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Medizinische Informationen an einem Ort

Projekt für Notfälle in Baden-Baden: Eine Dose kann im Notfall Leben retten

Eine Notfalldose für den Notfall: Bei dem Projekt der Bürgerstiftung Baden-Baden deponieren Teilnehmer den Behälter mit Infos, die bei einem medizinischen Notfall von Bedeutung sind, im Kühlschrank.

Ankica Rukavina zeigt eine Notfalldose und ein Exemplar in einer Tüte, die auf telefonsiche Bestellung abgeholt werden kann.
Ankica Rukavina von der Bürgerstiftung in Baden-Baden zeigt eine Notfalldose und ein Exemplar in einer Tüte, die auf Bestellung abgeholt werden kann. Foto: Marina Kronberg

Wenn es schnell gehen muss, kann eine Dose enorm hilfreich sein. Während Fertiggerichte nur den Hunger stillen, vermag die sogenannte Notfalldose, mit der die Bürgerstiftung vor rund zwei Jahren in die Öffentlichkeit trat, in akuten Situationen Menschenleben zu retten.

Die Idee ist ebenso simpel wie effizient. Wenn bei der Rettungsleitstelle ein Anruf eingeht, muss alles schnell gehen. Wenn die Sanitäter in einem Haushalt eintreffen, kommt es auf rasche und zuverlässige Informationen an. Schnelle Hilfe tut not. Deshalb bleibt meist wenig Zeit für die Suche nach Notfall- oder Impfpass, nach Medikamentenplan oder gar Patientenverfügung. Hier kommt die kleine Notfalldose zum Tragen.

Sie wird händisch mit allen wichtigen medizinischen Informationen wie den persönliche Daten, dem Namen des Hausarztes, aktuellen Erkrankungen und dem Medikamentenplan sowie den Namen von Angehörigen gefüttert und im Kühlschrank deponiert. Ein Aufkleber auf der Innenseite der Wohnungs- oder Haustür informiert die Rettungskräfte schon bei ihrem Eintreffen darüber, dass eine solche Notfalldose vorhanden ist.

DRK wirbt auch für Projekt

Konkrete Beispiele hierfür habe er zwar nicht parat, weiß der Vorsitzende des DRK-Kreisverbands Bühl-Achern Felix Brenneisen jedoch um die Erleichterung, welche die Notfalldosen für den Rettungsdienst bedeuten. Er sei von dem Konzept überzeugt. Das kleine grün-weiße Kunststoffgefäß sollte deshalb jedem Retter bekannt sein.

„Unsere Mitarbeiter, vor allem die neuen, werden diesbezüglich geschult und unterwiesen“, verweist Brenneisen auch auf eine eigene Aktion des DRK. „Vor zwei Jahren haben wir unseren Pflege- und Hausnotrufkunden zu Weihnachten eine solche Dose zukommen lassen.“

Keine Statistik zu den Erfahrungen

Zwar unterstütze das DRK diese Initiative. Ob und wie sich die Retter dieses System zu Nutze machen, darüber werden letztlich allerdings keine Daten erhoben oder Statistiken erstellt. „Aber wir gehen davon aus, dass sie tatsächlich eine bedeutsame Rolle spielen.“ Das gelte insbesondere, wenn alleinstehende Personen in eine Notlage geraten oder wenn bei den Einsätzen große Nervosität der Angehörigen einsetzt.

Nachfrage besteht nach wie vor

Tatsächlich sei die Nachfrage nach den Dosen noch immer zu verzeichnen, erklärt Ankica Rukavina, Leiterin des Scherer Familienzentrums und Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung. Zwar dränge Corona seit Ausbruch der Pandemie viele Themen ein wenig in den Hintergrund. Aber gerade jetzt würden doch viele Menschen vorbauen. „Wir sind gerne Ausgabestelle, denn zu uns kommen Menschen aller Generationen, und eine Notfalldose ist nicht nur für Senioren eine gute Hilfe, sondern zum Beispiel auch für chronisch Kranke oder allein lebende Personen“, so Ankica Rukavina.

Ausgabe nach telefonischer Bestellung

„Wir können gegenwärtig leider nur auf telefonische Vorbestellung Dosen ausgeben.“ Die kommen dann in ein mit Namen versehenes Tütchen und werden im Foyer des Familienzentrums zur Abholung bereit gestellt. „Auf Anfrage können wir im Augenblick auch die Ausgabestellen noch mit etwas Nachschub versorgen.“

Einen kleinen Bestand der ursprünglich 2.500 Dosen gebe es noch.“ Auch werde man vermutlich noch in diesem Jahr weitere nachordern. Und das sei ein gutes Zeichen. Der Erfolg der Dosen hängt von ihrer Bekanntheit und Verbreitung ab.

Info

Kostenlose Notfalldosen gibt es bei teilnehmenden Apotheken, den Volksbanken und Sparkassen, im Klinikum Mittelbaden, in den beiden Bürgerbüros sowie in den Ortsverwaltungen und im Scherer Kinder- und Familienzentrum.



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