Nicht meckern, sondern anpacken: So könnte man das Anliegen der Leo-Clubs überschreiben, der Nachwuchsorganisation der Lions-Clubs. Konstantin Kölmel ist Präsident des Leo-Clubs Gaggenau-Hohenbaden. Demnächst steht er nicht nur mit seinem eigenen Quintett auf der Bühne des Baden-Badener Theaters, sondern auch mit Star-Posaunist Nils Landgren.
Als Präsident hat er schon einige Veranstaltungen für den guten Zweck organisiert. Die Leos, wie sich die Mitglieder nennen, wollen in der Heimat vor Ort und rund um den Globus Verantwortung übernehmen und sich sozial einbringen. Weltweit engagieren sich in über 150 Ländern knapp 170.000 Mitglieder in rund 7470 Leo-Clubs.
Konstantin Kölmel fühlte sich von dem Engagement der jungen Menschen zwischen 16 und 26 Jahren sofort angesprochen. Er steht kurz vor seinem Bachelor in Musik und studiert zusätzlich Wirtschaftswissenschaften. Damit hat er nach eigenem Befinden „das Beste aus beiden Welten“. Der junge Mann organisiert gerne, „aber die Musik ist meine Passion“.
Themen, für die sich die Leo-Clubs engagieren, sind unter anderem Umwelt- und Klimaschutz, Flüchtlingshilfe und insbesondere der Bereich Bildung, um Jugendlichen eine berufliche Zukunft zu ermöglichen.
So wurden beispielsweise während der Corona-Pandemie Familien mit digitalen Geräten samt Routern versorgt, die sich das selbst nicht leisten konnten.
Clubs sammelten Sachspenden für Menschen in der Ukraine
Bereits am zweiten Tag nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine startete Kölmel mit dem Leo-Club Gaggenau-Hohenbaden ein Hilfsprojekt. Mit einem Club im polnischen Warschau nahm er Kontakt auf und sammelte online Spenden.
Über ihr enges Netzwerk lieferten die Clubs Hilfsgüter wie Zelte, Lebensmittel, Kleidung und Hygieneartikel. Zusätzlich konnten 1.000 Schulranzen übergeben werden. Insgesamt brachte die Aktion, in die sich viele weitere Clubs einklinkten, ein Spendenvolumen von über 3 Millionen Euro auf.
Kölmel ist stolz darauf, als kleiner Baden-Badener Club dieses Projekt mit angestoßen zu haben. Dafür war er gerade vor ein paar Tagen zu den Vereinten Nationen nach New York eingeladen worden. In einer Podiumsdiskussion sollte er junge Leute ermuntern, durch ihr soziales Engagement etwas zu verändern.
Nils Landgren kommt ins Theater Baden-Baden
Sein nächstes Projekt ist die Benefiz-Jazz-Gala im Baden-Badener Theater. Diese veranstaltet der Leo-Club am Samstag, 22. April, um 20 Uhr. Wer Karten möchte, solle sich beeilen.
Stargast ist Posaunist Nils Landgren, einer der erfolgreichsten europäischen Jazzmusiker. Der Schwede ist selbst sozial sehr engagiert.
Kölmel zeigte sich gerührt, als er mit seinem Anliegen bei „Mr. Red Horn“, wie er in Anlehnung an seine rote Posaune genannt wird, nicht nur Zustimmung fand. Er sei von dem Starmusiker sehr freundlich auf Augenhöhe behandelt worden.
„Wir konnten uns ganz schnell auf wirklich sehr, sehr faire Konditionen einigen“, strahlt er. Der Coup verspreche Jazzfreunden einen ganz besonderen Konzertabend.
Musiker in Kölmels Jazz-Quintett sind mehrfach ausgezeichnet
Denn mit dem Konstantin Kölmel Jazz Quintett, das in wechselnder Besetzung auch mal als Trio oder Quartett auftritt, hat Landgren das Beste auf der Bühne, was der deutsche Jazz an aufstrebenden jungen Musikern zu bieten hat, die allesamt bereits mehrfach preisgekrönt sind.
„Die Stücke von Nils werden eher funkig und jazzig sein, unsere eigenen Kompositionen sind groovig bis melodiös. Natürlich wird es auch den einen oder anderen Klassiker geben“, verspricht Kölmel.
Schon jetzt liegen Spendenzusagen im fünfstelligen Bereich vor, die neben der Ukraine-Aktion einem hybriden Bildungsprojekt sowie Bildungsmaterial für bedürftige Kinder und Landgrens eigenem Projekt „Funk for Life“ zufließen.