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Thema im Gemeinderat

Luxushotel im Neuen Schloss Baden-Baden steht vor dem endgültigen Aus

Die Baugenehmigung ist schon erloschen, jetzt soll auch der entsprechende Bebauungsplan aufgehoben werden: Das Trauerspiel um die geplante Luxusherberge im Neuen Schloss in Baden-Baden geht in eine neue Runde. Wenn der Gemeinderat den Bebauungsplan aufhebt, ist es die letzte Runde für das Projekt.

Im Dornröschenschlaf: das Neue Schloss in Baden-Baden. Im ehemaligen Stammsitz der badischen Markgrafen war ein Luxushotel geplant.
Im Dornröschenschlaf: das Neue Schloss in Baden-Baden. Im ehemaligen Stammsitz der badischen Markgrafen war ein Luxushotel geplant. Foto: Bernd Kamleitner

Vor knapp 20 Jahren herrschte noch Euphorie: Aus dem im Dornröschenschlaf versunkenen Neuen Schloss in Baden-Baden sollte ein Luxushotel werden. Doch eine Realisierung ist nach wie vor nicht in Sicht. Inzwischen hat sich längst Ernüchterung breitgemacht. Nun soll der Gemeinderat die Reißlinie ziehen: In der nächsten Sitzung am Montag, 27. Januar, kann das Gremium die Basis für die Luxushotelplanung endgültig stoppen.

Wenn die Kommunalpolitiker den Bebauungsplan vom 6. Dezember 2001 aufheben, ist das Aus für das Hotelprojekt auf dem Florentinerberg besiegelt. Was dann im Neuen Schloss kommt, ist ungewiss.

Im vergangenen Mai war ein kleiner Funke Hoffnung aufgekeimt, dass aus der ambitionierten Planung für eine Nobelherberge doch noch etwas werden könnte.

Liegt in exponierter Lage: Das Neue Schloss Baden-Baden.
Liegt in exponierter Lage: Das Neue Schloss Baden-Baden. Foto: Bernd Kamleitenr

Die Besitzerin des früheren Stammsitzes der badischen Markgrafenfamilie, Fawzia Al-Hassawi, hatte neue Planunterlagen auf elektronischem Weg an das Rathaus übermittelt. Die Wende stellte sich allerdings nicht ein. Seitdem schien es nur noch eine Frage der Zeit, wann das endgültige Aus besiegelt würde.

Interfraktioneller Antrag zur Aufhebung des Bebauungsplans

Bewegung in die Angelegenheit brachte zudem ein interfraktioneller Antrag von Bündnis 90/Die Grünen, den Freien Bürgern (FBB) und der FDP Ende Oktober. Schon damals zeichnete sich ab, dass der Antrag eine kommunalpolitische Mehrheit im Stadtparlament finden könnte. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Sieht nicht nach Luxus aus: Der Eingang zum Neuen Schloss.
Sieht nicht nach Luxus aus: Der Eingang zum Neuen Schloss. Foto: Bernd Kamleitner

Offen war allerdings die Frage, ob die Stadt eventuell mit Entschädigungspflichten konfrontiert werden könnte. Mit der Einleitung des Verfahrens zur Aufhebung des Bebauungsplans „Neues Schloss“ würden solche Pflichten aber nicht ausgelöst, heißt es in der Vorlage für die Bürgervertreter zum Tagesordnungspunkt. Eine Baugenehmigung aus dem Jahr 2010 ist zudem bereits erloschen.

Auch die Althoff-Gruppe  scheiterte

Vor der jetzigen Besitzerin war die Althoff Hotel-Gruppe im Jahr 2003 mit ihren Plänen für eine Hotelnutzung des Neuen Schlosses gescheitert. Sie machte einen Rückzieher, weil die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens in der historischen Immobilie in Frage gestellt wurde. Zuletzt stand eine Investition in einer Größenordnung von über 80 Millionen Euro im Raum.

Es ist anzunehmen, dass der Kostenrahmen weiter gestiegen ist. Um das Projekt zu finanzieren, sollten neben 110 Hotelzimmern auch Luxus-Wohnungen in einem Neubau im Schlossgarten entstehen. Mehr als eine Vision ist daraus nicht geworden.

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