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Stadt- und Ortschaftsrat stellt Forderungen

Verwahrloste Weinreben schädigen im Baden-Badener Rebland benachbarte Anlagen

Auf einigen Grundstücken in den Weinanlagen im Baden-Badener Rebland wachsen Brombeerhecken – die da eigentlich nichts zu suchen haben. Das verärgert einige Ortschaftsräte.

Gestrüpp
Die Stadt muss die Pflege einfordern: Verwahrloste Flächen in den Reben schädigen benachbarte Anlagen. Foto: Christina Nickweiler

Brachflächen in den Rebbergen sind seit Jahren ein heiß diskutiertes Thema. In der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates Rebland forderte Stadt- und Ortschaftsrat Klaus Bloedt-Werner (CDU) die Stadt auf, endlich tätig zu werden.

Das Thema birgt für die Winzer eine derart große Relevanz, dass die Ortsvorsteherin des benachbarten Weinortes Eisental, Karin Feist (Freie Wähler) unter den Besuchern weilte und sich eifrig Notizen machte.

Der Landkreis Rastatt war es denn auch, der erst kürzlich in einer Broschüre die Pflicht der Eigentümer zur Pflege der landwirtschaftlichen Fläche thematisierte und das Problem – auch im Rebland – neu angefacht hat.

Brombeerhecken greifen auf Reben über und schleppen Krankheiten ein

Bloedt-Werner vermisst ein Pendant auf kurstädtischer Seite, das die Eigentümer an ihre Pflichten erinnert. „Der Flyer ist gut. Es wäre sinnvoll, wenn wir im Bereich der Winzergenossenschaft einheitlich vorgehen“, verwies Bloedt-Werner auf die Gemeinde übergreifende Zusammenarbeit der Rebländer Winzer, Wein in der Affentaler WG in Bühl ausbauen zu lassen.

Regelmäßig inspiziere er die Reben. „Ich ärgere mich immer über dieselben Grundstücke, in denen Brombeerhecken wachsen“, sagte er. Seien diese erst einmal auf den Flächen vorhanden, könne es Jahre dauern, die Verbuschung zu beseitigen, und zwar mit gravierenden Konsequenzen der kultivierten Flächen in der Nachbarschaft.

Denn Brombeerhecken schleppen allerlei Krankheiten in die Reben. „Da muss endlich etwas passieren“, zeigte sich Bloedt-Werner über das bisherige Abwarten der Verwaltung verärgert.

Rat fordert Rebland auf zu handeln

Stadt- und Ortschaftsrat Klaus Bloedt-Werner forderte, dass die brachfallenden Grundstücke in einem ersten Schritt in einen Register erfasst werden und die Stadt alles tun müsse, um schnellstens gegen die Verwahrlosung vorzugehen. Hierzu gehöre ein zentraler Ansprechpartner für die betroffenen Winzer.

„Das Ganze muss man unter dem Gesichtspunkt Tourismus betrachten. Es spricht nicht für uns, wenn Touristen mit verwahrlosten Flächen konfrontiert werden“, sagte der Stadtrat und verwies auf die Handhabe der Stadt Geldbußen bei mangelnder Pflegepflicht gegen Eigentümer zu erlassen. „Wurde jemals ein Bußgeld erlassen?“, fragte Bloedt-Werner.

Stadt diskutiert über Biotopverbund am Altenberg

Mit seinem Diskussionsbeitrag reagierte Bloedt-Werner auf die Ausführungen von Johannes Ebert vom städtischen Forstamt. Dieser stellte vor, dass brachfallende Reblagen in einem vom Land geförderten Biotopverbund am Altenberg möglich wäre. Er sprach ausführlich von „Kernflächen“ und „Zielarten“, um eine „lebendige, artenreiche Landschaft“ auf Brachlagen zu bekommen.

Stadt- und Ortschaftsrätin Bärbel Nießen (Grüne) hat sich unter dem angekündigten Tagesordnungspunkt „etwas ganz anderes vorgestellt. Das bestehende Problem, dass Eigentümer ihre Grundstücke vernachlässigen und benachbarte Reben in Mitleidenschaft gezogen werden, ist mit dem präsentierten Biotopverbund nicht gelöst“, stellte sie fest.

Feuerwehr soll Kulturlandschaft der Reben unterstützen

Nießen fragte: „Was passiert mit unserer Kulturlandschaft? Ziegen sind ja nett, aber wollen wir das im großen Stil? Es gibt drängende Fragen, die nicht gelöst sind.“ Unterstützung bekam sie von Ortschaftsrat Harry Hasel (Freie Wähler): „Wir brauchen eine Feuerwehr zwischen Winzern und der Stadt. Die Stadt muss helfen, damit die Rebenkulturlandschaft erhalten bleibt.“

Die Ortsverwaltung alleine könne aufgrund der Vielzahl von Eigentümern das nicht hinbekommen. „Wir müssen das als größeres aufgezogenes Projekt angehen“, sagte Hildner und stellte fest, dass die Stadträte entsprechende Anträge stellen könnten.

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