Spitze Buntstifte ragen mehrere Meter hoch in die Luft. Statt fröhlichem Kindergeschrei rattern und klopfen Baumaschinen. Und das ist längst nicht alles. Denn auch in den Sommerferien ist mächtig was los hinter den hohen Mauern im Hof der Lichtentaler Grundschule, die jetzt ein neues Kletterspielgerät erhält.
„Natürlich wissen die Kinder das“, sagt die stellvertretende Schulleiterin Katharina Huber. Sie hat die Aufregung in den letzten Tagen vor dem Sommerurlaub hautnah miterlebt. Denn was pünktlich zu Beginn des neuen Schuljahres bereitstehen wird, ist von langer Hand und vor allem im Detail geplant.
„Zweieinhalb Jahre Vorlauf hatten wir schon“, erklärt Bernd Angstenberger vom Fachgebiet Park und Garten. Er ist für die modernen Spielplätze im Stadtgebiet verantwortlich. Dieses Mal hatte sich neben dem Lehrerkollegium auch der Förderverein mit eingebracht. Mit Ideen, aber auch mit einer Finanzspritze in Höhe von 35.000 Euro.
Das klingt nach „jede Menge Holz“, und das im wahrsten Sinne. Denn das vielseitige Gerät ist nicht nur aus diesem Material gefertigt, sondern auch richtig teuer. Der Zuschuss des Fördervereins decke die Anschaffung und ein wenig mehr. Doch was zusätzlich benötigt werde, schlägt mit nochmals rund 50.000 Euro zu Buche. Denn der Aufwand ist enorm.
Altes Spielgerät wurde zu Ferienbeginn abgebaut
Mit Beginn der Ferien wurde das alte Spielgerät demontiert. Auch die bis dahin vorhandene Kiesfläche, die als Fallschutz dienen sollte, ist inzwischen verschwunden. Ebenso ein Teil der Asphaltfläche. Im Anschluss wurde ausgekoffert und eine neue Einfassung geschaffen, in welche am Ende der Arbeiten eine dicke Fallschutzmatte installiert wird.
Als am Donnerstag die neuen Elemente aus Robinenholz angeliefert wurden, mussten die Akteure vor Ort mächtig in die Hände spucken, denn die Spiellandschaft, wie man sie fast schon nennen mag, ist einzigartig, wurde eigens auf die Anforderungen und Wünsche der Schule abgestimmt.
Und die fallen dank der großzügigen Zuwendung durch den Förderverein um einiges umfangreicher aus, als es auf üblichem Wege möglich gewesen wäre.
Eine Holmenrutsche, zwei Türme nebst Verbindungselementen, ein Netzaufstieg und -tunnel, Reckstangen, schwebende Balken, Tellerbrücken ähnlich wie im Klettergarten und obendrein sogenannte Chillnetze sollen dafür sorgen, dass möglichst viele Kinder gleichzeitig in den Genuss des Geräts kommen und sich dort auch gehörig austoben können.
Weil nun am Ende noch ein veritabler fugenloser Kunststoffbelag als Fallschutz eingebaut wird, geht damit auch ein lang gehegter Wunsch der Schule in Erfüllung. Und genau das war der Auslöser, warum die vorhandene Anlage ausgetauscht wurde.
Nur einen Fallschutz einzubauen war nicht möglich. Es hätte noch einer ganzen Reihe anderer Arbeiten bedurft. Und obendrein, so erklärt Bernd Angstenberger, werde das abgebaute Spielgerät nicht einfach entsorgt.
Man werde es instandsetzen, manches austauschen, wo es notwendig geworden ist, und dann darf es quasi wiedergeboren werden. „Wir werden es auf dem Spielplatz in der Haimbachstraße installieren.“ Viele Kinder haben dieses Angebot regelrecht lieb gewonnen und freuen sich, dass es auf öffentlich zugänglichem Terrain erhalten bleibt. Auch hier soll der Übergabestartschuss zum Schulbeginn liegen, kündigt Angstenberger an.
Auf dem Schulhof tut sich indessen noch mehr. Auch bei verschiedenen anderen Dingen wird Hand angelegt, etwa am kleinen „Amphitheater“, das überarbeitet werden soll. Ebenso die historische Wand, die unmittelbar dahinter liegt.