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Anregungen gefragt

Umgestaltung der Baden-Badener Rheinstraße: ADFC prüft Auswirkungen auf Fahrradverkehr

Die Rheinstraße in Baden-Baden soll umgestaltet werden. Dabei sind auch Anregungen und Ideen der Bürger gefragt. Der ADFC untersucht Auswirkungen auf den Fahrradverkehr.

Straße, Häuser, Radfahrer
Verkehrssicherheit im Blick: Bei der geplanten Umgestaltung der Rheinstraße muss auch für die Radfahrer noch genügend Platz bleiben. Foto: Christiane Krause-Dimmock

Eigentlich hätte es ja eine Bürgerinformationsveranstaltung gegen sollen. Der Pandemie geschuldet können sich nun die Anwohner und andere Interessenten über Plakate darüber informieren, wie die Rheinstraße künftig aussehen wird. Obendrein besteht jetzt die Möglichkeit sich vor Ort per Fragebogen einzubringen.

Explizit geht es dabei um den rund 170 Meter langen Bereich zwischen Großer und Kleiner Dollenstraße, dem im kommenden Jahr eine Art Frischzellenkur zuteil werden soll. Zu den Entwürfen sind nun die Ideen und Gedanken der Bürger gefragt.

Das rief auch den ADFC auf den Plan, der am Wochenende vor Ort war, um zu checken, wie fahrradfreundlich die Pläne sind.

Wir wollten einfach wissen, wie viel Fahrbahn bleibt.
Ralph Neininger, ADFC-Vorsitzender

Auch wenn es verschiedene Planungsvarianten gibt, die in den Schaufenstern der Rheinstraße 28 (ehemals Margots Paradies) aushängen, musste der Vorsitzende des ADFC, Ralph Neininger einräumen, dass er zu keinem persönlichen Fazit gekommen ist. „Ich habe tatsächlich keines.“

Mit Zollstock und Kreativität war die Truppe am Sonntagmorgen vor Ort, hat gemessen und überlegt, wie sich die Planungen auf den Radverkehr auswirken würden. „Wir wollten einfach wissen, wie viel Fahrbahn bleibt.“ Und das sowohl mit als auch ohne Schutzstreifen. Gleich wie, es wird wohl eng werden. „Insbesondere wenn es zu Busbegegnungsverkehr kommt.“

Tatsächlich ist zwischenzeitlich von Gesetz wegen klar definiert, dass der Überholabstand zu Radlern innerstädtisch 1,50 Meter betragen muss, außerorts sogar zwei Meter. Das, so schätzt er, wird sich wohl nicht so ohne weiteres machen lassen. Sprich wenn ein Fahrrad überholt werden soll, muss das dahinter fahrende Vehikel in den Gegenverkehr ausweichen oder hintendran bleiben. Beides dürfte sich als schwierig erweisen.

Es sei also wichtig, dass sich angesichts einer solchen Gelegenheit auch die Radfahrer ein Bild von den Planungen machen. Deshalb habe der ADFC am Sonntagmorgen sowie am Sonntagabend eingeladen sich vor den Schaufenstern mit der Ausstellung zu treffen und sich an der Bewertung der Planungsvarianten zu beteiligen. „Am 29. Juni um 20 Uhr bieten wir nochmals einen solche Diskussion vor Ort an.“

Schutzstreifen an der Baden-Badener Rheinstraße werden begrüßt

Während es bei der Ausstellung auch ein klein wenig um die Historie geht, etwa um die alten Römerwege, richtet der ADFC den Blick in die Zukunft. Generell werde zwar begrüßt, dass die zunehmende Bedeutung des Radverkehrs Berücksichtigung findet. Tatsächlich werden die Schutzstreifen, wie bereits eingangs erläutert, auf jeden Fall begrüßt. „Wir waren zwischen Planungsvariante 2 und 3 hin- und hergerissen.“

So ganz rund ist es also noch nicht. Für den zentralen Bereich der Geschäftszone und der Bushaltestelle wird ein „Begegnungsraum“ zur Diskussion gestellt, der weitgehend autofrei eine größere Aufenthaltsfläche anbietet. Obendrein steht auch zur Debatte, dass neben den Erdarbeiten und neu zu verlegenden Leitungen auch Bäume gepflanzt, Bänke, Abfallbehälter und Fahrradbügel installiert werden sollen. „Wie schon gesagt, ich kann im Augenblick nicht mit einem persönlichen Fazit dienen“, bedauert Ralph Neininger.

Nach der Bürgerbeteiligung und anschließender Auswertung wird über das Thema im Bauausschuss im Juli informiert. Die Beschlussfassung über die Umgestaltung der Rheinstraße in den gemeinderätlichen Gremien ist dann nach der Sommerpause geplant. Im Anschluss daran folgen Ausschreibung und Vergabe, der Baubeginn im ersten Quartal 2022 und die Fertigstellung Anfang 2023 – wenn alles nach Plan läuft. Die Gesamtkosten belaufen sich auf zirka 1,5 Millionen Euro.

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