Im Rosenneuheitengarten auf dem Beutig in Baden-Baden blühen schon heute die Rosen-Stars von morgen. Die Exemplare, die im kommenden Jahr beim dann 70. Rosenneuheitenwettwerb an den Start gehen, sind in den Beeten bereits angewachsen.
In der Grünanlage an der Moltkestraße können allerdings auch Rosen der vergangenen Jahre, darunter viele preisgekrönte Sorten, bewundert werden.
Zwar ist die Hauptblüte einger Rosenarten schon vorbei, aber moderne Exemplare der Königin der Blumen treiben immer wieder neue Blüten aus. Das macht den Reiz des Gartens für den Rosenfreund aus. Er kann sich einen Überblick über die Rosentrends verschaffen und Exemplare und ihr Wachstum sowie ihre Resistenz gegen die Witterung und Schädlinge begutachen. Zu sehen sind neben Strauch- und Durftrosen Rosenneuzüchtungen von vier Bewertungsjahrgängen (2019 bis 2022).
Rosengarten auch ein Ort der Entspannung
In der Grünanlage können Besucher aber nicht nur nach Herzenslust ihrer Rosen-Leidenschaft frönen, sondern auch die Seele baumeln lassen und den wunderbaren Blick auf den Nordschwarzwald genießen.
In halbrunden Rosenlauben gibt es zudem Sitzgelegenheiten in der Nachbarschaft von Statuen der Aphrodite, der griechischen Götting der Liebe und der Schönheit, des Bacchus, dem Gott des Weines, und der griechischen Göttin der Jugend, der Hebe.
Der Rosenneuheitenwettbewerb in Baden-Baden, den das Gartenamt der Stadt veranstaltet, zählt zu den renommierten in der Welt und die Auszeichnung „Die Goldene Rose von Baden-Baden“ europaweit zu den begehrtesten unter den Rosenzüchtern.
Gartenbaudirektor Rieger initiierte Rosen-Wettbewerb
Den Wettbewerb rief der frühere Baden-Badener Gartenbaudirektor Walter Rieger im Jahr 1952 ins Leben. Rieger war auch ein großer Rhododendron-Freund. Auf ihn gehen die Rhododendron-Pflanzungen entlang der Strecke der Merkur-Bergbahn und an den Geroldsauer Wasserfällen zurück.
Die Premiere des Rosenneuheitenwettbewerbs in der Gönner-Anlage an der Lichtentaler Allee stand damals unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU). Das ist im Stadtwiki nachzulesen.
Weil sich herausstellte, dass der Platz in der Grünlage für Rosenprüfungen im internationalen Maßstab nicht ausreichte, musste eine Alternative gefunden werden. Zunächst wurden weitere Prüffelder auf Flächen der Gärtnerei der Bäder- und Kurverwaltung angelegt.
Weltrosenverband würdigt die Anlage
Im Vorfeld der Landesgartenschau im Jahr 1981 in Baden-Baden wurde schließlich die Fläche auf dem Beutig als künftiger Rosenneuheitengarten auserkoren. Im Jahr 1987 war die Bäderstadt sogar Ausrichter des 6. Weltrosenkongresses. Dafür wurde der Rosengarten auf dem Beutig noch einmal erweitert.
Der Weltrosenverband „World Federation of Rose Societies“, der Rosengesellschaften mit über 100.000 Rosenliebhabern verbindet, zeichnete die Anlage im Jahr 2003 mit dem begehrten „Award of Garden Excellence“ aus. Damit würdigt der Verband seit dem Jahr 1995 herausragende Rosengärten.
Nach Angaben der „World Federation of Rose Societies“ war der Rosenneuheitengarten in Baden-Baden damals weltweit der erste Prüfgarten, der diese Würdigung erhielt. Inzwischen wurden weltweit 34 Gärten mit dieser Ehrung bedacht.
Besucher können ihre Lieblings-Rose wählen
Apropos Rosenwettbewerb: Auch die Besucher des Rosenneuheitengarens dürfe abstimmen und die schönste Rose des Bewertungsjahres 2021 wählen. Die Abstimmung läuft noch bis zum 26. September. Die Stimmzettel und eine Box, die die ausgefüllten Wahlscheine aufnimmt, stehen am Feld mit den Rosen des aktuellen Bewertungsjahes.
Die Anlage auf dem Beutig ist täglich von 9 Uhr bis zum Einbruch der Dämmerung geöffnet. Der Eintritt beträgt ein Euro. Hunde sind nicht erlaubt.