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Werbung für Hilfstelefon

Rosen statt Veilchen: Aktion in Baden-Baden macht auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam

Vor dem Scheck-in Center in der Shopping Cité in Baden-Baden hat jede Frau eine Rose bekommen. Der erste Gedanke: Was für eine nette Aktion! Beim zweiten Hinsehen steckte mehr dahinter.

Roland Kaiser überreicht einer Kundin aus Offenburg in der Shopping Cité die erste Rose.
Roland Kaiser vom Verein Sicheres Baden-Baden überreicht einer Kundin aus Offenburg in der Shopping Cité die erste Rose. Foto: Veruschka Rechel

Der Blumengruß war der Auftakt der Aktion „Rosen statt Veilchen“ des Vereins Sicheres Baden-Baden. Das vorenthaltene „Veilchen“ steht für ein „blaues Auge“ bei Frauen, die von körperlicher und seelischer Gewalt betroffen sind.

Der Verein Sicheres Baden-Baden ist seit über 25 Jahren in der Kurstadt mit verschiedenen Projekten im Stadtkreis aktiv. Dazu gehört unter anderem auch „HaLT“, ein bekanntes Beratungs- und Präventionsangebot für Jugendliche mit riskantem Alkoholkonsum.

„Mir ist es wichtig, dass wir die aktuelle Aktion im Verbund machen, denn wir haben alle unsere Präventionsprogramme“, erklärt Roland Kaiser (Grüne), Bürgermeister und erster Vorsitzender des Vereins Sicheres Baden-Baden. Der Verein, eine Initiative der Stadt Baden-Baden und des Polizeireviers Baden-Baden, hat sich zum Ziel gesetzt, kriminal- und verkehrssicherheitspräventive Maßnahmen und Projekte im Stadtkreis Baden-Baden zu fördern.

Deshalb verteilte er in der Shopping Cité insgesamt 350 Rosen. An jeder hing ein Kärtchen mit Informationen zur Hilfetelefonnummer „Gewalt gegen Frauen“.

Frauen wissen bei häuslicher Gewalt oft nicht, wo sie Hilfe finden

„Denn die Polizei und wir vom Fachgebiet Öffentliche Ordnung machen immer wieder die Erfahrung, dass Frauen über ihre rechtlichen Möglichkeiten bei häuslicher Gewalt nur sehr wenig oder überhaupt nicht informiert sind“, weiß Petra Kurpisz, Leiterin des Fachgebiets Öffentliche Ordnung. Daher möchte der Verein mit dieser Aktion einen Beitrag dazu leisten, dass Hilfetelefon bekannter zu machen. Es ist an 365 Tagen im Jahr besetzt, und informiert kostenlos in 18 verschiedenen Sprachen zum Thema häusliche Gewalt.

Die Aktion ist eine Kooperation des Vereins Sicheres Baden-Baden, der Stadtverwaltung Baden-Baden, des Polizeipräsidiums Offenburg mit dem Polizeirevier der Kurstadt und dem Referat Prävention. Da das Frauen- und Kinderschutzhaus seit vielen Jahren wertvolle Arbeit für betroffene Frauen und Kinder leistet, gab man Vertretern dieser Einrichtung die Möglichkeit, im Rahmen der Aktion „Rosen statt Veilchen“ sein Engagement vorzustellen.

„Wenn die Frauen zu uns kommen, sind sie in einer emotionalen Ausnahmesituation, und unser erstes Anliegen ist es, ihnen einen Schutzraum zu bieten“, betont Selina Weiler, Leiterin des Frauen- und Kinderschutzhauses Baden-Baden und Landkreis Rastatt.

„Der Europäische Rat hat beschlossen, dass man polizeilich geschlossen gegen Gewalt an Frauen vorgeht, denn jede verhinderte Tat ist eine gute Tat“, unterstreicht Andreas Faber, stellvertretender Leiter des Polizeireviers Baden-Baden. Deshalb gab es vom Landeskriminalamt einen Zuschuss von 500 Euro für diese Aktion.

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