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Aktion der jüdischen Gemeinde

Mahnwache gegen Antisemitismus auf dem Augustaplatz in Baden-Baden geplant

Nachdem eine israelische Fahne vor dem Kurhaus in Baden Baden entwendet wurde, gingen bei der jüdischen Gemeinde zahlreiche Solidaritätsbekundungen ein. An diesem Sonntag ist eine Mahnwache gegen Antisemitismus geplant.

 Eine israelische Fahne weht im Wind.
Vor dem Kurhaus in Baden-Baden wurde eine israelische Flagge entwendet. In der Bäderstadt hat das viele Solidaritätsbekundungen mit der jüdischen Gemeinde ausgelöst. Foto: Paul Zinken/dpa (Archiv).

Nachdem am Wochenende eine israelische Fahne vor dem Kurhaus in Baden-Baden entwendet wurde, lädt die Israelitische Kultusgemeinde Baden-Baden an diesem Sonntag, 23. Mai, um 14 Uhr auf dem Augustaplatz unter dem Thema „Gegen jeden Antisemitismus“ zu einer Mahnwache ein.

Die jüdische Gemeinde hat nach dem Vorfall in den vergangenen Tagen viele Solidaritätsbekundungen erhalten, bestätigt Rabbiner Naftoli Surovtsev.

Der Rabbiner, der in der Vergangenheit immer wieder Touristen und Einheimische bei Führungen mit auf die Spuren jüdischer Geschichte an der Oos nahm, hatte bei diesen Touren auch das Kurhaus als einen herausragenden Ort angesteuert.

Auch Kurhaus in Baden-Baden ist mit jüdischer Geschichte verbunden

Der Vorläufer der derzeit als Kreisimpfzentrum genutzten Immobilie, das frühere Konversationshaus, sei mit der jüdischen Geschichte verbunden, berichtet Surovtsev.

Demokratische Zivilcourage fordert im Zusammenhang mit dem Vorfall vor dem Kurhaus die örtliche SPD. Mit „Abscheu und Entsetzen“ verfolgen die Sozialdemokraten die in den vergangenen Wochen und Monaten „zunehmende Welle von offenem Antisemitismus in unserer Republik“, heißt es in einer Mitteilung. Die Schändung der israelischen Fahne vor dem Kurhaus sei dabei „lokal nur ein trauriger Höhepunkt in einer Entwicklung, die die Grundfesten unserer Demokratie zu zerstören sucht“.

Nach Vorfall in Baden-Baden: Plakataktion mit christlichen Gemeinden startet

Erschüttert sind auch die Verantwortlichen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Baden-Baden. Die ACK verurteile jede Form von Antisemitismus und Gewalt, betont der Vorsitzende Christoph Müller, Pastoralreferent der Katholischen Kirchengemeinden Baden-Baden-Oos. In dieser Woche, in der die jüdischen Mitbürger das Schawuot-Fest begehen und Christen Pfingsten feiern, starten die christlichen Gemeinden eine gemeinsame Plakat-Aktion.

Sie möchte über ein Jahr lang mit zwölf Monatsplakaten anregen, die enge Verbundenheit des Christentums mit dem Judentum wahrzunehmen. Gerade im Blick auf die religiösen Feste werde die Verwurzelung des Christentums im Judentum deutlich. Ein persönliches Schreiben hat zudem der Dekan des evangelischen Kirchenbezirks Baden-Baden und Rastatt, Steffen Mahl, an den Vorstand und das Rabbinat der Israelitischen Kultusgemeinde gerichtet.

Die mutwillige Zerstörung einer Flagge sei immer auch ein symbolischer Angriff auf die kulturelle Identität der Gemeinschaft, die sie repräsentiere. Angesichts der in den vergangenen Tagen lauter werden antisemitischen Parolen und Aktionen in Deutschland habe er die Solidarität mit den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern ausgedrückt.

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