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Heimat und Genuss zugetan

Schwarzwald-Guide Doris Kist bietet Weinbergführungen an

Seit 2018 ist Doris Kist Schwarzwald-Guide. Gemeinsam mit Naturpark-Wirt Patrick Wagner vom Gasthof Traube in Eisental bereitet sie für den 31. März einen Weinbergspaziergang vor.

Frau im Wind
Doris Kist vor den Rebstöcken ihrer Familie in Neusatz, wo sie auch regelmäßig Touren organisiert. Foto: Katrin König-Derki

Doris Kist ist seit 2018 Schwarzwald-Guide, ihre Prüfung absolvierte sie seinerzeit beim Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. Die Wahl-Neusatzerin ist für diese Aufgabe geradezu prädestiniert. Mit ihrem offenen und herzlichen Wesen nimmt Doris Kist Menschen in Sekundenschnelle für sich ein.

Entscheidend ist natürlich auch ihr enormes Wissen über ihre Heimat, speziell über den Weinanbau, weshalb sie ihre Touren ausschließlich diesem Thema widmet. Jeder Guide, sagt sie, habe so sein Spezialgebiet, sei es die Geologie, die Tierwelt, die Kulinarik oder auch das Radfahren entlang von Streuobstwiesen. „Das spiegelt sich im Portfolio der Angebote des Naturparks wieder. Es ist unglaublich vielseitig.“

Menschen bringen zunehmend fundiertes Wissen mit

Kist war ursprünglich in einer Apotheke tätig, bis sie sich 2011 als Wein-Guide selbstständig machte. „Mein Mann ist Nebenerwerbswinzer“, erklärt sie. „Als ich ihn heiratete, habe ich seinen Weinberg gleich mit geheiratet.“

Sie lacht. „Ihn in den Rebstöcken zu unterstützen, hat mich zum Glück von Beginn an fasziniert: die Ruhe, das Vogelgezwitscher!“ Und natürlich der pure Genuss, den der Wein – in ihrem Fall Riesling – mit sich bringt.

Dass die Guides quasi „vor ihrer Haustür“ Touren anbieten können, ist Kist zufolge auch ein Wunsch des Naturparks. „Ich bin zwar in Kappelrodeck aufgewachsen, aber in Neusatz längst heimisch geworden. Die Begeisterung für diese Region zwischen Rheinebene und Schwarzwald kann ich meinen Gruppen authentisch und lebendig vermitteln.“

Das bereitet auch ihr selbst „einen Riesenspaß“, wie sie einräumt. „Ich mache übrigens die Erfahrung, dass die Menschen ein zunehmend fundiertes Grundwissen mitbringen. Teilweise kommen da echte Fachfragen. Aus dem Grund halte ich es für wichtig, als Schwarzwald-Guide nicht ‚stehenzubleiben‘, sondern sich immer weiter fortzubilden.“

Interesse an geführten Touren bleibt beständig hoch

Das Interesse an den geführten Touren ist ihr zufolge ungebrochen hoch. „Das Klientel ist sehr unterschiedlich: Mal habe ich gemischte Gruppen, mal aber auch Anfragen etwa von Ärzten oder sogar von Winzern. Auch junge, am Weinanbau interessierte Leute schließen sich gern an.“

Vorwiegend Auswärtige fragten die Touren nach, so ihre Erfahrung. „Die Leute kommen sogar aus dem Münsterland oder aus Niedersachsen.“ Sich auf die Heterogenität der Teilnehmer einzustellen, gehöre für die Guides dazu, sagt sie.

„Wir benötigen einen gewissen Grad an psychologischen Fähigkeiten. Wie setzt sich die Gruppe zusammen, was sind die Erwartungen, geht es mehr um Spaß oder um Wissen – all das schätzt man als erfahrener Guide schnell richtig ein und reagiert entsprechend flexibel.“

Ihr Schwerpunkt beim Naturpark, erzählt sie weiter, sei die Leitung von Busreisen, etwa nach Freudenstadt und entlang der Badischen Weinstraße, oft an Weinproben gekoppelt oder als „Genussreisen“ konzipiert. In dem Kontext verweist sie auf das breite Spektrum heimischer Produkte, deren Vermarktung ein wesentliches Anliegen des Naturparks sei – von Wildfleisch bis hin zu Honig.

„Frühlingserwachen im Weinberg“ ist Titel von Tour am 2. April

Kooperationen innerhalb des bestehenden Netzwerks im Bereich Schwarzwald Mitte/Nord, befindet sie, böten sich an. „Deshalb organisiere ich meinen bevorstehenden Weinbergspaziergang am 31. März gemeinsam mit Naturpark-Wirt Patrick Wagner vom Gasthof Traube in Eisental.“

„Frühlingserwachen im Weinberg“, so der romantische Titel der Tour. Am 2. April wird sie, in dem Fall wieder in Eigenregie, mit „Riesling trifft Spätburgunder“ in den Weinbergen von Neusatz unterwegs sein. Vor der eigenen Haustür also, teils auch inmitten eigener Rebstöcke. Die kennt sie schließlich bestens, ist sie doch mit ihnen ebenso glücklich „verheiratet“ wie mit ihrem Mann.

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