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Empfehlung von Ortschaftsrat

So sehen die aktuellen Pläne für die Umgestaltung der Sandweierer Straße in Baden-Baden aus

Der Ortschaftsrat Sandweier diskutiert über die Umgestaltung der Sandweierer Straße. Die Durchgangsstraße soll verkehrsberuhigt und aufgewertet werden. Was sehen die Planungen genau vor?

Im Ortschaftsrat Sandweier wird über die Umgestaltung der Sandweierer Straße diskutiert.
Umgestaltung: In der Sandweierer Straße stehen Veränderungen an. Foto: Ulrich Philipp

„Sie können eine Jahrhundert-Chance ergreifen für Sandweier“ – die Feststellung von Bürgermeister Alexander Uhlig (parteilos) war eindringlich. Adressat dieses Appells war der Ortschaftsrat von Sandweier, der am Dienstagabend in der Rheintalhalle öffentlich tagte.

Unter dem zweiten Tagesordnungspunkt hatten die Ortschaftsräte über eine Maßnahme zu entscheiden, die schon vor Jahrzehnten im Ortschaftsrat diskutiert wurde: die Neugestaltung der Sandweierer Straße am nördlichen Ortseingang zwischen Lärchen- und Hauenebersteiner Straße.

Verkehrsplaner hatten bereits 1989 hohe Verkehrsbelastung diagnostiziert

„Wie kann man mit diesem öffentlichen Raum umgehen?“, fragte Uhlig und verwies auf den Flächennutzungs- und Dorfentwicklungsplan aus dem Jahr 1989.

Schon damals hatten Stadtplaner eine überbreite Fahrbahn mit Zonen hoher Verkehrsbelastung diagnostiziert und daraus resultierend eine eingeschränkte Aufenthaltsqualität durch eine Abwertung zum Verkehrsraum.

Viele Autos sind hier zudem mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs, das wiederum hat eine hohe Lärmbelastung zur Folge und gefährdet Radfahrer und Fußgänger.

Acht von zehn Ortschaftsräten stimmen für Überbauung der Sandweierer Straße

Acht von zehn anwesenden Ortschaftsräten (zwei fehlten) stimmten denn auch dafür, dem Baden-Badener Gemeinderat zu empfehlen, die „Überbauung der Sandweierer Straße zwischen Lärchen- und Hauenebersteinerstraße einzuleiten“. Außerdem votierten die meisten Räte dafür, die Verwaltung mit der Unterrichtung der Öffentlichkeit zu beauftragen.

Nur Ortschaftsrat Matthias Hauns (Freie Wähler) stimmte gegen den Beschluss, sein Fraktionskollege Alban Walter enthielt sich. Hauns argumentierte, in einer vorangegangenen Sitzung sei entschieden worden, zuerst die Bürger zu befragen.

Lebendigkeit ist das Ziel, Menschen sollen sich hier begegnen.
Stefan Läufer, Stadtplaner

„Wir haben das Protokoll sorgfältig gelesen“, erklärte daraufhin Uhlig und fuhr fort: „Es ergibt keinen Sinn, die Bürger zu informieren, wenn der Gemeinderat nicht hinter den Plänen steht.“

Der Ortschaftsrat habe daher die Aufgabe, sich klar zu positionieren und müsse seinen politischen Willen äußern, so Uhlig weiter. Falls der Ortschaftsrat sich aber dagegen entscheide, sei „die Sache erledigt“.

Parkplätze für Anwohner soll es nur noch in Tiefgaragen geben

Nach der Abstimmung erläuterte der Stadtplaner Stefan Läufer unterschiedliche Varianten einer Neugestaltung. Je nach Konzept könnten in dem Bereich zwischen sieben und neun neue Gebäude auf einer Baufläche entstehen, die zwischen 5.000 und 7.000 Quadratmeter umfasst.

„Lebendigkeit ist das Ziel, Menschen sollen sich hier begegnen“, sagte Läufer. Die Sandweierer Straße könnte westlich oder östlich von ihrer aktuellen Streckenführung verlaufen, in den neuen Häusern könnten sowohl Senioren als auch Familien leben und vielleicht auch Dienstleister angesiedelt werden. „Es gibt aber noch keine Festlegungen, beispielsweise über die Anzahl der Geschosse“, betonte der Planer.

Parkplätze für die Autos der Anwohner solle es allerdings ausschließlich in Tiefgaragen geben, um mehr „wertvollen öffentlichen Raum“ den Fußgängern zur Verfügung zu stellen. „Wenn jedes parkende Auto mehr Platz hat als ein Kinderzimmer, dann weiß man, es stimmt etwas nicht“, sagte Uhlig.

Am Mittwoch, 19. Oktober, sind die Bürger zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Sie findet in der Aula der Grundschule statt. Beginn ist um 18 Uhr.

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