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Bündnis will Kräfte bündeln

Wirtschaftsregion Mittelbaden will sich als Verein neu aufstellen: Was steckt dahinter?

Eine florierende Wirtschaft trägt zur hohen Lebensqualität bei. Die Wirtschaftsregion Mittelbaden will Kräfte von Unternehmen und der öffentlichen Hand bündeln, um den Standort im internationalen Wettbewerb zu behaupten.

Blick aus der Vogelperspektive auf das Gewerbegebiet im Baden-Badener Stadtteil Oos.
Attraktiver Standort: das Gewerbegebiet in Baden-Baden-Oos ist ein Teil der Wirtschaftsregion Mittelbaden. Im Einzugsgebiet leben rund 290.000 Menschen Foto: Bernd Kamleitner , Archiv

Wirtschaftsregion Mittelbaden? Was sich hinter dem Zusammenschluss verbirgt, ist vielen Menschen in Mittelbaden nicht oder kaum geläufig. Es gibt zig regionale Partnerschaften auf den unterschiedlichsten Ebenen. Wer hat da als Otto Normalbürger schon den Überblick? Man muss aber nicht unbedingt eine Internetsuchmaschine bemühen, um dem Bündnis auf die Spur zu kommen.

Anhand des Stichworts Wirtschaftsregion lässt sich der Zweck eigentlich leicht herleiten: Es muss was mit Stichworten wie Arbeitsplätze, Firmenansiedlungen und damit auch mit Lebensqualität in der Region zu tun haben. Darum geht es tatsächlich: Um die Bündelung von Kräften aus Wirtschaft und öffentlicher Hand. Die Strukturen der Interessengemeinschaft sollen nun professioneller werden.

Eine florierende Wirtschaft im Stadtkreis Baden-Baden und im Landkreis Rastatt ist ein gewichtiger Faktor für eine hohe Lebensqualität nicht nur in der Touristenstadt an der Oos, sondern auch in Rastatt, Gaggenau, Gernsbach, Durmersheim oder anderen Kommunen des Landkreises. Rund 160.000 Erwerbstätige sind registriert, an die 3.000 Handwerksbetriebe arbeiten Aufträge ab.

Mittelbaden zählt fast so viele Einwohner wie Stadt Karlsruhe

Die Zahl der Menschen, die in der Region daheim sind, ist auch nicht zu unterschätzen. Zwischen Schwarzwald, Rhein und Reben, wie die Wirtschaftsregion Mittelbaden (WRM) ihr Einzugsgebiet beschreibt, leben rund 290.000 Menschen, fast so viele wie in Karlsruhe, der drittgrößten Stadt des Landes Baden-Württemberg. WRM, so ist auf der Homepage zu lesen, steht für „drei Buchstaben, drei Blickwinkel, eine gemeinsame Idee“: WRM stehe zudem für „Weitblick, Realitätssinn und Mut“ für die „Wirtschaft, die Region und die Menschen“.

Das Bündnis aus Unternehmen, dem Stadtkreis Baden-Baden und dem Landkreis Rastatt, Kommunen und Kreditinstitutionen will mit seinen Aktivitäten die Zukunftsfähigkeit und Wirtschaftskraft der Region Mittelbaden stärken und die Lebensqualität weiter verbessern. „Wir wollen auch nach außen hin attraktiv sein als Wirtschaftsstandort“, betont Oberbürgermeisterin Margret Mergen mit Blick auf die Globalisierung und den damit verbundenen internationalen Standortwettbewerb.

Die Rathauschefin der Bäderstadt und ihr CDU-Parteikollege und Rastatter Landrat Toni Huber wechselten sich beim Vorsitz der im Jahr 2012 als rechtlich informelle Interessengemeinschaft gegründeten WRM zuletzt jährlich ab. Inhaltlich ging es etwa um Aktionen, um international um Fachkräfte zu werben, auch um den Austausch über die örtliche Infrastruktur, zum Beispiel bei der Verkehrsplanung. Mergen schätzt den Dialog mit den Beteiligten. „Das dient dem besseren Miteinander in der Region.“

Zusammenschluss zählt über 85 Mitglieder

Mit 16 Unternehmen und Kreditinstituten sowie den Beteiligten der öffentlichen Hand war im Juli 2012 der Startschuss für die WRM gefallen. Das zarte Pflänzchen hat sich ordentlich entwickelt. Mittlerweile überweisen über 85 Mitglieder Beiträge, darunter 24 Kommunen. Die Interessengemeinschaft, das erbrachte eine Prüfung durch den Justizialrat des Landkreises Rastatt, hat aber eine rechtliche Schwachstelle: Es geht um Haftungsfragen.

Derzeit, so das Fazit, könne jeder persönlich haftbar gemacht werden, der im Namen der WRM Rechtsgeschäfte abschließt. Mit einer Vereinsgründung würden dagegen Haftungsrisiken für Vorsitzende oder Vorstände und die Geschäftsführung ausgeschlossen. Noch im ersten Halbjahr 2021 soll die Änderung umgesetzt werden.

Der Sitz der Geschäftsstelle soll weiterhin im Landratsamt Rastatt bleiben. Erfreulich für die Mitglieder: Der Mitgliedsbeitrag soll „bis auf weiteres in gleicher Höhe erhoben werden.“ Dafür sind sie aufgerufen, „durch Vorschläge und Anregungen die Arbeit des Vereins zu fördern“ heißt es Entwurf der Vereinssatzung. Für die Stadt Baden-Baden geht es dabei um einen überschaubaren Betrag: 3.500 Euro pro Jahr.

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