Die Pandemie bestimmt nach wie vor den Alltag. Doch beim großen Stelldichein der internationalen Tanzsport-Elite am Samstagabend im Baden-Badener Kurhaus war kaum etwas davon zu spüren.
Bei Gästen und Beteiligten überwog die Freude, dass die von Baden-Baden Events (BBE) veranstaltete Welttanz-Gala fast ohne Einschränkungen über die Bühne gehen konnte. Im vergangenen Jahr war sie Corona zum Opfer gefallen.
Das 26. „Rendezvous der Weltmeister“ lockte 400 Gäste in den Bénazetsaal. Zwei Stunden lang präsentierten sich dort die besten Tanzpaare und Formationen der Welt; sie wurden mit tosendem Applaus gefeiert.
Befreit von allem Turnierstress, tanzten sie im Showblock der 2G-Veranstaltung unbeschwert auf. Die Gäste genossen die grandiosen, von Markus Brock souverän moderierten Shows.
Gäste dürfen bei Tanzgala in Baden-Baden auch selbst tanzen
Zur Eröffnung und zum Ausklang der rauschenden Ballnacht durften sie zur Musik des First-Class-Music-Orchestra auch selbst das Tanzbein schwingen. Und dies entgegen der ursprünglichen Ansage sogar ohne Maske.
Den Show-Auftakt gestaltete eine 15-köpfige Latein-Kinderformation der Rastatter Tanzschule Müller mit einem bunten Tanz-Potpourri. Mit ihren Shows „Champions League“ und „Oscar“ verzauberte die Standardformation Vera Tyumen aus Russland.
Standard- und lateinamerikanische Tänze auf höchstem Niveau
Standardtanz in Vollendung erlebten die Gäste bei den Auftritten des slowenisch-deutschen Paares Domen Krapez und Natascha Karabey. Heißblütig präsentierte sich das slowenische Lateinpaar Klemen Prasnikar und Alexandra Averkieva, das mehrfach für Furore sorgte.
Weitere Ausrufezeichen setzten die polnischen Boogie-Woogie-Tänzer Grzegorz Cherubinski und Agnieszka Cherubinska, die Hemsbacher-Stepptanzformation „Penguin Tappers“ und die Freiburger Jazzcompany „Release“.
Zurück in die wilden 50er und 60er Jahre ging’s mit den ukrainischen Rock’n‘ Rollern Iegor Alieinikov und Daria Dmytriuk. Dass der Tango Argentino zu Recht als der „vertikale Ausdruck eines horizontalen Verlangens“ bezeichnet wird, bewiesen die Argentinier Yanina Quiñones und Neri Piliù eindrucksvoll.
Knisternde Erotik auf der Tanzfläche in Baden-Baden
Knisternde Erotik direkt aus der Karibik zauberten mit ihrem „Bachata Cabaret“ die Italiener Andrea Bosonotto und Silvia Accossato aufs Parkett, derweil die Berliner Truppe „Flying Steps“ ihrem Ruf als weltmeisterliche Spezialisten für Breakdance, Popping und Locking alle Ehre machten.
Mit zehn Weltmeistertiteln dekoriert war die Lateinformation des Grün-Gold-Clubs Bremen angereist und feierte mit ihrer Show „Emozioni“ Weltpremiere. Das Filmen oder Fotografieren dieses Auftritts war untersagt. Auf das sonst übliche große Finale wurde pandemiebedingt verzichtet.