Das Kellergeschoss, in dem auch 14 Stellplätze in einer Tiefgarage untergebracht sind, ist fast fertig. Noch in diesem Jahr wird die Immobilie am Baden-Badener Verfassungsplatz mit 14 Mietwohnungen bezugsfertig, versichern der Eigentümer Klaus Strohbücker und Bauleiter Cristian Kopp.
Das Projekt hat eine lange Vorgeschichte. Zuerst stand in der Lange Straße 101 ein nicht sehr einladend aussehender Nachtclub. Der wurde 2013 abgebrochen.
Der damalige Käufer versprach einen Neubau mit sieben Wohnungen im hochpreisigen Segment. Allerdings: Niemand wollte an der stark frequentierten Hauptachse in die Innenstadt horrende Summen auf den Tisch blättern. Die Baugenehmigung verfiel und der damalige Eigentümer suchte einen Käufer. Für über eine Million Euro stand das rund 1.100 Quadratmeter große Grundstück zum Verkauf. Der Gutachterausschuss der Stadt hatte nur ein Viertel des Preises festgesetzt.
Der erfahrene Bauherr für Mietwohnungsbau konnte den Verkäufer offenbar von der Unmöglichkeit seiner Vorstellungen überzeugen. Klaus Strohbücker: „Wir bauen keine Eigentumswohnungen, sondern nur Mietwohnungen im bezahlbaren Segment für Arbeitnehmerinnen, Arbeitnehmer und deren Familien.“ In Baden-Baden ist der knapp 60-Jährige kein Unbekannter, denn sein Berliner Unternehmen hat schon zahlreiche Projekte in der Kurstadt initiiert. So zum Beispiel unter anderem in der Weinbergstraße und in der Rotenbachtalstraße.
Der Investor, der in das Projekt in der Lange Straße rund fünf Millionen Euro steckt, setzt auf gute Grundrisse und geringe Betriebskosten. Die rund 1.100 Quadratmeter Wohnfläche in dem dreigeschossigen Bau verteilen sich auf 14 rund 80 bis 90 Quadratmeter große Drei-Zimmer-Wohnungen mit Abstellraum. „Energetisch hochwertig, barrierefrei und zur Oos hin mit Balkonen ausgestattet“, wie Bauleiter Cristian Kopp unterstreicht.
Das war auch das wesentliche Merkmal des Vorhabens. Zur Lange Straße hin musste es wegen des Straßenlärms eine Abschottung geben, zur Oos hin in Südwest gibt es eine grüne Oase vor den Toren zur Innenstadt. Mit dem Fahrrad ist man in spätestens in zehn Minuten am „Leo“.
Einen „schiefen“ Blick wirft der Investor in diesem Zusammenhang auf das Nachbargebäude, die Lange Straße 99. Spätestens im kommenden Jahr wird dies als Alleinstellungsmerkmal den nicht gerade einladenden Blick in der Zufahrt zum Herzen der Stadt bilden. Klaus Strohbücker: „Ich würde das gerne entwickeln, aber alle Anfragen waren bisher erfolglos.“