Seit 2012 laufen die Planungen der Baden-Badener Autorin für ihre Romanreihe. Darin entführt sie ihre Leser neben dem geheimnisvollen Fehlorn in ein entlegenes Inselatoll und das paradiesische Sonnenland Aldan-Aymurin.
In diesen drei Refugien leben jeweils unterschiedliche humanoide Spezies. Neben Menschen die feinfühligen Feh als Zwitterwesen aus Baum und Mensch sowie die kleinwüchsigen, menschenartigen Pukh, die Hüter der Nacht, die sich ins Innere der Berge zurückgezogen haben.
Vor unzähligen Generationen gab es eine Allianz dieser drei Völker, die jedoch in Vergessenheit geriet. Als jedoch religiöse Fundamentalisten, selbst Vertriebene aus ihrem Heimatland, ihre Gewaltherrschaft errichten, entwickelt sich gemeinschaftlich wachsender Widerstand gegen die Tyrannei der Karmori.
Manche Figuren entwickeln während des Schreibens ein Eigenleben
Aldan-Aymurin ist eine Art Utopia, ein verlorenes Paradies. Bereits zerstört, als es in der Handlung thematisiert wird, zuvor jedoch ein völlig friedliches Land, ohne innere oder äußere Bedrohung. Die Autorin reizte der Gedanke, wie eine solche matriarchalisch geprägte Gesellschaft funktionieren könnte.
Die Leser erhalten in Rückblenden Einblicke in das dortige Leben, das etwa der Herrscherin einen monatlich wechselnden Galan beschert. Männer eines zuvor ausgewählten Stammes tanzen rituell um diese Gunst. Die Grundlagen der weiteren Handlung hat Simonis im Kopf, sie weiß genau, wie die Reihe endet.
Doch manche Personen entwickeln während des Schreibens plötzlich ein Eigenleben und verlangen mehr Raum, während andere Randfiguren bleiben. Kaiserin Lele findet nach ihrer Flucht im verwunschenen Land der Feh eine vorübergehende Heimstatt.
Auf einem abgelegenen Eiland führt derweil Thais, der noch nichts von seinem Schicksal als künftiger Widerstandskämpfer an ihrer Seite ahnt, einen Kampf ums pure Überleben. Doch der Vorsehung kann er nicht entrinnen, sie lässt die Vergangenheit auferstehen.
Der spannende dritte Band der Saga verharrte zwei Jahre lang in der Schwebe. Corona machte ihr selbst als schwer Betroffene, aber auch ihrem bisherigen Verlag sehr zu schaffen, doch Simonis konnte zum Sinnbild-Verlag nach Gaggenau wechseln.
Das nächste Buch der Reihe ist bereit in Arbeit und trägt den Arbeitstitel „Der Ruf der Feh“. Auch hier werden diverse Handlungsstränge gelegt, weiterverfolgt und zusammengeführt. Das Eintauchen in die Welt Aymurins und die meditative Arbeit des Schreibens halfen Simonis über die schwere Zeit hinweg.
Die Autorin empfindet das Schreiben wie komponieren. „Ein Buch fesselt dann, wenn mindestens eine Person darin vorkommt, bei der mir nicht egal ist, was ihr passiert“ erklärt sie ihren Anspruch. In ihrer Saga möchte man gleich bei mehreren Personen unbedingt wissen, wie ihr Schicksal weiter verläuft.
„Galan der Königin“ ist in der Buchhandlung Straß erhältlich, wo es im Herbst auch eine Lesung geben wird.