark Künstliche Intelligenz Baden-Württemberg“ gegründet, um dafür einen rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der Sitz ist in Stuttgart, Aufsichtsratsvorsitzender ein Badener: Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD).

Ziel des Landes Baden-Württemberg ist es, „einen großflächigen, wirtschaftlich erfolgreichen, finanziell tragfähigen und nachhaltigen Innovationspark KI mit internationaler Strahlkraft“ zu schaffen. Er soll „als Innovations- und Wertschöpfungszentrum für KI-basierte Produkte und Dienstleistungen fungieren und damit einen wesentlichen Beitrag zur Kommerzialisierung von künstlicher Intelligenz in Baden-Württemberg leisten“.

Maschinen sollen lernen, urteilen und Probleme lösen

Dafür stellt das Land im Rahmen eines Wettbewerbsverfahrens eine Förderung von bis zu 50 Millionen Euro für bauliche Investitionen in Aussicht. Sollte die Genossenschaft den Zuschlag erhalten, sollen an unterschiedlichen Standorten vorhandene Kompetenzen eingebunden werden, wenn es um Anwendungen geht, bei denen Maschinen menschenähnliche Intelligenzleistungen wie Lernen, Urteilen und das Lösen von Problemen erbringen.

Ob Baden-Baden in irgendeiner Form direkt beteiligt sein wird, ist noch offen. Kommunen sollen grundsätzlich zum Beispiel Liegenschaften einbringen können und Betreiber der in der Genossenschaft miteinander vernetzten regionalen KI-Parks werden.

Den förmlichen Beschluss zur mittelbaren Beteiligung an der Genossenschaft müssen derzeit alle TRK-Gesellschafter fassen. Es sind nach Angaben von Mergen über 50. Sollte es auch Ablehnungen geben, gilt die Genossenschaft nicht als gescheitert. „Dann werden Juristen klären, ob eine einfache Mehrheit reicht“, informierte Mergen.

„Hightech trifft Lebensart“ heißt schon lange das Motto der Technologieregion zwischen Bruchsal und Bühl. Der regionale Zusammenschluss wurde im Jahr 1987 gegründet Neben der Stadt Baden-Baden ist auch das örtliche Unternehmen Grenke AG Gesellschafter der TRK.

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