Auch ohne Besucher in den hehren Hallen sind die Museen in Baden-Baden für ihre Besucher da. Alte und neue Ausstellungen sind für das digitale Erlebnis fit gemacht worden. Und auch neue Schauen sind in Planung. Und das gibt es zu sehen.
Stadtmuseum im Alleehaus
Im Stadtmuseum im Alleehaus vermitteln zahlreiche Exponate der Dauerausstellung einen Eindruck von den wichtigen und stadtbildprägenden Epochen der Kur- und Bäderstadt. Schwerpunkte bilden das Baden und Kuren durch die Jahrhunderte sowie die Blütezeit als mondänes Weltbad im 19. Jahrhundert.
Im Pavillon sind Statuen und weitere Bildhauerarbeiten von der Römerzeit bis zur Neuzeit zu sehen. Einen virtuellen Rundgang durchs Museum kann man auch bei geschlossenen Türen absolvieren unter tour.freundeskreis-stadtmuseum-baden-baden.de. Einen Online-Audioguide gibt es unter smbb.currit.net.
Im April startet die aktuelle Sonderausstellung „Gurs 1940 – Die Deportation und Ermordung von südwestdeutschen Jüdinnen und Juden“ (24. April bis 24. Oktober 2021). Die Ausstellung thematisiert die Deportation der jüdischen Bevölkerung aus Südwestdeutschland nach Südfrankreich vor 80 Jahren.
Weitere Informationen finden sich auf www.gurs1940.de. Das Stadtmuseum im Allee Haus, Lichtentaler Allee 10, ist von Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Infos unter www.stadtmuseum-baden-baden.de.
Museum Frieder Burda
Im Museum Frieder Burda gibt es aktuell zwei Sonderausstellungen. Noch bis zum 15. August werden Werke unter dem Titel „Impressionismus in Russland“ gezeigt. Ende des 19. Jahrhunderts waren viele russische Künstler von der Arbeitsweise der französischen Impressionisten angetan.
Sie arbeiteten unter freiem Himmel und entwickelten aus dem impressionistischen Studium des Lichts ihre Kunst. Die Ausstellung zeigt die Internationalität ihrer Bildsprache um 1900. Im Salon Berlin stellt Matthew Lutz-Kinoy bis zum 5. Juni seine Werke unter dem Motto „Window to The Clouds“ aus.
Mit Gemälden, Keramiken und Skulpturen der letzten Jahre werden eine Reihe malerischer Betrachtungen urbaner Architektur, historischer Malerei und aktueller Ereignisse aufgezeigt. Das Museum Frieder Burda, Lichtentaler Allee 8b, ist von Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Salon Berlin ist Dienstag bis Donnerstag von 15 bis 18 zugänglich, Samstag 12 bis 18 Uhr. Eine Ticketreservierung über www.museum-frieder-burda.de wird empfohlen.
Staatliche Kunsthalle
In der Staatlichen Kunsthalle startet das Jahresprogramm „State und Nature“, das sich mit der die Institution umgebenden Parklandschaft und mit dem wandelbaren Verhältnis von Staat und Natur auseinandersetzt. Bevor im Juni 2021 die gleichnamige Ausstellung eröffnet, startet das Programm mit vier Arbeiten im öffentlichen Raum, den sogenannten „Preludes“.
Diese beziehen sich auf unterschiedliche sinnliche und mediale Verfahren wie Fotografie, Objekt- und Soundinstallation. Sie stellen eine Verbindung zu ihrer Umgebung her und sind für das Publikum unter freiem Himmel erlebbar.
Den Auftakt macht die Künstlerin Yael Bartana mit ihrer fotografischen Arbeit „Resurrection I-II“, die an mehreren Orten der Stadt auf Plakatwänden gezeigt wird. Digital gibt es unter www.kunsthallerevisited.com vergangene Ausstellungen zu sehen. Sie sind in jeweils individuelle digitale Formate übersetzt und über Smartphone, Tablet oder Laptop interaktiv erlebbar.
Auch das digitale Projekt www.2minkunst.de ermöglicht einen Einblick in eine frühere Schau. Die Staatliche Kunsthalle, Lichtentaler Allee 8a, ist geöffnet Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Weitere Informationen unter www.kunsthalle-baden-baden.de.
Museum LA8
Das Museum LA8 widmet sich den Wechselwirkungen von Kunst und Technik im 19. Jahrhundert. In halbjährlich wechselnden Themenausstellungen wird deutlich, wie aktuell und nah uns das vorletzte Jahrhundert in vielem ist. Die nächste Ausstellung „Schön und gefährlich: Die hohe See im 19. Jahrhundert“ steht bereits in den Startlöchern.
Wissenschaft und Technik erlaubten dem fortschrittlichen 19. Jahrhundert eine immer erfolgreichere Bändigung der Natur, nur auf hoher See tobte das große Drama zwischen zivilisatorischer Beherrschung und natürlicher Gewalt weiter. Das Meer mit seiner verlockenden Weite und rätselhaften Tiefe zog Abenteurer und Kaufleute, Militärs und Sinnsucher, Forscher und Künstler hinaus.
Alle technischen Geräte und Kunstwerke in der Ausstellung lassen die Besucher das ebenso vorsichtige wie mutige Unterfangen nachvollziehen, ein Stück menschengemäße Festigkeit auf die wogende Oberfläche der Ozeane zu legen und mit einem Schiff auf große Fahrt zu gehen.
Die vorhergehende Ausstellung „Baden in Schönheit. Die Optimierung des Körpers im 19. Jahrhundert“ ist als virtueller Rundgang zu erleben. Der Link dazu findet sich unter www.la8.de. Das Museum LA8, Lichtentaler Alle 8, ist Dienstag bis Sonntag und Feiertag von 11 bis 18 Uhr geöffnet.