Der Erfolg von „The Hänger“ ist unübersehbar. Mit ihrer innovativen Geschäftsidee rocken Lucas Li, Johannes Huber und Elnar Askarov im Augenblick den Wettbewerb „Jugend gründet“.
Im Juni reisen die drei Gymnasiasten von der Klosterschule vom Heiligen Grab zum Bundesfinale nach Stuttgart. Doch egal wie die Sache dort ausgeht, schon jetzt fühlt sich das Trio als absoluter Sieger.
Als sie sich beworben haben, hat allerdings keiner von ihnen geahnt, wohin die Reise gehen würde. Klar würde das alles viel zusätzliche Arbeit bedeuten. Aber auf der anderen Seite bot die Teilnahme die Chance sich eine mündliche Prüfung zu ersparen.
„The Hänger“: Das steckt hinter der Geschäftsidee aus Baden-Baden
„Ursprünglich hatten wir eine App geplant, mit der man Routen effizienter machen kann“, erzählt Lucas. Doch intensive Recherchen im Netz hätten gezeigt, dass es ähnliches auf internationaler Ebene bereits gebe. Eine Erkenntnis, die kostbare Zeit gekostet hat. Denn die Frist zur Einreichung lief lediglich von September bis Januar.
Johannes kam schließlich auf die Idee mit dem zusammenklappbaren Kleiderbügel, dessen Bügelarme sich dank besonderer Technik bequem nach unten falten lassen. So können Kleidungsstücke wie Pullover, T-Shirts und Hemden leichter vom Kleiderbügel entnommen werden, ohne am Kragen zu reißen oder den Bügel aus dem Schrank zu holen.
Doch mit bloßer Theorie war bei dem Wettbewerb nichts zu machen. So entstand unter Hochdruck ein sehr ansehnlicher Prototyp, gleichzeitig aber auch Marketingkonzept, Businessplan und mehr.
Gymnasiasten aus Baden-Baden wurden überrascht von dem Erfolg
Arbeit, die sich gelohnt hat. Denn zu ihrer eigenen Überraschung landeten die drei Schüler unter den 30 besten Teams, die zu einem sogenannten Pitch Event nach München eingeladen wurden. „Wir waren auf Platz 26 gekommen“, berichtet Lucas davon, wie überrascht sie von dem Erfolg waren und im Anschluss die Zeit intensiv nutzten, um bis München noch ein wenig mehr am Businessplan zu feilen.
„München war schon ein Erlebnis“, schwärmt Johannes von dem Wochenende, bei dem die Jugendlichen intensiv Gelegenheit hatten, bei großen Unternehmen hinter die Kulissen zu schauen.
Am nächsten Tag wurde es ernst. „Mein Puls war bei 146“, war Lucas völlig geflasht. „Für Johannes war das ohnehin ein besonderer Tag“, erklärt Elnar lachend, dass sein Kollege und Partner genau am Tag der großen Präsentation Geburtstag hatte. Einen, den er wohl so schnell nicht vergessen wird.
Teilnahme an Wettbewerb „Jugend gründet“ hat Folgen
Die Teilnahme, darin sind sich die drei einig, hat ihr Leben und auch ihre Zukunftsplanung nachhaltig verändert. In München traf das Siegerteam, das von der achtköpfige Fachjury einstimmig gewählt worden war, auf Branchenriesen, auf Geschäftsleute und knüpfte wichtige Kontakte, die ihnen noch immer ganz irreal scheinen. „Ganz viele von ihnen haben uns ihre Hilfe angeboten“, berichtet Johannes.
Aufhören wollen die Schüler jetzt auf keinen Fall. Weitermachen, auch schon vor dem Abi, das steht wohl fest. Denn dank der Unterstützung eines entsprechenden Anwalts wurde nun bereits ein Patent angemeldet. Ob es nun mit dem Bundessieg klappt, der übrigens mit einem Trip ins Silicon Valley dotiert ist, oder nicht – die gemachten Erfahrungen seien unbezahlbar.
Was wirklich zählt, ist der Mut, es auch zu machen.Johannes Huber, Gymnasiast
„Viele Menschen haben Ideen“, fasst Johannes die bisher gewonnenen Eindrücke aus der Teilnahme zusammen. „Was wirklich zählt, ist der Mut es auch zu machen.“ Sicherlich keine leichte Entscheidung, zumal man damit rechnen müsse, erst einmal rote Zahlen zu schreiben.
Nun gilt es in die Zukunft zu denken. Und in der soll auf jeden Fall „The Hänger“ eine gewisse Rolle spielen. „Dafür sind wir sehr dankbar, besonders unseren Lehrern Silke Wummel und Martin Höhle, aber auch der Schule, die uns diese Möglichkeit eröffnet hat.“