Vor vielen Jahren war das markante Gebäude in der Sommerstraße in Steinbach noch ein Spital. Seit den frühen 90er Jahren werden dort Senioren betreut.
„Am Anfang wollten die älteren Bürger von hier nicht in dieses Haus, weil es für sie immer in Verbindung mit dem früheren Spital stand. Aber das hat sich mit der Zeit stark geändert“, blickt Manuela Lang, sie ist die Leiterin der Fachabteilung Altenhilfe des Caritasverbandes Baden-Baden, auf die Geschichte des schmucken Hauses in unmittelbarer Nähe zur Bundesstraße 3 zurück.
Mittlerweile hat sich die Situation stark verändert, denn die Nachfrage in der örtlichen Pflege ist groß, so dass die städtische Gesellschaft für Stadterneuerung und Stadtentwicklung (GSE) nun an das Gebäude anbauen wird. Der weitreichende Garten soll dabei jedoch erhalten bleiben.
Erweiterung der Pflege
„Es gibt hier viele Faktoren, die eine Erweiterung der Pflegekapazität notwendig machen. Der Bedarf steigt ständig.
Auch durch die Heimbauverordnung und mit Blick auf den Brandschutz ist der Handlungsbedarf hier bei dieser Einrichtung gegeben“, erläuterte Alexander Wieland, Geschäftsführer der GSE, bei einem Rundgang durch Steinbach mit Oberbürgermeisterin Margret Mergen (CDU) und dem Ortschaftsrat Rebland.
Es sieht zwar beschaulich aus, aber es sind Veränderungen notwendig.Alexander Wieland Geschäftsführer der GSE
„Es sieht hier zwar sehr beschaulich aus, aber es sind wichtige Veränderungen notwendig“, so Wieland, der auch auf die anstehenden Arbeiten wie zusätzliche Rettungswege sowie einen weiteren Zugang zum Treppenhaus und einen großen Aufzug einging.
„Der wird größer ausfallen, um im Notfall die Personen auch liegend transportieren zu können“, führte er bei dem Rundgang vor dem Rebland-Ortschaftsrat aus.
Anbau mit Holzfassade
Der Bauantrag für den mit einer attraktiven Holzfassade gestalteten Anbau soll nach den Angaben von Wieland in den nächsten Tagen gestellt werden, so dass mit einem Baubeginn gegen Mitte des kommenden Jahres gerechnet werden kann.
„Der Anbau wird hier komplett in das Haus integriert und der schöne große Garten im Anschluss an das Gebäude wird erhalten“, stellte der GSE-Chef in Aussicht.
Jeden Tag wird frisch gekocht
„Wir haben die Tagespflege im Jahr 1994 in diesem Haus mit 15 Plätzen begonnen. Jetzt sind es doppelt so viele und es werden im Schnitt rund 75 Gäste betreut, für die in der eigenen Küche jeden Tag frisch gekocht wird“, erläutert Manuela Lang.
Das Einzugsgebiet erstrecke sich über das Rebland bis über Kappelwindeck hinaus.
„Wir sind mit fünf Fahrzeugen im Einsatz, um jeden Tag die Senioren zu holen und wieder nach Hause zu bringen.“
Die letzten Jahre hätten gezeigt, dass die Senioren die Hilfen eher später in ihrem Leben benötigen, da sich etwa durch bessere medizinische Versorgung das Lebensalter erhöht habe. Es gebe dadurch aber auch immer Fälle, die zu spät eine Hilfe in Anspruch nehmen würden.
Es gibt noch weitere Pläne
„Der Bedarf in der Pflege steigt im Rebland kontinuierlich. Der Christliche Hilfsdienst hat neu gebaut und es gibt noch weitere Pläne für die Betreuung in Steinbach.
Wobei es auch im Ortschaftsrat Rebland eine klare Haltung dazu gibt, dass der Fokus auf den Pflegeeinrichtungen liegt und nicht bei der Schaffung von besonderen Seniorenwohnungen, wie etwa auf dem Areal der früheren Gärtnerei Werr in Steinbach“, stellte OB Margret Mergen klar.
Bezahlbarer Wohnraum in Steinbach
Anschließend zog die Gruppe auf der Besichtigungstour etwas weiter in derselben Straße zum ehemaligen Wohnheim der Lebenshilfe. „Was kann hier passieren?“, fragte Wieland und deutete mit einer ausladenden Geste auf den Gebäudekomplex mit Parkplätzen. Mittlerweile hat die GSE das Objekt gekauft.
„Die ehemaligen Heimbewohner sind nun in neuen Räumen der Lebenshilfe untergebracht. Wir haben dieses Heim von der Lebenshilfe erworben und werden es umbauen und somit mittelfristig weiteren bezahlbaren Wohnraum hier in Steinbach schaffen. Es sind 23 Wohneinheiten von 45 bis zu 128 Quadratmeter vorgesehen“, führte GSE-Chef Wieland aus.
Er geht davon aus, das Projekt im Lauf des nächsten Jahres angehen zu können, wenn die Lebenshilfe die Räume nicht mehr benötige. Dem Ortschaftsrat Rebland werde der Bauantrag in den nächsten Tagen zugestellt.