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Geld auf der hohen Kante

Sparkasse Baden-Baden Gaggenau profitiert vom überdurchschnittlichen Einkommen der Kunden

Obwohl viele Dinge teurer geworden sind, legen viele Menschen noch Geld zur Seite. Diese Erfahrung machte die Sparkasse Baden-Baden Gaggenau, wie der Vorstand im Bilanzgespräch verdeutlicht.

Die Sparkasse Baden-Baden Gaggenau hat ihre Zentrale im Palais Hamilton mit modernem Anbau im Zentrum der Kurstadt.
Die Sparkasse Baden-Baden Gaggenau hat ihre Zentrale im Palais Hamilton mit modernem Anbau im Zentrum der Kurstadt. Foto: Jürgen Volz

Natürlich seien die Folgen der hohen Inflation zu spüren, sagt der Vorstandsvorsitzende Martin Semmet. Trotzdem konnte sich die Sparkasse Baden-Baden Gaggenau im Geschäftsjahr 2022 der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung ein Stück weit entziehen. Woran das lag? Die Einkommen der Menschen in Mittelbaden sind im Bundesvergleich überdurchschnittlich hoch. „Das bildet sich letztlich in unserem Geschäftsgebiet ab“, so Semmet.

Kundeneinlagen wachsen

Deutlich zu sehen ist das beispielsweise bei den Kundeneinlagen, die um 50 Millionen Euro auf 1,861 Milliarden Euro stiegen. Trotz deutlich höherer Lebenshaltungskosten legen die Menschen nach wie vor Geld auf die Seite. Besonders in der zweiten Jahreshälfte, als ein verbessertes Zinsniveau endlich wieder einen Ertrag vom Ersparten ermöglichte, wurde nach attraktiven Anlagemöglichkeiten gesucht und das Geld auf Tagesgeldkonten zwischengeparkt.

Anders als so manches Geldinstitut schaffte die Sparkasse nicht nur das sogenannte Verwahrgeld für höhere Einlagen wieder ab, sondern gab auf der anderen Seite die gestiegenen Zinsen nach den entsprechenden Beschlüssen der Europäischen Zentralbank (EZB) direkt an ihre Kunden weiter. Inzwischen können diese je nach Anlageform wieder bis zu 2,7 Prozent erwarten.

Das leicht verbesserte Kreditgeschäft auf 1,364 Milliarden Euro war im Positiven wie im Negativen von den Turbulenzen rund um die privaten Baufinanzierungen geprägt. Lief das Geschäft aufgrund günstiger Zinskonditionen in der ersten Jahreshälfte zunächst wie geschmiert, zeichnete sich ab dem Sommer ein gewaltiger Einbruch ab. Inflationsbedingt hohe Baukosten einerseits und rasant gestiegene Bauzinsen andererseits sorgten dann bis Jahresende für einen Rückgang um mehr als ein Fünftel. Diese Entwicklung hat sich auch im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres nicht wesentlich verbessert.

Perspektiven im Kreditgeschäft

Gleichzeitig sehen Semmet und seine Kollegin Susanne Burg (stellvertretende Vorstandsvorsitzende) neue Perspektiven im Kreditgeschäft bei der energetischen Sanierung von Bestandsimmobilien. „Viele Hausbesitzer möchten unabhängiger werden gegenüber den steigenden Energiekosten und haben eine hohe Investitionsbereitschaft“, betonen beide. Parallel dazu erlebe das Bausparen durch die gestiegenen Bauzinsen eine Renaissance, was bereits 2022 zu einem Plus von 44 Prozent bei den Vertragsabschlüssen führte.

Unterm Strich zeigt sich das Vorstandsduo der größten Sparkasse in Mittelbaden sehr zufrieden mit dem Geschäft in 2022. Eine höhere Bilanzsumme, ein höherer Zins- und Provisionsüberschuss sowie ein um fast 30 Prozent auf 14,8 Millionen Euro gestiegenes Betriebsergebnis belegen dies.

Neubau als Faustpfand

Weil der Anteil der aktuell mehr als 300 Beschäftigten, die bereits 50 Jahre oder älter sind, verhältnismäßig hoch ist, bereitet sich die Sparkasse laut Semmet auf einen intensiven personellen Wechsel vor. Probleme, qualifiziertes Personal zu finden, habe man derzeit nicht. Allein im vergangenen Jahr gab es 27 Neueinstellungen, sagt Susanne Burg. Im Kampf um die besten Köpfe will die Sparkasse vor allem mit attraktiven Arbeitsplätzen und Arbeitszeitmodellen punkten.

Als Faustpfand sieht der Vorstand hier insbesondere den geplanten Neubau in der Baden-Badener Rheinstraße. Dort steht der bisherige Gebäudekomplex vor Abschluss der Sanierungsarbeiten. Parallel dazu laufen die Vorbereitungen für einen zusätzlichen Neubau mit einem Investitionsvolumen von 25 bis 27 Millionen Euro. „Das Verwaltungsgebäude wird modern und nachhaltig und bietet beste Voraussetzungen, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für uns zu gewinnen“, sagt Semmet.

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