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Nicht alle Händler zufrieden

Rund 6.000 Besucher kommen zum Auftakt der Flohmarkt-Saison in Baden-Baden

Der erste Baden-Badener Flohmarkt der Saison hat zahlreiche Besucher angelockt. Doch nicht für alle Händler lief der Auftakt gut.

Flohmarkt in Baden-Baden an der Kaiserallee: Junge verkauft Matchbox-Autos
Gutes Geschäft: Das macht der 14-jährige Maximilian Graneck mit seinem Vater Wolfgang Peter neim Verkauf von Spielautos. Foto: Cornelia Hecker-Stock

Der erste Flohmarkt der Saison in Baden-Baden wirkte am Samstag wie ein Magnet. Veranstalter Klaus Scheppe geht von rund 6.000 Besuchern aus. Bis zum Schluss drängelten sich in der Kaiserallee Kauflustige oder einfach nur Neugierige, um ein Schnäppchen zu ergattern.

Dabei hatten es die Händler diesmal nicht so ganz einfach. Nach dem Entladen wurden sie schon morgens um 6 Uhr von einem Bediensteten am Parken im Kaufhaus Wagener gehindert, der die Parkplätze für das eigene Ostergeschäft freihalten wollte.

Wolfgang Hofer aus Gaggenau musste deshalb alle zwei Stunden zu seinem Parkplatz am Festspielhaus laufen, um dort Münzgeld nachzuwerfen. Gemeinsam mit seinem Standnachbarn hatte er unter der drangvollen Enge durch die Besuchermassen eher zu leiden.

Durch den Andrang wird es beim Flohmarkt teilweise eng

Denn seit die Flohmarktstände nicht mehr bis vor zur Trinkhalle aufgebaut werden dürfen, gibt es im unteren Bereich einen zusätzlichen Mittelgang. Da auf der einen Seite ein Fluchtweg für Rettungsfahrzeuge eingehalten werden muss, wurde es diesmal durch den Andrang auf der anderen Seite sehr eng.

„Wir gucken, dass wir da raus kommen“, war von Besucherseite mehrfach zu hören, gemütliches Verweilen vor den Ständen war da kaum möglich. Nach Rücksprache mit dem Veranstalter weiß Scheppe um das Problem, doch er hat eine faire Lösung – die Rettungsgasse wechselt bei jedem Flohmarkt die Seite, so dass jeder beim nächsten Mal wieder durchatmen kann.

Während bei Wolfgang Hofer das Geschäft, unter anderem mit alten Urkunden und notariellen Abschriften aus dem 19. und 20. Jahrhundert ganz gut lief, hatte sein Nachbar von nebenan am Vormittag erst 15 Euro eingenommen.

Kaufverhalten der Menschen hat sich verändert

Auch Rosemarie Toutain aus Gengenbach weiß, dass sich das Kaufverhalten geändert hat, Qualität wird nicht mehr wirklich anerkannt: „Für einen Euro nehmen die alles“, sagt sie und lacht. Aber sie hat trotzdem seit vielen Jahren Freude an ihrem Stand unter dem Motto „Dabei sein ist alles“.

Sie haben gut gekauft, das wissen Sie.
Schmuckhändlerin, Flohmarkt in Baden-Baden

Ein paar Stände weiter meint eine Schmuckhändlerin mit einem Augenzwinkern zu ihrem Kunden: „Sie haben gut gekauft, das wissen Sie“, was er schmunzelnd bestätigt. Lustig geht es auch zu auf dem Flohmarkt.

Neugierig nimmt ein junger Mann ein interessant aussehendes Teil in die Hand und fragt die Verkäuferin nach ratlosem Drehen und Wenden, was das sei. „Das weiß ich auch nicht“, ist ihre ehrliche Antwort. Gemeinsam enträtseln dann beide, dass es sich womöglich um eine gut getarnte E-Zigarette handeln könnte, da sich eine Kartusche einschieben lässt.

Ein flacher Korb zum Kräuter sammeln wechselt den Besitzer, eine Klangschale wird angepriesen mit Hinweis auf die im Buddhismus gelehrte Achtsamkeit.

Ob nun Krokodil- oder Schlangenleder, das weiß eine Händlerin nicht so genau, aber sicher ist der Festpreis von 30 Euro für das edle Teil. „Andere Manufakturen können auch schöne Sachen machen, nicht nur Meißner“, belehrt ein Anbieter seinen unschlüssigen Kunden.

Während man sich beim Nachbarn einig ist, eine gut erhaltene Jeans für fünf Euro sei doch das beste Recycling überhaupt und ein Gewinn für beide Seiten. Man trifft unzählige Bekannte auf diesem ersten Flohmarkt der Saison.

Frau lässt zögerlichen Gatten zuhause

Die Frage nach dem Göttergatten beantwortet eine Frau feixend mit den üblichen Männersprüchen: „Was willst du damit, das steht doch nur rum brauchen wir nicht, haben wir schon“, weshalb der Gute daheimbleiben musste.

Ein erstandener Wecker wird wenig später zurückgebracht, da er nicht funktioniert. Dafür sind die Kunden des 14-jährigen Maximilian Graneck sehr zufrieden, der hier zusammen mit seinem Papa Wolfgang Peter beim Verkauf von Spielautos ein gutes Geschäft macht.

Petra Wendt verkauft unter anderem Handarbeit aus Uganda, jeder Cent des Erlöses fließt in Hilfsprojekte. Seit 40 Jahren wird von dem Verein Projekthilfe Uganda dort Hilfe zur Selbsthilfe geleistet.

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