Die Bitt- und die Fronleichnamsprozession sind tief in der Geschichte der Geroldsauer Heilig-Geist-Kirche verwoben. Wenn am Donnerstag sich ab 10 Uhr der Platz vor dem Gotteshaus füllt, wird damit zugleich ein kleines Jubiläum gefeiert. Denn seit 1942 kennt man diese Tradition im Stadtteil.
Reinhard Gschwender hat sich als Mitglied des Gemeindeteams mit der Historie befasst und noch eine ganze Reihe weitere Daten zusammengetragen und kann auch von einem weiteren Jubiläum berichten.
Der kleine Kreuzweg hinter der Mairenkapelle feiert heuer sein 75jähriges Bestehen. Genau dorthin wird nach einem kleinen Gottesdienst unter freiem Himmel am Fronleichnam die Prozession führen, begleitet von der Musikkapelle Geroldsau.
Vorbereitungen beginnen bereits morgens um 6 Uhr
Wenn Kaplan Thomas Rudolf die Messe hält und er dabei auch sicher sein kann, dass sich auch optisch alles im bewährten traditionellen Rahmen bewegt, gilt sein Dank zweifellos der emsigen und über Jahre routinierten Gruppe, die sich am frühen Morgen gegen 6 Uhr in zwei Teams beiderlei Geschlechts und der Altersgruppe 40 plus angehörend an den beiden Gotteshäusern trifft, um dort die Blumenteppich aber auch den Blumenschmuck vorzubereiten.
Eine sehr aufwendige Prozedur, weiß Gschwender nur zu gut. Motive gibt es verschiedene. Farn und Blüten werden in großem Umfang benötigt, um diese zu legen. Während um das eigentliche Motiv herum ein dichter Farnteppich gelegt wird, befindet sich im Zentrum des Bildes ein kunstvolles Motiv, das mit Hilfe von Sand und einer Schablone üppig mit Blumen gestaltet wird.
„Da haben wir verschiedene Quellen“, verrät Gschwender. Wiesenblumen werden ebenso gesammelt wie manche florale Schätze aus den heimischen Gärten der Mitwirkenden. „Obendrein versorgt uns das Blumengeschäft Kritzler mit einer Blütenspende, die wir immer sehr gut gebrauchen können.“
Der Blumenteppich bleibt für den ganzen Tag zu sehen
Am Ende, das wiederum an der Heilig-Geist-Kirche zelebriert wird, gibt es Erfrischungen. Die Spuren des besonderen Hochfestes bleiben jedoch noch ein paar Stunden für alle sichtbar erhalten. Erst am nächsten Morgen wird zusammengekehrt, was Wind und Trockenheit bis dahin zerstört haben.