Nach den Ferien werden sich für einige Schülerinnen und Schüler am Markgraf-Ludwig-Gymnasium (MLG) und im Schulzentrum West die Zeiten ändern: Für drei Klassen am MLG und für sechs Klassen an der Louis-Lepoix-Schule findet der Unterricht in Containerbauten statt.
Wobei das Wort Container nur bei der Außenansicht gilt, innen sind es ganz normale, moderne und lichtdurchflutete Klassenzimmer. Am MLG sind die Ersatzräume sogar die größten im gesamten Schulgebäude, stellt Björn Käckell vom Fachgebiet Gebäudemanagement fest.
An beiden Schulen sind die zusätzlichen Räume wegen anstehender Bauarbeiten erforderlich, wobei am MLG ein zusätzlicher Engpass im kommenden Schuljahr entsteht, was den vorzeitigen Aufbau der Container erforderlich machte.
Schon jetzt Container-Klassenzimmer wegen Platzmangel
Durch den G9-Zug wird sich die Schülerzahl nämlich vorübergehend um 90 auf 763 erhöhen. Für Linderung beim Platzmangel sorgen deshalb bereits jetzt drei Container-Klassenzimmer. Diese und noch einige weitere werden nämlich auch dann benötigt, wenn die Schülerzahl wieder sinkt, denn es steht am MLG die Generalsanierung des naturwissenschaftlichen Anbaus an. Im Moment läuft hierfür die Planung.
In dem 1973 errichteten Gebäude mit sechs Fachräumen für Biologie, Chemie und Physik besteht grundlegender Sanierungsbedarf - Bauwerk, Technik und Fachraumausstattung. Während der Sanierung müssen die Fachklassen in Containern untergebracht werden. Dafür soll die bestehende Anlage zu einem späteren Zeitpunkt erweitert werden. Durch die energetische Sanierung können nach Angaben der Stadt voraussichtlich 60 Prozent des heutigen Heizenergiebedarfs eingespart werden.
Voraussichtlich im Sommer kommenden Jahres soll der Baubeschluss gefasst werden. Baubeginn wäre dann Mitte 2023. Als Bauzeit ist ein Jahr kalkuliert.
Umbau kostet bis zu 6,5 Millionen Euro
Die Kosten werden im Moment auf 5,5 bis 6,5 Millionen Euro geschätzt. Rund zehn Prozent übernimmt das Land über das Schulbausanierungsprogramm. Die gemieteten Container kosten weitere 490.000 Euro und werden voraussichtlich bis 2024 gebraucht.
Weitere 1,25 Millionen Euro müssen für die Containeranlage am Schulzentrum West zwischen Sportplatz und Kinderhaus Eulen aufgebracht werden. Hier entschied sich die Stadt für einen Ankauf, weil dieser dort wirtschaftlicher ist als die Anmietung.
Mit der Inbetriebnahme der Container fällt gleichzeitig der Startschuss für die Generalsanierung im Schulzentrum West. Die drei Schulen sind rund 40 Jahre alt und müssen in den kommenden Jahren allesamt saniert werden.
Geschätzte Kosten: rund acht Millionen Euro. Im ersten Bauabschnitt werden die Gebäude 3 und 9 der Louis-Lepoix-Schule generalsaniert. Dach und Fassade, Wärmeschutz und Raumluftqualität stehen auf der Agenda. Ein zweiter Rettungsweg muss eingebaut werden, ebenso müssen Defizite im Brandschutz behoben werden. Eingeschlossen in die Maßnahmen ist die Sanierung der Innenräume, die Verbesserung der Raumakustik und die Modernisierung der digitalen Infrastruktur.
Sanierung der Realschule geht in die Endphase
Unterdessen geht die bereits 2018 in drei Abschnitten begonnene Sanierung der Realschule in die Endphase. 2022 soll dort das Ziel erreicht sein bei der Schaffung eines Bereichs für den Ganztagesunterricht, der Umstrukturierung der Verwaltung, der brandschutztechnischen Sanierung und der Umrüstung auf eine energiesparende LED-Beleuchtung. Knapp 2,2 Millionen Euro werden am Ende in das Vorhaben geflossen sein.
Aktuell ist die Brandschutzsanierung der Flure und die Umrüstung der Beleuchtung sowie die Verbesserung der Akustik und der Beleuchtung in den Klassenzimmern im Erdgeschoss und zweiten Obergeschoss im Gange. Im Außenbereich wird ein barrierefreier Zugang geschaffen.
Bereits fertig ist der Ganztagesbereich im Untergeschoss, die Zusammenlegung von Lehrerzimmer und Verwaltung, sowie die Sanierung der Klassenzimmer und Flure im ersten Obergeschoss.