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Sperrung aufgehoben

Luchs- und Wildnispfad an der Schwarzwaldhochstraße sind wieder zugänglich

Aus Sicherheitsgründen waren die Pfade wochenlang gesperrt. Jetzt sind Luchs- und Wildnispfad an der Schwarzwaldhochstraße wieder zugänglich. Baumkletterer entfernten Totholz in Baumkronen.

Besucher gehen  in einem Wald bei Baden-Baden beim Luchspfad an einem großen Luchs, der aus Holz gearbeitet ist, vorbei.
Wieder zugänglich: Nach einer mehrwöchigen Sperrung sind auf dem Luchspfad wieder zu Touren auf den Spuren von Pinseluhr möglich. Foto: Uli Deck picture-alliance/ dpa

Hin und wieder streift ein Luchs durch den Nationalpark Schwarzwald. Der seltenen Raubkatze beim Waldspaziergang zu begegnen, das ist oberhalb von Baden-Baden, aber auch sonst im Schutzgebiet und im gesamten Schwarzwald ziemlich unwahrscheinlich.

Auf dem Luchspfad kann der interessierte Naturfreund jedoch viel über das Leben von Pinselohr erfahren. Nach einer mehrwöchigen Sperrung ist der vor allem bei Familien mit Kindern beliebte Weg wieder zugänglich. Das gilt auch für den nahegelegenen Wildnispfad.

Grund für die längere Sperrung war die Trockenheit in den vergangenen Jahren, heißt es in einer Mitteilung des Nationalparks. Die hat auch den Bäumen an den Pfaden stark zugesetzt.

Bei einer regulären Überprüfung nach dem Winterhalbjahr waren die Schäden aufgefallen. Entlang der besonders bei Familien beliebten Pfade wurden die in den Kronen der alten Buchen sichtbar. Dort war viel totes Holz zu sehen.

„Die abgestorbenen Kronenteile in vielen der Buchen stellten nach unserer ersten Einschätzung eine akute Gefahr dar – daher konnten wir die Wege zum Saisonstart nicht freigeben“, berichtet Simone Beck. Sie ist im Nationalpark für den Fachbereich Wald und Naturschutz zuständig.

Profis begutachten Schäden aus der Nähe

Zur konkreten Schadensbegutachtung an den Bäumen mussten Profis ans Werk. „Das haben wir von Baumkletterern aus der Nähe begutachten lassen“, erklärt Beck.

Die Baum-Profis hätten darauf geachtet, lediglich das wirklich Notwendige des Astmaterials zu entfernen. „Und sie kontrollierten auch, ob sich Schlaf- und Brut- oder Lebensstätten in den Bäumen befanden.“ War das nicht der Fall, wurden die toten Äste aus der Krone gesägt.

Ein kleiner Teil des Wildnispfades bleibt weiter gesperrt. Das hat einen Grund: Einige der Bäume sollen mit ihrem Totholz als wertvoller Lebensraum erhalten bleiben. „Für die Besucherinnen und Besucher sind die Pfade aber weiterhin als Rundweg begehbar. Die neue Wegführung ist deutlich sichtbar ausgewiesen“, sagt Beck.

Trotz aller von den Fachleuten vorgenommenen Maßnahmen sind auf dem Luchs- und auf dem Wildnispfad weiterhin Achtsamkeit und Eigenverantwortung immer geboten, raten die Experten des Nationalparks. Grundsätzlich seien in jedem Wald typische Gefahren wie etwa herabstürzende Äste zu beachten.

Besucher sollen auf den Wegen bleiben

Deshalb sollten die Besucher vor allem auf den ausgewiesenen Wegen bleiben. Das ist nicht nur zum Schutz der Tiere, Pflanzen und Pilze, sondern auch zur eigenen Sicherheit.

Ein kleiner Spaziergang ist die Tour auf dem Luchspfad nicht. Familien mit Kindern sollten schon drei bis vier Stunden für den rund vier Kilometer langen Rundweg einplanen. Dafür gibt es viel Interessantes zu erfahren, etwa über die Haare der scheuen Raubkatze.

Die stehen wie ein Pinsel spitz nach oben ab und geben dem Tier nicht nur seinen Spitznamen. Sie haben zudem die Funktion von Antennen. Damit können Luchse Geräusche orten.

Kreuz und quer über Bäume

Auf dem Wildnispfad geht es rund 4,5 Kilometer über kreuz und quer liegende Bäume. Gutes Schuhwerk und Trittsicherheit werden empfohlen. Ein Höhepunkt der Tour ist der Adlerhorst, ein Rastplatz hoch oben in den Baumkronen.

Als 1999 der Orkan Lothar eine Schneise der Vernichtung durch Teile des Schwarzwalds schlug, traf es den Wald beim Plättig nahe dem im Dornröschenschlaf liegenden Schlosshotel Bühlerhöhe besonders hart. Besucher des Wildnispfads erleben heute, dass auch aus totem Holz neues Leben sprießen kann.

Startpunkte an der Haltestelle „Bühlerhöhe/Plättig“

Der Startpunkt von Luchs- und Wildnispfad liegt an der Bushaltestelle „Bühlerhöhe/Plättig“. Sie wird von der Nationalparklinie X 45 des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV) bedient.

Dieses präparierte Exemplar eines Luchses wird im Nationalparkzentrum am Ruhestein gezeigt.
Dieses präparierte Exemplar eines Luchses wird im Nationalparkzentrum am Ruhestein gezeigt. Foto: Bernd Kamleitner

Die Linie verkehrt zwischen dem Bahnhof der Bäderstadt und dem Nationalparkzentrum am Ruhestein. Mit dem Auto kommt man über die Schwarzwaldhochstraße (B 500) zum Parkplatz am Pfad.

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