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Drastische Maßnahmen

Bei vollen Parkplätzen wird Zufahrt zur Schwarzwaldhochstraße künftig gesperrt

Die Zustände sind immer wieder chaotisch: Weil der Andrang an der Schwarzwaldhochstraße zwischen Freudenstadt und Baden-Baden vor allem an Wochenenden und Feiertagen zu groß ist, greifen die Behörden zu drastischen Maßnahmen.

Behält die Parkplatzsituation im Blick: Die Polizei ist an der Schwarzwaldhochstraße im Einsatz.
Die Polizei will künftig verstärkt darauf achten, dass auf der Schwarzwaldhochstraße chaotische Zustände wie in der Vergangenheit verhindert werden. Foto: Benedikt Spether

Mit drastischen Maßnahmen wollen Polizei und die zuständigen Kreisverwaltungen chaotische Zustände auf der Schwarzwaldwaldhochstraße (B500) insbesondere an Winter-Wochenenden verhindern.

Bei Auslastung der Parkplätze droht künftig eine Sperrung der Zufahrten zur beliebten Ausflugsstrecke zwischen Baden-Baden und Freudenstadt. Zudem sollen Falschparker entlang der Strecke mit Bußgeld verwarnt und auch abgeschleppt werden.

Die Autokennzeichen sprechen immer wieder eine deutliche Sprache: Die Fahrzeuge, die insbesondere an Wochenenden über die Schwarzwaldhochstraße rollen, kommen auch von weit her.

Auch im vergangenen Corona-Winter war es vor allem unmittelbar nach dem Jahreswechsel zu chaotischen Zuständen auf den Straßen gekommen – mit Sperrungen der Zufahrtsstraßen. Der Ruf nach drastischeren Maßnahmen zur Eindämmung des Ausflugsverkehrs war schon damals immer lauter geworden.

Lage auf der Schwarzwaldhochstraße spitzte sich wieder zu

Am vergangenen Wochenende spitzte sich die Lage mit hohem Verkehrsaufkommen, Staus und teils nur einspuriger Verkehrsführung sowie überfüllten Parkplätzen wieder zu. Ab sofort ist deshalb zwischen Mummelsee und dem Abzweig der L86 Richtung Sasbachwalden bereits eine Halteverbotszone eingerichtet.

Vertreter der betroffenen Behörden, Städte und Gemeinden haben mit Unterstützung der Polizei ein aufeinander abgestimmtes Konzept entwickelt, heißt es dazu in einer Mitteilung des zuständigen Polizeipräsidiums Offenburg sowie der Landkreise Freudenstadt, Rastatt, Ortenau und der Stadt Baden-Baden. Details sollen bei einem Pressetermin Mitte nächster Woche erläutert werden.

Nahverkehr wurde mit Regionalbuslinien ausgebaut

Die Zielrichtung ist eindeutig: Mit dem stufenweisen Maßnahmenpaket wollen die Behörden Winterausflügler für das Problem sensibilisieren und darüber hinaus gewährleisten, dass Rettungs- und Winterdienstfahrzeuge sowie die Busse des öffentlichen Nahverkehrs freie Fahrt haben und Rettungswege nicht blockiert werden.

Der Nahverkehr ins Höhengebiet ist in den vergangenen Monaten mit neuen Regionalbuslinien ausgebaut worden – vor allem mit Blick auf den Nationalpark Schwarzwald. Das zum 1. Januar 2014 ausgewiesene Schutzgebiet registrierte erstmals über eine Million Besucher über einen Zeitraum von zwölf Monaten.

Chaos an der B500: Ausflugsstrecke war zum Teil nur einspurig befahrbar

Schon zum vergangenen Jahreswechsel hatten etwa Appelle an Ausflügler über den Verkehrsfunk nicht gefruchtet. Trotz eindringlicher Warnungen, nicht ins Höhengebiet zu fahren, hielten sich viele Zeitgenossen nicht daran. Selbst schlechtes Wetter mit Nebel und Schneefall konnte den Ausflugsverkehr nicht bremsen.

Über mehrere 100 Meter war die B500 wegen links und rechts parkender Autos zum Teil nur einspurig befahrbar. Für Rettungsfahrzeuge, den Winterdienst und Linienbusse gab es kein Durchkommen.

Trotz gesperrter Zufahrten suchten Autofahrer den Weg „nach oben“

Schon damals sperrte die Polizei Zufahrten, ohne diese aber konkret zu nennen. Damit sollte verhindert werden, dass Autofahrer den Weg über nicht gesperrte Nebenstraßen suchen. Doch auch das war für einige Verkehrsteilnehmer kein Hindernis: Manche Ausflügler starteten mit Hilfe ihrer Navigationsgeräte Versuche, über enge Ortsstraßen dennoch nach „oben“ zu kommen.

Andere wiederum bedachten die eingesetzten Polizeibeamten mit wenig freundlichen Worten. Von „respektlosem Verhalten“ zahlreicher Ausflügler hatten auch Skiliftbetreiber entlang der B500 gesprochen. Sie hatten die Parkplätze ihrer damals still stehenden Lifte aus Haftungsgründen geschlossen.

Neben dem hohen Verkehrsaufkommen leidet die Natur an der Schwarzwaldhochstraße noch unter einem weiteren Problem: Die Menschenmassen hinterlassen nicht nur Müll, sondern, wenn bei einem Bedürfnis keine Toilette in der Nähe ist, auch „anrüchige“ Hinterlassenschaften.

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