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Zeichen der Solidarität

Von Corona getroffen: Turnverein und Musikverein Neuweier sammeln Schrott in Baden-Baden

Der Turnverein und der Musikverein Neuweier sammeln am Samstag, 24. April, gemeinsam Schrott in dem Baden-Badener Ortsteil. So wollen die durch Corona getroffenen Vereine ihre Einnahmen aufbessern.

Sarah Schechinger und Heidi Lörch vom TV Neuweier mit Michael Oser und Elena Schechinger vom Musikverein stehen an der Sammelstelle in der Kelterstraße.
Der TV Neuweier und der Musikverein sammeln am Samstag, 24. April, erstmals gemeinsam Schrott in Baden-Baden. Sarah Schechinger und Heidi Lörch vom TV Neuweier mit Michael Oser und Elena Schechinger vom Musikverein (von links) stehen an der Sammelstelle in der Kelterstraße. Foto: Katrin König-Derki

Der Turnverein Neuweier wird am 24. April erstmals gemeinsam mit dem örtlichen Musikverein Schrott sammeln. Die gemeinsame Schrottsammlung sei ein Zeichen der Solidarität, betont erste TV-Vorsitzende Heidi Lörch.

„Wir Vereine möchten gerade in diesen Zeiten füreinander einstehen“, sagt sie mit Blick auf den besonders von der Corona-Krise betroffenen Musikverein, dessen Einnahmen seit 2020 drastisch sanken, da die „Hocks“ samt Bewirtung wie auch die Konzerte entfielen.

Der MV-Vorsitzende Michael Oser spricht von Verlusten im mittleren fünfstelligen Bereich. Umso dankbarer zeigt er sich für das Angebot des TV, Organisation und Einnahmen der Schrottsammlung in diesem Jahr zu teilen.

Musikverein Neuweier hat wegen Corona hohe finanzielle Verluste

Die Idee geht auf MV-Beirätin Elena Schechinger zurück, die in der jüngsten Vorstandssitzung anregte, auf andere Vereine zuzugehen, um zu überlegen, wie man die finanziellen Einbußen kompensieren könnte.

Auch gegenüber ihrer Schwester Sarah Schechinger erwähnte sie diesen Gedanken. Die wiederum ist die zweite Vorsitzende des Turnvereins. „Ich sprach mit Heidi darüber“, blickt Sarah zurück. „Schnell war klar, dass wir den Musikverein in die Schrottsammlung einbeziehen würden.“

Zwar leide der TV ebenfalls unter den Folgen der Pandemie, aber nicht in dem Maße wie die Musiker. Die Sammlung werde sich ähnlich wie in den Vorjahren gestalten, kündigt Lörch an. Aber sie ergänzt: „Die Stadt Baden-Baden hat ihre Genehmigung allerdings an ein Hygienekonzept geknüpft, das wir inzwischen erstellt haben.“

So müssen bei den Fahrten Masken getragen werden. „In einem Auto oder Traktor dürfen außerdem maximal zwei Haushalte unterwegs sein“, sagt Lörch.

Bewirtet werden die Teams von Mitgliedern der Vereinsvorstände an der Sammelstelle, die sich wie üblich in der Kelterstraße hinter dem Baden-Badener Weinhaus am Mauerberg befindet.

Der Schrott sollte spätestens um acht Uhr vor den Häusern stehen.
Heid Lörch, Vorsitzende TV Neuweier

„Es gibt Kaffee, Hefekuchen und belegte Brötchen“, präzisiert Sarah Schechinger: „Da die Trupps nicht gleichzeitig abladen, kommt es ohnehin nie zu Warteschlangen.“

Bereits um acht Uhr morgens machen sich die „Sammler“ auf den Weg, fahren die Straßen Neuweiers ab und, auf Anfrage, auch Adressen in Steinbach und Varnhalt. „Der Schrott sollte also spätestens um acht Uhr vor den Häusern stehen“, unterstreicht Lörch.

„Unsere Sammler sind bei Bedarf auch gern bereit, schwere Gegenstände etwa aus Kellern oder Garagen zu holen. Dies sollte uns aber bis zum 23. April mitgeteilt werden.“ Gern könnten die Bürger ihren Schrott auch selbst in die Container laden.

Geld fließt in die Jugendarbeit der Vereine

Als solcher gelten ihr zufolge „alle Arten von Altmetall“. Exemplarisch nennt sie Garagentore, Gartentische, Drähte, Schubkarren und Fahrräder. „Die Container werden von der Firma Weber angeliefert und auch abgeholt“, so Lörch. „Sie sortiert und wiegt das Metall. Die Bezahlung erfolgt je nach Gewicht und Metallart.“

Der Schrottpreis schwanke, sagt Oser. „Momentan ist er aber hoch, die Aktion dürfte sich also lohnen.“ Sein Verein brauche das Geld dringend, um die Jugendarbeit zu finanzieren, erzählt er weiter.

„Die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen hat bei uns einen hohen Stellenwert“, so Oser. Corona geschuldet finde derzeit nur Online- und Einzelunterricht statt.

Oser befürchtet, dass ein Teil der aktiven Mitglieder trotz aller Bemühungen „weggebrochen“ sein wird, wenn sich wieder Normalität einstellt. Lörch sieht dies ähnlich. „Wir werden uns anstrengen müssen, um unseren Nachwuchs zu motivieren, erneut auf Vereinsebene Sport zu treiben.“

Service

Kontaktaufnahme über die Homepage des Turnvereins: www.tv-neuweier.de

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