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Vier Kandidaten sind im Rennen

Bürgermeister-Duell verspricht Spannung bei der OB-Neuwahl in Baden-Baden

Nachdem der erste Anlauf am 13. März keine Entscheidung über den künftigen Oberbürgermeister von Baden-Baden brachte, steht am 27. März eine Neuwahl an. Wie positionieren sich die Bewerber?

Ein Wähler mit Mund-Nasen-Schutzmaske sitzt in einer Wahlkabine.
Nochmals an die Urne: Rund 42.750 Bürger sind am 27. März aufgerufen, einen neuen Oberbürgermeister zu wählen. Amtsinhaberin Margret Mergen (CDU) verzichtet auf eine erneute Kandidatur. Foto: Federico Gambarini /dpa

Bürgermeister gegen Bürgermeister – der zweite Anlauf bei der Oberbürgermeister-Wahl in Baden-Baden am 27. März wird voraussichtlich auf ein Duell zwischen Dietmar Späth (parteilos) und Roland Kaiser (Grüne) hinauslaufen.

Dietmar Späth, Bürgermeister von Muggensturm, erhielt bei der Wahl am 13. März mit 39,6 Prozent die meisten Stimmen.

Roland Kaiser, als Bürgermeister in Baden-Baden zuständig für Ordnung und Sicherheit sowie Bildung und Soziales, landete mit 24,0 Prozent auf Platz drei.

Die Amtsinhaberin kündigt ihren Rückzug an

Vor ihm lag die amtierende Oberbürgermeisterin Margret Mergen (CDU) mit 24,7 Prozent. Die Rathauschefin, die bei der Wahl 2004 im ersten Durchgang mit 62,5 Prozent ins Amt gekommen war, verzichtet nach ihrem schlechten Abschneiden auf eine weitere Kandidatur.

Für die erforderliche Neuwahl sind keine weiteren Bewerbungen eingegangen. Nach Mergens Rückzug sind Späth und Kaiser die aussichtsreichsten Kandidaten.

Zwischen ihnen wird sich wohl entscheiden, wer in den kommenden acht Jahren als künftiger OB die Geschicke in Baden-Baden lenken wird. Wahlsieger wird, wer die meisten Stimmen erhält.

Bettina Morlok und Peter Hank kandidieren ebenfalls

Neben den beiden Bürgermeistern sind noch Bettina Morlok (Freie Bürger für Baden-Baden) und Peter Hank (Die Basis) im Rennen. Die 59 Jahre alte Unternehmerin erhielt 5,0 Prozent der Stimmen, der 67 Jahre alte Hank 1,7 Prozent.

Neben Mergen treten auch der Baden-Badener FDP-Fraktionsvorsitzende Rolf Pilarski (3,3 Prozent), der Unternehmer Stefan Bäuerle (0,9 Prozent) und der Industriekaufmann Peter Görtzel (0,8 Prozent) nicht mehr an.

Beate Böhlen verursacht einigen Wirbel

Das Rennen um den Chefsessel im Rathaus erhielt nach der Wahl am 13. März eine überraschende Dynamik. Beate Böhlen (Grüne) verursachte einigen Wirbel.

Die Bürgerbeauftragte des Landes kündigte zunächst an, für den Wahlgang am 27. März kandidieren zu wollen. Sie begründete diesen Schritt mit dem aus ihrer Sicht mäßigen Abschneiden ihres Parteikollegen Roland Kaiser.

Die 55-Jährige war vorgeprescht, ohne sich mit Kaiser oder den kurstädtischen Grünen abzustimmen. Einen Tag danach zog Böhlen ebenso überraschend wieder zurück. Sie wolle nicht zwei Grünen-Kandidaten verheizen, sagte sie und appellierte an Kaiser, etwas mehr für die Sache zu brennen.

Grüne und SPD unterstützen Roland Kaiser

Der Sozialdezernent hat dieses Manöver bislang nicht öffentlich kommentiert. Die Grünen-Gemeinderatsfraktion und der Ortsverband unterstützen weiter ihren OB-Kandidaten.

Der SPD-Stadtverband signalisiert ebenfalls Rückendeckung. Die Partei sieht bei Kaiser die größte Übereinstimmung mit den eigenen politischen Zielen.

Dietmar Späth hat nach dem 13. März seinen Wahlkampf forciert. Er hat unter anderem die bisherigen durch neue Wahlplakate mit dem Datum 27. März ersetzen lassen.

Der parteilose Kandidat sieht sich immer wieder Kritik ausgesetzt, seinen Wahlkampf von einem Baden-Badener Groß-Gastronomen mitfinanzieren zu lassen.

Dietmar Späth steht wegen Sponsoren in der Kritik

Späth hat das immer eingeräumt, ohne konkrete Beträge zu nennen. Er verweist auf 60 bis 70 Sponsoren, die jeweils niedrige vierstellige Beträge gespendet hätten.

Späth ist nicht verpflichtet, die erhaltenen Spenden offenzulegen. Er beteuert stets, als möglicher künftiger OB unabhängig und unparteiisch zu agieren.

Späths Kritiker haben in dieser Hinsicht Bedenken. In den sozialen Medien werden angeblich zerrüttete Familienverhältnisse und eine angebliche Alkoholsucht des Kandidaten thematisiert.

Für wen stimmen Margret Mergens Wähler?

Ein weiterer Vorwurf ist, dass er 2018 an einem Wochenendtrip der Zeitschrift Playboy nach Mallorca teilgenommen hat. Er sei eben ein wenig extrovertiert und polarisiere, womit viele Menschen nicht zurecht kämen, rechtfertigt Späth sich.

Bei der bevorstehenden Neuwahl wird es auf jeden Fall eine Entscheidung geben, weil dann die einfache Mehrheit genügt. Spannung verspricht die Frage, für wen Margret Mergens Wähler stimmen werden. Die OB hat bislang für keinen der verbliebenen Kandidaten eine Wahlempfehlung ausgesprochen.

Bitte nutzen Sie Ihr Wahlrecht und gehen Sie zur Wahl, denn so stärken Sie unsere Demokratie.
Alexander Uhlig, Wahlleiter

Bürgermeister Alexander Uhlig (parteilos) ruft unterdessen die Baden-Badener auf, wählen zu gehen. „Bitte nutzen Sie Ihr Wahlrecht und gehen Sie zur Wahl, denn so stärken Sie unsere Demokratie“, appelliert der Wahlleiter.

Wer die Wahlbenachrichtigung nicht mehr hat, könne mit Personalausweis oder Reisepass im Wahllokal wählen gehen.

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