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Tipps der Baden-Badener Feuerwehr

Wie verhalte ich mich bei Unwetterwarnungen richtig?

Unwetter können so plötzlich auftreten, dass es viele Menschen unvorbereitet trifft. Brandschutzexperte Christian Pilardeaux von der Baden-Badener Feuerwehr erklärt, welche Maßnahmen wichtig sind.

In Deutschland blitzt es häufiger: Der Klimawandel bringt mit sich mehr Unwetterereignisse, umso wichtiger wird es, sie möglichst zuverlässig vorhersagen zu können.
Wie kann man sich auf Unwetter am besten vorbereiten? Die Baden-Badener Feuerwehr gibt Rat. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Lichtquellen wie etwa Kerzen oder Taschenlampen, die netzunabhängig sind, sollten in jedem Haushalt vorhanden sein. Außerdem sollten Besitzer deren Batterien regelmäßig prüfen. Um auch bei einem längeren Stromausfall Informationen zu erhalten, empfiehlt Pilardeaux ein batteriebetriebenen Radio.

Ebenso sollten Hausbewohner Dachabdeckungen, Kamine, Einfassungen sowie Halterungen von Antennen, Satellitenschüsseln, Solaranlagen und Fassadenbekleidungen immer wieder kontrollieren. Auch Grundstücksbesitzer sollten regelmäßig den Baumbestand auf morsche oder lose Äste untersuchen.

Entlädt sich bei einem Unwetter ein Blitz, kann es im Stromnetz zu Überspannungen kommen. Bewohner sollten deshalb ihre Elektrogeräte durch Sicherungen mit Überspannungsschutz ausstatten. Sonst sollten Bewohner diese elektrischen Geräte bei einem Gewitter vom Netz nehmen.

Während des Unwetters: drinnen bleiben und Wälder meiden

Ist das Unwetter bereits im Gang, empfiehlt Pilardeaux, auf keinen Fall das Haus zu verlassen. Hält man sich zu dieser Zeit im Freien auf, sollte man schnellstmöglich Schutz in einem festen Gebäude suchen. Dazu sollte man Gegenstände wie Sonnenschirme am besten mit ins Haus nehmen und Fensterläden befestigen.

Wälder und Alleen sind während eines Unwetters kein sicherer Ort, da diese während eines Orkans, aber auch Stunden danach, durch instabile Bäume und Äste eine Gefahr darstellen. „Halten Sie sich auch von Gerüsten und herabhängenden Stromleitungen fern, und halten Sie Türen und Fenster geschlossen, damit kein Regenwasser in die Wohnung dringen kann. Denken Sie auch an offene Dachluken“, ergänzt der Brandschutzexperte. Dazu rät er noch rechtzeitig Keller und Niedergänge vor eindringendem Wasser zu schützen.

Gefahrenstellen und Schäden, bei denen Personen Hilfe brauchen, können diese unter der Notrufnummer 112 melden. Dies gilt jedoch nur für Schäden von denen eine akute Gefahr ausgeht.

Nach dem Unwetter: Elektrische Geräte auf Feuchtigkeit kontrollieren

Wenn man während eines Unwetters in einem Auto unterwegs ist, kann es ebenfalls zu Gefahrensituationen kommen. So können sich bei starken Niederschlägen Kanaldeckel anheben. Dazu kann die Straße durch Überflutung beschädigt sein. Auch heftige Windböen fordern eine angepasste Fahrweise. Falls Autofahrer ihr Fahrzeug abstellen, sollte sie auf Bäume oder andere Gegenstände achten, die auf das Fahrzeug fallen könnten.

Nach einem Unwetter sollten Hausbesitzer ihr Gebäude auf eventuelle Schäden wie etwa Glasbruch, lose Dachpfannen oder auf Wassereinbruch kontrollieren. Dazu sollten Anwohner zunächst überprüfen ob elektrische Geräte mit Feuchtigkeit in Berührung kamen, bevor sie diese in Betrieb nehmen.

Falls ein Unwetter ein Dach beschädigt, müssen Anwohner auf herabstürzende Dachziegel achten. „Der Sturzbereich beträgt normalerweise ein Drittel der Höhe vom Boden zur Dachrinne. Lassen Sie die Gefahr umgehend beseitigen, und sperren Sie in der Zwischenzeit den Gefahrenbereich ab“, so Pilardeaux abschließend.

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