„Ich kriege Gänsehaut.“ Schon als Moderatorin Evelin König Baden-Baden zu Beginn der Veranstaltung im Kurpark als mögliches Welterbe bezeichnete, wurde es emotional. Wenige Stunden später stand fest: Die Bewerbung war tatsächlich erfolgreich.
Die digitale Konferenz der Unesco, von China aus geleitet, hat Baden-Baden zum Welterbe erklärt. Damit waren auch die Mitbewerber der „Great Spas of Europe“ erfolgreich. Sie zählen nun auch offiziell zu den bedeutendsten Kurstädten Europas.
Dazu zählen aus Deutschland neben Baden-Baden auch Bad Ems (Rheinland-Pfalz) und Bad Kissingen (Bayern). Zudem zählt Spa (Belgien), Vichy (Frankreich), Bath (Vereinigtes Königreich) sowie Karlsbad, Franzensbad und Marienbad aus der Tschechischen Republik sowie Baden bei Wien (Österreich) Montecatini Terme (Italien) und zu den erfolgreichen Bewerbern.
Oberbürgermeisterin Margret Mergen (CDU) streckte nach der Verkündung ihre Fäuste in die Höhe und jubelte. Kurz darauf sagt sie: „Mein Handy quillt über vor Freudensmeldungen.“ Sicher sei: „Wir werden die Stadt so behutsam und anspruchsvoll weiterentwickeln, wie das in den vergangenen 200 Jahren auch geschehen ist.“ Für die Besucher im Kurpark gab es Sekt – der lange Anlauf hat sich gelohnt.
Bislang sechs Welterbestätten in Baden-Württemberg
Die Städte haben aus Sicht der Experten einen „außergewöhnlichem universellem Wert“ nachgewiesen und vom späten 18. Jahrhundert bis ins frühe 20. Jahrhundert internationale Bedeutung erlangt.
Die Deutsche Unesco-Kommission gibt 1.121 Kultur- und Naturstätten in 167 Ländern an. 46 Welterbestätten liegen in Deutschland. Bislang gab es in Baden-Württemberg sechs Welterbestätten: das Zisterzienserkloster Maulbronn (1993), die Klosterinsel Reichenau (2000), der obergermanisch-raetische Limes (2005), die prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen (2011), die beiden Le Corbusier-Häuser in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung (2016) sowie die Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb (2017).