Es ist irgendwie so ein bisschen die Geschichte des Tellerwäschers, der zum Millionär wird, die Saliha Özcan aus Waghäusel da hingelegt hat. Während ihres Lehramtsstudiums fing sie an, auf einem Kanal der Videoplattform Youtube Koch- und Backanleitungen zur präsentieren.
Die waren so erfolgreich, dass schnell erste Partnerschaften, etwa mit Youtube selbst und mit anderen Unternehmen folgten. Heute betreibt Özcan unter dem Namen Sallys Welt den erfolgreichsten Youtube-Kanal Deutschlands zum Thema Kochen und Backen, hat Millionen Abonnenten und ein florierendes Unternehmen.
Es sind Geschichten wie diese, die die führenden Köpfe der badischen Wirtschaft gerne hören. Für Geschichten wie diese und Menschen wie Özcan – und natürlich für das Eigenmarketing – haben sie 2016 den Made in Baden-Award ins Leben gerufen. Verliehen wird er, wie schon 2021, im Kurhaus Baden-Baden in Kooperation mit der Baden-Baden Events Gmbh.
Made in Baden-Award soll Glamour nach Baden-Baden bringen
Glamour soll die Gala bringen und vor allem Aufmerksamkeit für das badische Unternehmertum. Man wolle, sagt Dieter Kersten, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft Badische Wirtschaft, die Region von Bodensee bis Odenwald wirtschaftlich zusammenschweißen, zeigen und klarmachen wie wichtig ein starkes Baden für ein starkes Baden-Württemberg ist.
Neben Özcan hat die Jury noch weitere Manager und Unternehmer herausgedeutet, die dieses Gedankengut mit Leben füllen und die deshalb mit dem Made in Baden-Award ausgezeichnet werden.
So etwa Christoph Werner, Sohn des kürzlich verstorbenen dm-Gründers Götz Werner, der anno 2011 in die Geschäftsführung des Unternehmens einstieg und seitdem für Marketing und das Online-Geschäft zuständig ist. Seit 2020 ist er Leiter der Geschäftsführung von Deutschlands größter Drogeriemarktkette.
Auch Bernhard Prinz von Baden wird ausgezeichnet
Neben ihm gehört Bernhard Prinz von Baden zu den Preisträgern 2022. Er leite seit 1998 die Familienunternehmen des Hauses Baden und habe in wegweisender Manier seine Betriebe auf Nachhaltigkeit umgestellt, begründet die Made in Baden-Jury, warum die Wahl auf den Prinzen fiel. Besonders engagiere er sich zudem für den Erhalt und den Wiederaufbau von Biodiversität und Kulturlandschaft.
Der vierte im Bunde der Preisträger ist Edgar Bohn. Er ist Vorstandsvorsitzender des Badischen Gemeindeversicherungsverbands und der BGV-Versicherung AG. Als Urbadener unterstützt er die großen Sportstätten in Baden, so das Made in Baden-Komitee.
Überhaupt sei die Verantwortung für die Region ein wichtiger Faktor bei der Preisverleihung, betont Jurymitglied Marion Weissenberger-Eibl, Leiterin des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI in Karlsruhe.
Maßgeblich für die Auszeichnung mit dem Made in Baden-Award sei neben einem erfolgreichen Unternehmen nämlich unter anderem auch der Vorbildcharakter, die Kombination aus der Schaffung von Arbeitsplätzen und von Innovation, bei gleichzeitigem Blick für die Region Baden, die auch für andere eine Strahlkraft entwickle. So gehe es der Jury beim Preis auch darum, „die Hidden Champions“ (zu deutsch: die versteckten Sieger) in den Fokus zu rücken.
Verliehen werden die Auszeichnungen am 3. Juni im Baden-Badener Kurhaus. Als Laudatoren treten ebenfalls namhafte Größen aus Wirtschaft und Politik, etwa Landeswirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut, auf. Einzeltickets für die Gala gibt es nicht, vielmehr können nur ganze Tische angemietet werden.