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Hotellerie und E-Fuels

Viel geboten bei Talks von BT und BNN auf dem Oldtimer-Meeting

Abwechslungsreiche Themen, interessante Gesprächspartner: Bei den Interview-Runden von BT und BNN war im Rahmen des Internationalen Oldtimer-Meetings schon am Samstag viel geboten.

Ann-Katrin Schwemmle, Henning Matthiesen und Anja Schwemmle schildern im Gespräch mit BNN-Redakteur Wolfgang Voigt (von rechts) die Situation der Hotellerie in Baden-Baden.
Wollen Traditionen neu erfinden: Ann-Katrin Schwemmle, Henning Matthiesen und Anja Schwemmle schildern im Gespräch mit BNN-Redakteur Wolfgang Voigt (von rechts) die Situation der Hotellerie in Baden-Baden. Foto: Rake Hora/BNN

In die Vergangenheit, aber auch in die Zukunft blickten die Gesprächspartner von BNN-Redakteur Wolfgang Voigt und BT-Redakteur Moritz Hirn am Samstag und Sonntag. Automobile Raritäten waren ebenso Thema wie Zukunftsperspektiven in vielerlei Hinsicht – Perspektiven für Oldtimer-Liebhaber, für die Mobilität an sich, für die Stadt Baden-Baden.

Besonders spannend für Oldtimer-Fans gestaltete sich der Talk mit Klaus Kienle, Geschäftsführer von Kienle Automobiltechnik, der über den „Mythos 300 SL“ viel zu erzählen wusste.

Henning Matthiesen von Brenners Parkhotel & Spa sowie Anja und Lisa Schwemmle vom Parkhotel Atlantic lieferten dagegen Einblicke, wie sich die Hotellerie in der Kurstadt entwickelt. Nach den Schwierigkeiten der Branche durch Corona sei es nun wichtig, „dass wir im Winter alle geöffnet haben und es positiv in die Zukunft geht“, betonte Ann-Katrin Schwemmle.

Dabei müssten sich die traditionellen Häuser neu erfinden, ergänzte ihre Schwester Anja: „Wir müssen ein bisschen die Steifheit ablegen, die Leute wollen es lockerer.“ Oldtimer passen aber dennoch zum Image eines Grandhotels, wie Matthiesen klarmachte: Das Brenners verfügt gleich über mehrere Fahrzeuge für die Gäste, und auch die Schwemmle-Schwestern überlegen, fürs Atlantic einen Oldtimer anzuschaffen.

Talk von BNN und BT zeigt: Auch junge Menschen interessieren sich für Oldtimer

Dass sich auch junge Menschen für Klassiker der Automobilgeschichte interessieren, zeigte sich beim Talk mit Sebastian Beu, Sascha Kubis und Theresa Gretzmeier. Die drei Mustang-Fans sind deutlich jünger als ihre Autos – und wollten das besondere Fahrgefühl und die Entschleunigung durch einen Oldtimer nicht mehr missen.

Schon sehr viel länger mit dem Oldtimer-Virus infiziert sind Baden-Badens Stadtpressesprecher Roland Seiter und der Rastatter Kreisarchivar Martin Walter – beide Experten für Automobilgeschichte. Gerade die Kurstadt hat da eine besondere Bedeutung, wie Seiter klar machte: „Baden-Baden hat weltweit eine der außergewöhnlichsten Automobilgeschichten zu bieten.“

Schon 1887 habe Gottfried Daimler in Baden-Baden seine Motoren vor erlesenen Gästen, darunter Otto von Bismarck, präsentiert. Bereits 1903 fand laut Seiter dann das erste Autorennen von Mannheim nach Baden-Baden statt: Zwei Stunden, 36 Minuten und 37 Sekunden brauchte der Sieger im Benz-Parsifal mit acht PS.

Nicht nur Oldtimer, sondern alle Verbrenner hatte Matthias Braun vom Aramco Research Center im Blick: Saudi Aramco ist derzeit die größte Erdölfördergesellschaft der Welt – und setzt als Zukunftsperspektive auf synthetische Kraftstoffe.

Die neue Generation: Die Oldtimer-Besitzer Theresa Gretzmeier, Sascha Kubis und Sebastian Beu (von rechts) sind jünger als ihre Autos.
Die neue Generation: Die Oldtimer-Besitzer Theresa Gretzmeier, Sascha Kubis und Sebastian Beu (von rechts) sind jünger als ihre Autos. Foto: Sarah Reith

Sogenannte E-Fuels seien die einzige Chance, für Bestandsfahrzeuge Klimaneutralität zu erreichen, betonte Braun. Und das sei essenziell: Auf der Welt gebe es derzeit schließlich rund 1,5 Milliarden Verbrenner und nur 20 Millionen Batteriefahrzeuge.

Die automobilen Klassiker vor dem Kurhaus könnten diesen Weg in die Zukunft ebenfalls mitgehen, warb Braun für die Entwicklung dieser Technologie: Auch die Automobilveteranen könnten schon in einigen Jahren die synthetischen Kraftstoffe tanken.

Die Zukunft werde sich mit E-Mobilität allein nicht gestalten lassen, meinte auch Baden-Badens neuer Oberbürgermeister Dietmar Späth. Wasserstoff werde ebenfalls eine Rolle spielen. Späth ist eingefleischter Auto-Fan, wie er im BT/BNN-Talk verriet.

Er hat sich mit einem Maserati Quattroporte und einem Porsche 911 privat gleich zwei Träume erfüllt. Beides seien „fast schon historische Autos“, sagte er mit einem Schmunzeln. Sieben Jahre müsse er noch auf ein H-Kennzeichen für den Porsche warten – dann stehe seiner Teilnahme am Oldtimer-Meeting nichts mehr im Wege.

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