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Margret Mergen reist zur Einweihung

Spenden aus Baden-Baden ermöglichen Bau einer Schule in Uganda

Eine Schule zum Preis eines Mittelklassewagens: Das Projekt in Kikumbi in Uganda wurde mit Spenden aus Baden-Baden finanziert. Ex-Oberbürgermeisterin Margret Mergen reist zur Einweihung nach Afrika.

Die mit Spenden aus Baden-Baden finanzierte Schule in Kikumbi im afrikanischen Uganda mit drei Klassenzimmern ist fertig.
Die Schule in Kikumbi im afrikanischen Uganda mit drei Klassenzimmern ist fertig. Foto: PMCO

Mit Spenden aus Baden-Baden ist in Uganda eine Schule gebaut worden. Zur Einweihung am Dienstag, 28. Juni, wird auch Baden-Badens Ex-Oberbürgermeisterin Margret Mergen (CDU) in Ort Kikumbi etwa 50 Kilometer von der Hauptstadt Kampala erwartet.

„Ich bin sehr gespannt“, sagt die frühere Rathaus-Chefin über ihren erste Afrika-Besuch. Die Reise ist ein private und wird von Mergen aus eigener Tasche finanziert.

Im April 2019 hatte der Hauptausschuss des Gemeinderats 10.000 Euro für das Schulprojekt bereitgestellt. Am Ende standen mit privaten Spenden insgesamt 46.000 Euro zur Verfügung.

Die Summe, die in Deutschland gerade mal für den Kauf eines Mittelklassewagens reichen würde, ermöglichte in der Region Mityana in Uganda den Bau einer Vor- und Grundschule mit drei Klassenräumen. Dort sollen rund 80 Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden.

Projekt verbessert die Bildungschancen von Kindern

„Wenn wir Fluchtgründe bekämpfen wollen, geht das nur über gute Bildung vor Ort“, sagt Mergen. Darin sieht sie eine Garantie dafür, dass Menschen ihr Land nicht verlassen müssen.

Die CDU-Politikerin erinnert sich noch gut an die Anfänge des Projekts. Die reichen bis ins Jahr 2015 zurück: Mit dem ersten großen Flüchtlingsstrom kamen auch viele Menschen aus Afrika nach Deutschland.

Über den bayrischen Landrat Stefan Rößle wurde die damalige Oberbürgermeisterin auf die Stiftung „Help & Fly“von Reiner Meutsch aufmerksam. Sie fördert Schulbauten in armen Ländern.

Auf Mergens Frage, in welchen Ländern es besonders klemme, wurde Uganda genannt. Nach Verzögerungen – auch wegen der Corona-Pandemie – ist die mit Spenden aus der Bäderstadt finanzierte Schule jetzt endlich fertig. „Das interessiert mich so, dass ich das miterleben möchte“, sagt die Initiatorin der Spendenaktion.

Projektpartner betreut Vorhaben vor Ort

Das Vorhaben wurde vor Ort vom Projektpartner PMCO begleitet. Dahinter steht der Verein Peace Memorial Christian Organisation. Die Initiative einer deutschen und schweizerischen Familie hat sich zum Ziel gesetzt, benachteiligten Kindern dabei zu helfen, den Kreislauf der Armut zu verlassen.

In Uganda ist vielen Kindern ein regelmäßiger Schulbesuch nicht möglich, berichtet Projektmanagerin Pia Schmitz-Formes. Sie müssen entweder für den Lebensunterhalt der Familie mitarbeiten, auf jüngere Geschwister aufpassen oder die Eltern haben einfach kein Geld für den Besuch einer privaten Schule und für Unterrichtsmaterial.

Kinder laufen bis zu 20 Kilometer zur Schule

Noch ein anderes Erschwernis ist hierzulande kaum nachvollziehbar: Die Kleinen müssen zum Teil zehn bis 20 Kilometer bis zur nächsten Schule laufen. Durch den Neubau, der eine staatliche Schule mit extrem niedrigen Standard ersetzt, soll sich in der Region Mityana für viele Kinder der tägliche Schulweg verkürzen.

In der Vorschule (Nursery) werden die Kleinen in einer Art Kindergarten in zwei Stufen (Baby class und Top class) auf die Grundschule (Primary School) vorbereitet. Letztere dauert in Uganda mit den Klassenstufen P1 bis P7 sieben Jahre.

Schulleiter studierte in Deutschland

Die drei Klassenzimmer des Neubaus stehen für die Vorschule und die Klassenstufe P1 zur Verfügung. „Das ist die Basis für alles andere“, betont Schmitz-Formes. Schulleiter wird mit Charles Karangwa ein Mitgründer von PMCO. Er ist in Uganda aufgewachsen und hat in Deutschland studiert.

Der Baufortschritt wurde mit Fotos und Videos und Belegen über die Kosten dokumentiert. So sollte auch verhindert werden, dass Fördergelder in dunklen Kanälen verschwinden. An die finanzielle Unterstützung aus Baden-Baden erinnert eine Tafel an der Fassade der neuen Schule in Kikumbi.

Projekt setzt auf Nachhaltigkeit

Das Thema Nachhaltigkeit spielte bei der Realisierung des Schulbaus eine wichtige Rolle. Über die staatliche Trägerschaft ist die Finanzierung der Lehrergehälter und das Abdecken der laufenden Kosten des Schulbetriebs gesichert, erläutert die Projektmanagerin. Zudem ist ein Ausbau in Etappen geplant.

Es gibt Überlegungen für eine weiterführende Schule (Secondary School), deren Abschluss der Mittleren Reife gleicht, und für ein Ausbildungszentrum, dessen Zertifikat einer Art Fachhochschulreife entspricht und ein Studium ermöglicht.

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