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Baden-Baden

Trotz Protest: Regierungspräsidium hält am Kletterverbot für Teile der Battertfelsen fest

Das geplante Kletterverbot an der Badener Wand der Battertfelsen in Baden-Baden bleibt umstritten: Das Regierungspräsidium verteidigt sein Vorgehen, Naturschutzverbände rufen zur Demo dagegen auf.

Junge Wanderfalken sitzen in einem Nest an der Badener Wand im Battert in Baden-Baden.
Schutzbedürftig: Das Regierungspräsidium Karlsruhe möchte die Badener Wand ganzjährig für Kletterer sperren, um den Bruterfolg von Wanderfalken zu verbessern. Foto: Jörg Bergmann

Das Regierungspräsidium Karlsruhe hält trotz anhaltender Proteste daran fest, die Badener Wand der Battertfelsen in Baden-Baden künftig ganzjährig zu sperren und die Felsenbrücke auf dem oberen Plateau abzubauen.

Der Arbeitskreis Klettern und Naturschutz Battert ruft im Namen weiterer Naturschutzverbände am Sonntag, 27. November, um 11 Uhr zu einer Demonstration in der Baden-Badener Innenstadt auf. Treffpunkt ist um 11 Uhr am Römer-/Willy-Brandt-Platz.

Sperrung der Battertfelsen: Wanderfalken sollen besser geschützt werden

Das Regierungspräsidium möchte mit seinen Vorhaben die in der Badener Wand brütenden Wanderfalken künftig besser schützen. Im Vergleich zu anderen Standorten in der Region sei der Battert Schlusslicht beim Bruterfolg, teilt Regierungspräsidentin Sylvia Felder (CDU) mit.

Der Wanderfalke sei eine streng geschützte Vogelart. Die Misserfolge bei der Brut seien auf den gestiegenen Publikumsdruck und den Boom beim Naturfreizeitsport zurückzuführen.

Die Falken brauchten mehr Ruhe, um zu brüten und die Jungvögel großzuziehen. „Wesentliches Ziel ist somit die ganzjährige Beruhigung dieses Felsens. Wir kommen deshalb nicht um das Entfernen der Klettereinrichtungen und der Felsenbrücke herum“, sagt Felder.

Die Regierungspräsidentin weist die Kritik von Natursportverbänden, sie seien in den Entscheidungsprozess nicht eingebunden gewesen, zurück. Felder hält den Beschluss zur Sperrung zudem für verhältnismäßig. Der Wanderfalke nutze nur einen von 20 Felsen des Battertmassivs, alle weiteren stünden den Kletterern weiter zur Verfügung.

BUND und Nabu befürworten Sperrung der Badener Wand

Felder lässt den Verweis auf den Nationalpark Sächsische Schweiz nicht gelten. Dieser biete mit 1.135 Felsen und über 25.000 Kletterrouten wesentlich mehr Möglichkeiten als der Battert. Dennoch seien dort über 90 Prozent der Felsen gesperrt.

Unterstützung kommt vom BUND-Regionalverband Mittlerer Oberrhein und dem Nabu-Bezirk Mittlerer Oberrhein. Aus naturschutzfachlicher und rechtlicher Sicht bestünden keine Zweifel an der Notwendigkeit eines zusätzlichen Schutzes für den Wanderfalken.

Das Regierungspräsidium habe die geplanten Vorhaben transparent und nachvollziehbar dargelegt. „Naturschutz heißt, auch einmal Verzicht und Rücksicht zu üben, gerade angesichts des allgegenwärtigen dramatischen Verlusts an Biodiversität“, appellieren die beiden Verbände an Kletterer und Wanderer.

Was den Abbau der Felsenbrücke angeht, räumt Felder zwar einen Zusammenhang zwischen Kuren und Erholung in der Natur und deren Bedeutung für den Tourismus-Standort Baden-Baden ein. Sie könne sich jedoch nicht vorstellen, dass das Unesco-Welterbeprädikat der Stadt von den Felsenbrücke und dem historischen Wegenetz im Battert abhänge.

Die Regierungspräsidentin ist überzeugt: An der Badener Wand werde der Artenschutz konkret. Dieser sei ohne Einschränkungen für den Einzelnen nicht umzusetzen.

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