Ein Problem und keine Lösung, jedenfalls keine, die bislang gefunden werden konnte. Wenn der Mietvertrag mit der Stadt gekündigt wird, hat die Post in Oos bis dato noch keinen alternativen Standort gefunden, erklärte der regionale Politikbeauftragten der Deutschen Bundespost, Martin Fichtner, im digitalen Pressegespräch mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Kai Whittaker.
Ein Thema mit unübersehbarer Brisanz. Denn gerade in Baden-Oos besteht große Nachfrage, erklärt Fichtner mit Blick auf die dort vorhandenen Gewerbetreibenden. Allerdings sehe man sich gegenwärtig nicht wirklich unter Zeitdruck, da man über einen gültigen Mietvertrag mit der Stadt verfüge.
Doch das, so gab Ingrid Kath (CDU-Fraktion) zu bedenken, ist nur eine Frage der Zeit. Denn längst steht fest, dass das Grundstück, auf dem die ehemaligen Zoll-Baracken stehen, verkauft werden solle. „Deshalb wären wir froh, wenn Sie das Problem zügig lösen könnten“, sagte sie.
So leicht sei das aber wiederum nicht zu bewerkstelligen, verwies Fichtner auf den Raumbedarf, der rund 50 Quadratmeter Ladengeschäftsfläche mit etwa 50 bis 70 Quadratmetern Nebenräumen erfordere. „Und das gerne ebenerdig“, so Fichtner. Obendrein, unterstrich er, sollte sich der Standort in Oos befinden. Die Shopping Cité, die in Frage komme, werde oftmals als nicht mehr als zu Oos gehörend wahrgenommen.
Unternehmen mit zusätzlichem Postangebot wäre ideal
Ein bestehendes Unternehmen im Herzen von Oos, dass sein Angebot erweitern möchte, wäre dagegen optimal, sagte er und machte deutlich, dass sich eine solche Lösung auch positiv auf die Öffnungszeiten auswirken würde. Da sich diese an der Nachfrage orientieren, könnte ein reiner Postschalter möglicherweise nur verkürzte Öffnungszeiten bieten. Insofern habe die Kombination besonderen Charme.
Dass es in einem neuen Domizil einen Geldautomaten geben werde, darüber vermochte Fichtner keine Aussage zu treffen. Denn dies sei Sache der Postbank. „Da haben wir keinen Einfluss“, so Fichtner.
Einen ganz leichten Stand hat die Post im Bezirk übrigens nicht. Denn auch was die Zustellung anbelangt, gab es Probleme. Bereits Ende 2018 hatte sich Whittaker eingeschaltet, weil es zunehmend Klagen über verspätet zugestellte Sendungen gab. Man habe das auf seine Anfrage hin mit einem hohen Krankenstand begründet.
2019 kam es wiederum zu Beschwerden über die Bundesnetzagentur, schildert der Abgeordnete. Daraufhin habe man in Mittelbaden 50 neue Zusteller eingestellt. „Der Postlauf lag im Dezember bei 88 Prozent und stieg danach wieder auf 95 Prozent“, sagte Whittaker. Seit dem Frühjahr 2019 habe man keine Klagen mehr an ihn herangetragen.
Allerdings, so führte Whittaker weiter aus, habe es in Lichtental Unmut wegen der unklaren Öffnungszeiten der Poststelle gegeben. Auch hier habe man eine Lösung finden können.
Wie es in Oos weitergeht, das steht indessen noch in den Sternen. Man befinde sich zwar im Austausch mit der Stadt und strebe eine langfristige Lösung an, möchte auch nochmals mit der Bahn in Kontakt treten, ob sich im Bahnhofsgebäude Möglichkeiten anbieten, doch konkretisiert habe sich nichts, beschied Fichtner.
Die Anregung Whittakers, dass sich eventuell im Neubau auf dem ehemaligen Lauerhass-Betriebsgelände eine Option ergeben könnte, nahm er auf und sagte zu, dass er dies unverzüglich prüfen werde.