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Baumaßnahme auf B500

Nach Beschwerden der Tourismus-Branche: Sperrung der Schwarzwaldhochstraße erst am 12. September

Auf die Ankündigung, die Schwarzwaldhochstraße solle in den Sommerferien gesperrt werden, reagierten anliegende Gastronomen und Hoteliers verärgert. Jetzt wird die Sperrung verschoben.

Einigkeit nach einem Gespräch: Vertreter der Stadt Baden-Baden, des RP, des Büros Consulting GmbH sowie der Betriebe im Höhengebiet nach der Vermittlungsrunde am Schwanenwasen.
Einigkeit nach einem Gespräch: Vertreter der Stadt Baden-Baden, des RegierungspräsidiumsP, des Büros Consulting GmbH sowie der Betriebe im Höhengebiet nach der Vermittlungsrunde am Schwanenwasen. Foto: Katrin König-Derki

Die Sperrung eines Teilabschnitts der Schwarzwaldhochstraße in den Sommerferien ist vom Tisch. Die Baumaßnahme beginnt stattdessen am 12. September. Das teilte Markus Selig, Fachgebietsleiter Tiefbau der Stadt Baden-Baden, Vertretern betroffener Betriebe am Mittwoch in der Waldschänke Schwanenwasen mit.

Zum Gespräch erschien nämlich keineswegs - wie angekündigt - nur Projektleiter Harry Braunwart: Zugegen waren neben Selig auch Serdal Ulupinar, Sachgebietsleiter beim Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe, und Durt Roos als Vertreter der Consulting GmbH, vom RP mit der bautechnischen Planung der Maßnahme beauftragt. Selig sagte, er könne sich nur entschuldigen, „dass wir an Sie erst jetzt herantreten“.

Das Gespräch hätte in Kürze stattgefunden, man habe es nun angesichts der Wellen, die das Ganze geschlagen habe, früher anberaumt. „Wir mussten vorab viel prüfen, gerade in technischer Hinsicht. Ohne konkrete Planung können wir keine Auskünfte liefern.“

Betriebe an Schwarzwaldhochstraße hätten früher informiert werden können

Klar sei aber auch: Man hätte die Betriebe bereits vor etwa vier Wochen „vorwarnen“ können. Die Stadt Baden-Baden, führte er aus, wickle die Sanierung in technischer Hinsicht für den Bund ab. „Fahrbahndeckung klingt einfach, ist aber mit vielen Faktoren verbunden. Die Randbedingungen - gerade das Finden des Zeitpunktes mit allen Beteiligten - machen eine solche Baumaßnahme schwierig.“

Es gilt, dies alles unter einen Hut zu bringen.
Markus Selig, Fachgebietsleiter Tiefbau der Stadt Baden-Baden

Exemplarisch nannte er Natur- und Artenschutz, Umleitungen, Veranstaltungen oder auch den Hochwasserschutz. „Es gilt, dies alles unter einen Hut zu bringen.“ Die Freigabe der Rettungswege durch den Nationalpark etwa, ergänzte Braunwart, sei erst am 16. Mai erfolgt. „Ohne deren Okay wäre es schwierig geworden.“

Die Maßnahme, konkretisierte er, reiche vom Wolfsbrunnen bis kurz vor der Einfahrt zur Max-Grundig-Klinik und werde in drei Bauabschnitte unterteilt. Nur der zweite beinhalte einen Vollausbau. „Da nehmen wir die komplette Asphaltdecke und einen Teil des Unterbaus heraus.“ Die Zufahrt zu angrenzenden Einrichtungen und Betrieben sei immer „entweder von oben oder von unten“ gewährleistet.

Das Projekt, betonte Selig, sei noch nicht ausgeschrieben, man stehe diesbezüglich am Anfang. Deshalb sei die Verschiebung möglich. Allerdings: „Wir brauchen etwa sieben Wochen. Wenn es im Oktober zu Schnee oder Frost kommen sollte, kann es sein, dass wir den dritten Bauabschnitt ins Frühjahr verlegen müssen, dann entstehen Mehrkosten.“ Ulupinar sagte, das RP sei Baulastträger für Bundes- und Landesstraßen.

Eine nur halbseitige Sperrung der Schwarzwaldhochstraße ist wegen der Straßenbreite nicht machbar

„Baden-Baden unterstützt uns in diesem Fall bei der technischen Abwicklung, ebenso das Büro Consulting GmbH. Die Kosten trägt der Bund. Anlass, das Projekt anzugehen, ist das Erhaltungsprogramm des Landes zur Sanierung der Straßeninfrastruktur, das mit einer Zustandserfassung einhergeht. Auf deren Grundlage ergab sich, dass dieser Abschnitt sanierungsbedürftig ist. Wir würden das Ganze gern dieses Jahr noch umsetzen, da keine weiteren größeren Maßnahmen im umliegenden Straßenverkehrsnetz geplant sind.“

Eine halbseitige Sperrung statt der Vollsperrung, fügte Roos hinzu, sei im Zuge der neuen Arbeitsschutzrichtlinien erschwert, angesichts der Straßenbreite an dieser Stelle sogar undenkbar. Die Betroffenen reagierten erleichtert und dankbar auf die Terminverschiebung.

Gerlinde Mathieu von der Kohlbergwiese betonte, es sei klar, dass Straßen saniert werden müssten. „Wir sind ja glücklich darüber.“ Nur der Zeitpunkt in der Hauptsaison „wäre für uns nach zwei Jahren Pandemie und mit dem Damoklesschwert der Rückzahlung der Coronahilfen unmöglich gewesen“. Den nun angekündigten Baubeginn quittierte sie wie folgt: „Die Kuh ist vom Eis!“

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