
Rund 170 Menschen aus der Ukraine haben am Donnerstag in der Baden-Badener Innenstadt den 32. Unabhängigkeitstag der Ukraine gefeiert – auf den Tag genau ein Jahr und sechs Monate, nachdem russische Soldaten in der Ukraine einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg begonnen haben. Organisiert wurde die Demonstration mit Kundgebung von Maidan Baden-Baden, Ukrainehilfe Baden-Baden und Team Help Ukraine.
An der Galerie Wagner setzte sich noch im strömenden Regen ein Demonstrationszug aus Frauen, Männern und Kindern in Bewegung, zunächst durch die Fußgängerzone in Richtung Blume-Brunnen. Viele von ihnen trugen Fahnen in den Nationalfarben Gelb und Blau, manche hüllten sich darin ein, andere waren mit traditionellen Trachten des Landes bekleidet.
Auf selbst gebastelten Transparenten und Plakaten hatten einige Teilnehmer geschrieben: „Russland ist ein Terrorstaat“. Maxim Asulslikim, der im Jahr 2004 mit seinen Eltern nach Baden-Baden gekommen ist, hatte auf die Vorderseite eines Stückes Kartons geschrieben: „Danke an Deutschland für die Hilfe an die Ukraine“ und auf der Rückseite stand: „Willkommen in Den Haag, russische Mörder“.
Begleitet wurde der Demonstrationszug von Polizeibeamten, aus Sicherheitsgründen gingen zwei Ordnungshüter dem Demonstrationszug voraus, den Abschluss bildete ein langsam folgendes Polizeifahrzeug, in dem mehrere Beamte saßen.
Es hätte wohl niemanden überrascht, wenn russische Mitbürger, die ja ebenfalls in der Kurstadt leben, gegen die Ukrainer protestiert hätten, von ihnen war aber offensichtlich niemand vor Ort, jedenfalls gab sich kein russischer Bürger zu erkennen und befürchtete gegenseitige Provokationen blieben aus.
Teilnehmer singen ukrainische Nationalhymne
Über die Gernsbacher Straße, den Willy-Brandt-Platz und die Sophienstraße ging es dann auf die Fieser-Brücke, wo eine Kundgebung stattfand. Sehr emotional stimmten die Anwesenden die ukrainische Nationalhymne an, viele schlossen dabei ihre Augen und legten dabei die Hand aufs Herz. Zwischenzeitlich hatte sich auch der Himmel aufgeklart und der Regen aufgehört.
Unter anderem wurde zu Spenden für die Menschen in der Ukraine aufgerufen, wer Gehhilfen, Rollatoren oder Rollstühle zu Hause hat und nicht mehr braucht, kann sie in der Fürstenbergallee 18 abgeben, montags von 9 bis 11 Uhr und mittwochs von 15 bis 17 Uhr. Eine Gruppe von Fahrern bringt die Sachen in die Ukraine, sie sind in erster Linie für verwundete Soldaten bestimmt.