Skip to main content

Gemeinderat fasst Grundsatzbeschluss

Planung für Radbrücke über den Verfassungsplatz in Baden-Baden kann beginnen

Das Projekt ist kommunalpolitisch heftig umstritten. Die konträren Positionen unter der Stadträten sind nahezu unversöhnlich. Was spricht für und gegen eine Brücke über diesen Verkehrsknotenpunkt?

Radfahrer und Fußgänger warten an einer Ampel am Verfassungsplatz in Baden-Baden.
Verbesserungsbedarf: Der Verfassungsplatz ist für Radler und Fußgänger ein gefährlicher Verkehrsknotenpunkt. Die Stadt plant, die Situation mit einer Brücke zu entschärfen. Foto: Bernd Kappler

Der Gemeinderat hat nach einer hitzigen Debatte den Vorschlag des Rathauses befürwortet, Förderanträge für eine mögliche Rad- und Fußgängerbrücke über den Verfassungsplatz in Baden-Baden zu stellen.

Die Stadträte fassten damit einen Grundsatzbeschluss für dieses Vorhaben, die konkrete Planung soll Aufgabe eines städtebaulichen Wettbewerbs werden. Die Stadt veranschlagt für das Projekt Kosten von rund 7,2 Millionen Euro, Bund und Land haben dafür einen Zuschuss von 90 Prozent in Aussicht gestellt.

Die Brücke soll sich von der Eisenbahnstraße in Höhe der Einmündung zum Eichelgarten über den Verkehrsknoten Verfassungsplatz erstrecken und in die Hector-Berlioz-Anlage Richtung Festspielhaus münden. Das Baudezernat von Bürgermeister Alexander Uhlig (CDU) greift damit eine des ADFC-Kreisvorsitzenden Ralph Neininger auf.

Einige Stadträte sehen Gefahr für das mögliche Welterbe-Prädikat

Dieses Konzept stößt bei vielen Stadträten auf Widerstand. Werner Schmoll (SPD) monierte, die Verwaltung berücksichtige andere Optionen nicht und bleibe eine Visualisierung schuldig. Das Projekt gefährdet seiner Ansicht nach das mögliche Welterbe-Prädikat.

Es ist ein Fehler, dieses Monstrum dahin zu bauen.
Markus Fricke, FBB-Stadtrat

Das sieht auch Wolfgang Niedermeyer (FBB) so. Er hält die Vorlage für nicht beschlussreif. „Es ist ein Fehler, dieses Monstrum dahin zu bauen“, pflichtete Fraktionskollege Markus Fricke bei.

Hans-Peter Ehinger (FW) plädierte dafür, auf die Brücke zu verzichten und stattdessen die Ampelschaltung zu Gunsten der Radfahrer zu verbessern, was auch Rolf Pilarski (FDP) unterstützt. Dessen Fraktionskollege René Lohs empfahl, die Millionen lieber in die Schul-Infrastruktur zu investieren. Klaus Bloedt-Werner (CDU) und Fabrice Gireaud (Grüne) warben dafür, die Chance auf die hohen Zuschüsse nicht leichtfertig zu verspielen.

OB Margret Mergen möchte der Idee eine Chance geben

Bürgermeister Uhlig versicherte, die Stabsstelle Welterbe-Bewerbung sei von Anfang an in die Überlegungen eingebunden gewesen. Er sicherte zu, im weiteren Fortgang auch die Unesco einzuschalten. Er sehe allerdings keine Gefahr für den Welterbe-Titel, weil die Brücke außerhalb der sogenannten Pufferzone liege. Seiner Meinung nach ist Radlern mit einer längeren Ampelschaltung an dieser gefährlichen Kreuzung nicht gedient.

Oberbürgermeisterin Margret Mergen (CDU) brachte zwar einige Vorbehalte gegen die Brücke vor, sprach sich aber dafür aus, diesem Gedanken eine Chance zu geben, um später alle Planungsoptionen zu haben.

nach oben Zurück zum Seitenanfang