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Höhere Preise

Hauptausschuss des Gemeinderats stimmt neuer Preisstruktur am Theater Baden-Baden zu

Der Hauptausschuss des Gemeinderats hat der neuen Staffelung der Preise im Theater Baden-Baden zugestimmt. Einige Mitglieder forderten sogar noch höhere Preise für das Theater.

Theater Baden-Baden bei Nacht
Die Kurzarbeit im Theater ist zwar bis 30. Juni verlängert, die sinkenden Inzidenzen machen jedoch Hoffnung auf eine baldige Öffnung. Foto: Christiane Krause-Dimmock

Der Hauptausschuss des Gemeinderates ist einstimmig der Empfehlung der Verwaltung gefolgt und hat der neuen Staffelung der Preise im Theater zugestimmt. Das Preisgefüge soll damit deutlich vereinfacht werden, zum Teil verbunden mit kleinen Preiserhöhungen, die sich meist zwischen 50 Cent und einem Euro bewegen.

Genau hier lag in der Diskussion der Hase im Pfeffer. Markus Fricke (FBB) forderte Verwaltung und Theaterleitung auf, bei den Eintrittsgeldern mehr Mut zu zeigen und vor allem in den höheren Kategorien mehr zu verlangen. Fricke: „Das Geld fällt ja nicht vom Himmel.“ Auch Wolfgang Niedermeyer (FBB) war der Meinung, „die Leute über die Preise zu fordern.“

Mehrheitsfähig war der Vorstoß aber nicht. Die Mehrheitsfraktionen sprachen von einem falschen Signal zur falschen Zeit, so Sabine Iding-Dihlmann (Grüne) und Ansgar Gernsbeck (CDU). Man könne langfristig darüber nachdenken, aber nicht jetzt. Gernsbeck: „Viele Menschen haben unter der Pandemie gelitten.“

Ebenso äußerte sich Oberbürgermeisterin Margret Mergen (CDU): „Das wäre die falsche Botschaft.“ Am Ende der Diskussion war die Empfehlung an den Gemeinderat, die Preise wie vorgeschlagen neu zu ordnen, schließlich einstimmig.

Corona-Pandemie mit enormen Einschränkungen für das Theater Baden-Baden

Die zu Ende gehende Spielzeit, die eigentlich gar keine war, kommentierte Interims-Intendantin Kekke Schmidt so: „So etwas gab es nach dem Zweiten Weltkrieg noch nicht.“ Hob sich der Vorhang in Baden-Baden zuletzt 200-mal in der Spielzeit, gab es in der Corona-Pandemie insgesamt nur ganze 36 Vorstellungen. Das Platzangebot schrumpfte wegen der erheblich reduzierten Vorstellungen und der Abstandregelungen von 54.335 auf 2.586.

Die Spielzeit sei eine Stotterpartie zwischen Öffnung und Abwarten gewesen. Eine Veranstaltung nach der anderen musste abgesagt werden. Aber, so Kekke Schmidt, man habe dazugelernt. Das Theater zu Hause unter dem Motto „Stadt, Land, Oos“ sei kreiert worden, die „Gespenster“ gab es als Hörstück, die Reihe „Fit fürs Abi“ unter anderem mit einer Faustwerkstatt wurde digital angeboten.

Wir hoffen, bald wieder spielen zu können.
Kekke Schmidt, Interims-Intendantin

Und: Auf Wunsch gab es auch Literatur am Telefon. Die Interims-Intendantin: „Wir hoffen, bald wieder spielen zu können.“ Zur neuen Spielzeit des Theaters, die in diesem Herbst beginnt, wird Intendantin Nicola May wieder zurück sein.

Finanzielle Lage des Theaters Baden-Bade – Kurzarbeit bis Ende Juni verlängert

Gleichwohl sehe es finanziell nicht so düster aus, so Verwaltungsleiterin Marie Luise Leibing. Man habe alle verfügbaren Kanäle angezapft. Die Abrechnung durch den Fachbereich Finanzen sei nahezu fertiggestellt. Die Aufwendungen seien durch die rechtzeitige Verschiebung oder Absage von Produktionen rund 2,1 Millionen Euro unter dem Ansatz geblieben, rund 28 Prozent weniger als geplant.

Dem stünden die verminderten Erträge zum Beispiel durch entfallene Eintrittsgelder und Vermietungen von rund 1,3 Millionen Euro gegenüber. Dies bedeute ein Minus von 26 Prozent im Vergleich zum Ansatz. Absolute Zahlen nannte die Verwaltungsleiterin aber nicht.

Noch nicht berücksichtigt seien dabei die Zahlungen des Bundes für die Kurzarbeit und die November-­ und Dezemberhilfen, die sich auf rund 198.000 Euro belaufen würden. Die Bundesgelder würden zu einer entsprechenden Entlastung des städtischen Haushalts führen. Die Kurzarbeit im Theater sei im Moment noch bis zum 30. Juni verlängert worden.

Weitere Einschränkungen auch in der neuen Spielzeit im Herbst

Mit Einschränkungen sei aber weiterhin zu rechnen, auch dann, wenn im September der Theaterbetrieb wieder aufgenommen werden könne. Bleiben die Abstandsregeln bestehen, liege die durchschnittliche Kapazität nämlich weiterhin nur bei einem Drittel. Mit anderen Worten: Nur ein Teil der sonst üblichen Eintrittsgelder könne eingenommen werden. Das Theater rechnet mit 25 Prozent.

Trotz allem, so sagte Interims-Intendantin Kekke Schmidt, auf Anfrage von Uwe Serr (CDU), sei die Stimmung im Ensemble und in der Verwaltung äußerst gut. Eine mögliche erste Veranstaltung ist am 28. Mai geplant.

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