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Hält sich mit Joggen und Krafttraining fit: OB-Kandidat Rolf Pilarski.

Vor der OB-Wahl

Von der Opposition an die Baden-Badener Rathausspitze: Rolf Pilarski hat nichts zu verlieren

Rolf Pilarski ist einer der OB-Kandidaten in Baden-Baden. Der 66-jährige bewirbt sich bereits zum zweiten Mal um den Posten des Stadtoberhaupts. Was für Ideen hat er, was will er bewirken. Wir haben mit ihm gesprochen.
von Nico Fricke
3 Minuten
von Nico Fricke
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Mit dem Rad kommt Rolf Pilarski zum Treffpunkt an der Kunsthalle. Sport spielt eine große Rolle im Leben des FDP-Politikers. Denn fit sollte man sich schon fühlen, wenn man das höchste Amt der Stadt anpeilt. Nach 2014 bewirbt sich der 66-Jährige bereits zum zweiten Mal für den Posten des Oberbürgermeisters. Mit Joggen – „zweimal die Woche eine Stunde“ – und etwas Krafttraining hält er sich gesund: „Das ist gut für Herz und Kreislauf und auch für die Muskeln.“

Gemeinsames Joggen, das würde er auch seinen Mitarbeitern in der Mittagspause im Rathaus anbieten, wenn es denn mit seiner Wahl am 13. März klappen sollte. „Das macht den Kopf frei, und man hat wieder Energie für den Nachmittag“, sagt Pilarski im Gespräch mit unserer Redaktion beim Spaziergang in der Lichtentaler Allee.

Pilarski denkt vom Ende her: „Wenn ich aus dem Amt scheide, möchte ich der nachfolgenden Generation keine Riesen-Hypothek hinterlassen. Das wäre sehr unfair.“ Die Generationengerechtigkeit liege ihm besonders am Herzen.

Und dazu gehöre auch die Freiheit. „Frei entscheiden kann nur, wer auch finanziell unabhängig ist. Deshalb müssen wir den städtischen Haushalt in den Griff bekommen“, steckt Pilarski sein politisches Ziel ab. „Wir müssen wissen, wann wir wie viel wofür ausgeben können – ohne Spielereien.“

Pilarski hatte zunächst nicht die Absicht, an der OB-Wahl in Baden-Baden anzutreten

In den Sitzungen des Gemeinderats, dem er seit 2014 angehört, schaut Pilarski immer ganz genau hin. Vielleicht ein Grund, weshalb er als OB-Kandidat auserkoren wurde? Denn er selbst habe zunächst nicht mit dem Gedanken gespielt, den Hut noch einmal in den Ring zu werfen.

„Ich sehe mich bislang in der Rolle eines Oppositionspolitikers und muss eigene Auffassungen auch gegen die Mehrheitsmeinung vertreten.“ Und das scheine einigen Menschen so gut gefallen zu haben, „dass sie meinten, ich sei doch für den OB-Posten prädestiniert“, freut sich Pilarski über den Rückhalt seiner Partei, von Freunden und natürlich der Familie.

Ich habe nichts zu verlieren.
Rolf Pilarski (FDP), Kandidat

Nun also nochmals Wahlkampf, „für den ich aber nicht viel Geld ausgeben werde“, sagt Pilarski. Ohnehin wirkt er recht entspannt: „Ich habe nichts zu verlieren. Wenn ich die Wahl nicht gewinnen sollte, ändert sich in meinem Leben nichts.“

Mit seiner Frau Carmen ist er seit 1975 verheiratet, die erwachsenen Söhne sind längst zu Hause ausgezogen. Früher „Workaholic“ und beruflich viel unterwegs, habe sich das Familienleben mittlerweile stark verändert. „Den Haushalt teilen wir uns auf. Ich kann putzen, ein bisschen kochen und habe im vergangenen Jahr sogar mein erstes Brot gebacken“, verrät Pilarski schmunzelnd.

Einen Berufswunsch als Kind habe er nicht gehabt – nur das Ziel, „mal viel Geld verdienen zu wollen“. Als Kind der 60er-Jahre könne er sich noch gut an die Mangelwirtschaft erinnern, „zum Beispiel, wenn es zu Hause vielleicht nicht so viel Schokolade gab, wie ich gern gegessen hätte. Das wollte ich wohl ändern.“

Rolf Pilarski hat konkretes Bild von einer Führungsfigur

Humanismus, Menschenliebe, Mitleidsfähigkeit und Verständnis zählt er als seine positiven Eigenschaften auf. Was andere an ihm nerve? „Dass ich manchmal zu viel rede und etwas zu aggressiv im Ton bin, wo man besser behutsamer sein sollte“, räumt Pilarski ein.

Doch habe er ein Gespür für Menschen und auch ein konkretes Bild von einer Führungsfigur. „Chefs sind oftmals kein bisschen intelligenter als die Mitarbeiter. Sie haben aber eine andere Rolle, sie tragen die Verantwortung“, sagt Pilarski.

Und auch die beste Lösung „finden häufig nicht die Chefs, sondern die Mitarbeiter. Dafür muss man sie auch honorieren“, wirbt der OB-Aspirant um Vertrauen. „Der Erfolg der Menschen ist mir wichtig. Zu guter Führung gehört es, Ziele vorzugeben, den Handlungsrahmen zu erklären und bei Überlastung zu helfen“, skizziert Pilarski seine Vorstellungen von guter Verwaltungsarbeit im Rathaus.

Diese Stadt hat mehr Liebe verdient.
Rolf Pilarski (FDP), Kandidat

„Diese Stadt hat mehr Liebe verdient“, merkt er beim Schlendern durch die Allee noch an. Und die Liebe zu Baden-Baden habe seinerzeit dafür gesorgt, dass er in die Kommunalpolitik eingestiegen sei. Musik und gute Bücher helfen ihm beim Entspannen, sagt Pilarski. Derzeit interessiere er sich besonders für Astrophysik, auch wenn sich ihm nicht alles gleich auf Anhieb erschließe, „ist das doch sehr spannend“.

Vorstellung der Kandidatinnen und Kandidaten

Die BNN stellen in loser Folge alle Bewerberinnen und Bewerber für die OB-Wahl in Baden-Baden vor. Auf bnn.de findet sich dazu jeweils auch ein Video-Porträt. Zudem veranstalten BNN und BT am Freitag, 4. März, um 17 Uhr ein gemeinsames Wahlforum mit OB-Kandidatinnen und -Kandidaten, das auf bnn.de und badisches-tagblatt.de im Livestream zu sehen ist.

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