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Hochkarätige Veranstaltungen

Baden-Baden steht vor einem „Super-Sonntag“

Für Baden-Baden könnte es ein „Super-Sonntag“ werden. Parallel zu den Osterfestspielen dürfen am Sonntag die Geschäfte von 13 bis 18 Uhr öffnen. In Blumentaschen werden zudem kleine Überraschungen versteckt.

Einzelhändler Franz-Bernhard Wagener (von links), Festspielhausintendant Benedikt Stampa und Gartenbauamtschef Markus Brunsing stehen vor einer Blumentasche in der Fußgängerzone.
Gemeinsam ist Baden-Baden stark: Einzelhändler Franz-Bernhard Wagener (von links), Festspielhausintendant Benedikt Stampa und Gartenbauamtschef Markus Brunsing stehen vor einer Blumentasche in der Fußgängerzone. Foto: Bernd Kamleitner

Die Vorbereitungen sind getroffen. Baden-Baden steht ein „Super-Sonntag“ ins Haus. Mehrere hochkarätige Veranstaltungen locken Publikum. Zudem steht der erste verkaufsoffene Sonntag in diesem Jahr an. Die städtische Pressestelle rät Besuchern zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel.

Der 2. April 2023 ist für die Bäderstadt kein Sonntag wie jeder andere. Im Festspielhaus spielen am frühen Abend die Berliner Philharmoniker unter Kirill Petrenko im Rahmen der Osterfestspiele ein Meisterwerk der Klassik: die Sinfonie Nr. 5 cis-Moll von Gustav Mahler.

Ab 15 Uhr gastiert Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller im Runden Saal des Kurhauses. Ab 15.30 Uhr spielt zudem ein Philharmonisches Streichquartett im Weinbrennersaal.

Damit nicht genug: Um 16 Uhr beginnt mit einer Palmweihe der Gottesdienst zur Wiedereröffnung der Stiftskirche am Marktplatz. Das älteste noch genutzte Gebäude der Stadt war für eine aufwendige Sanierung drei Jahre geschlossen.

Das attraktive kulturelle Programm gibt den Rahmen für den verkaufsoffenen Sonntag. Von 13 bis 18 Uhr dürfen die Geschäfte öffnen. In der Fußgängerzone spielt das Festspielhaus ebenfalls eine Rolle.

Überraschungen in den Blumentaschen

In 84 Blumentaschen können Passanten kleine Präsente oder Gutscheine rund um die Osterfestspiele finden. Hintergrund der Aktion ist der 25. Geburtstag des Kultur-Leuchtturms der Bäderstadt.

Sorgen um die rund 2.300 Pflanzen in den Blumentaschen macht sich Markus Brunsing nicht. Der Chef der städtischen Parks und Gärten weist aber darauf hin, dass zum Entdecken der Präsente oder Gutscheine keine Vergissmeinnicht, Goldlacks, oder Stiefmütterchen ausgegraben werden müssen. „Die Geschenke sind nicht in der Erde“, betont Brunsing.

Im Festspielhaus freut man sich über das Engagement des städtischen Fachgebiets Park und Garten. Das Grün-Team hat den Blumenschmuck wiederum farblich auf die Opernproduktion zu den Festspielen abgestimmt.

Kunden kaufen Tickets immer kurzfristiger

Mit dem Vorverkauf zu den Veranstaltungen ist Deutschlands größtes Opernhaus zufrieden. Allerdings hält ein Trend an. „Die Kunden kaufen Karten kurzfristiger“, bestätigt Festspielhaus-Sprecher Rüdiger Beermann. Dieses Verhalten sei stärker ausgeprägt als vor der Corona-Pandemie.

Auf viel Kundschaft hoffen die Einzelhändler. An Sonntagen seien die Menschen entspannter unterwegs, sagt Franz-Bernhard Wagener. Der Betreiber von zwei Kaufhäusern ist der größte Einzelhändler am Ort und stellvertretender Vorsitzender der Einzelhändler-Initiative Baden-Baden Innenstadt (BBI).

Kaufhaus-Chef: Betriebe kämpfen ums Überleben

Der Umsatz sei wichtig für die Betriebe. „Wir kämpfen ums Überleben.“ Wagener verweist auf die Online-Konkurrenz, die rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche geöffnet habe.

Zuletzt hatte es immer wieder Streit um verkaufsoffene Sonntage in Baden-Baden gegeben. Die Gewerkschaft Verdi war mit Vertretern der katholischen und evangelischen Kirche dagegen vorgegangen.

Wagener sagt, dass er in seinen Häusern keine Probleme habe, Personal für den Dienst am Sonntag zu finden. Die Mitarbeiter erhielten einen 100-prozentigen Zuschlag.

Bis zu drei verkaufsoffene Sonntage pro Jahr sind möglich. Der nächste steht schon fest. Den Rahmen bildet das Oldtimer-Meeting von Freitag, 7., bis Sonntag, 9. Juli. Der dritte Termin ist noch offen.

Streit um verkaufsoffene Sonntage

Zuletzt musste ein verkaufsoffener Sonntag zur Kunstaktion „Contemporary Art“ abgesagt werden. Laut Rechtsprechung muss die Veranstaltung mehr Besucher generieren als der Einzelhandel durch seine Öffnung. Das war bei der Kunstaktion nicht gegeben.

Oberbürgermeister Dietmar Späth (parteilos) geht fest von einem dritten verkaufsoffenen Sonntag aus.

„Das ist uns wichtig“, sagt der Rathauschef. Jüngst hatte es aber kräftig geknirscht im örtlichen Einzelhandel. Die Gründung eines zweiten Gewerbevereins stand im Raum.

Spaltung des Einzelhandels wurde abgewendet

Die Spaltung wurde gerade noch abgewendet. Der Oberbürgermeister setzt große Hoffnungen auf die anstehende Neuaufstellung der BBI. „Wir wollen das unterstützen“, sagt Späth.

Der Einzelhandel könne vor Ort nur existieren, wenn die Geschäfte funktionieren, betont Wagener. Dabei komme es nicht auf die Größe eines Betriebs an. „Ich brauche die Kleinen, und die Kleinen brauchen uns“, meint Wagener.

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